Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lateinischer Grammatiker, verfasst eine ars de orthographia
Band I,1 (1893) S. 902 (IA)
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3) A. (Agroecius … per diphthongum scribendum, non ut quidam putant, per i Agricius GL VII 114, 7: aber an einen Bischof Agrycius, episcopus Antipolitanus nach Baluze, schreibt Salvian Ep. III p. 204 ed. Pauly, und ein Rhetor Censorius Atticus Agricius [oben Nr. 1] wird bei Auson. prof. Burd. 15 genannt, derselbe, den Sid. Apoll. V 10 meint, nach Teuffel vielleicht ein Vorfahr des Grammatikers), lateinischer Grammatiker (rhetor heisst er in den beiden Berner Hss.), citiert in den Berner Scholien zu Verg. Ecl. V 80 und bei Sid. Apoll. VII 5 (vgl. VII 9) als Senoniae caput und metropolitanus bezeichnet. Er ist der Verfasser einer im Mittelalter weit verbreiteten ars de orthographia bei Keil GL VII 113–125. Der dürftige Inhalt dieser dem Bischof Eucherius (um 434–450) gewidmeten ars – Zusätze zu dem Flavius Caper zugeschriebenen Werke de orthographia et de proprietate ac differentia sermonum – ist in seiner Hauptmasse nicht orthographisch, sondern gehört in das Gebiet der differentiae (sowohl der Bedeutung wie der Betonung und der Construction: vgl. Brambach Lat. Orthogr. 44); deshalb kehren auch manche Artikel in den Differentiensammlungen wieder, so bei Isidor, Beda und den anonymen Tractaten; vgl. I. W. Beck de differ. script. 21. Litteratur: F. Osann de Flavio Capro et Agroecio, Giessen 1849. Keil GL VII 91.

[Goetz. ]