Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bewohner eines Landstriches am östlichen Thyamosgebirge
Band I,1 (1893) S. 888 (IA)–889 (IA)
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Agraioi. 1) Die Bewohner der Ἀγραία oder Ἀγραΐς (daher auch Ἀγραεῖς), eines zur ἐπίκτητος Αἰτωλία (s. Aitolia) gehörigen Landstrichs, der grossenteils von dem Thyamosgebirge und seinen östlichen Vorbergen eingenommen, in seinem östlichen Teile von dem Acheloos durchflossen wird. In diesem Gebiete findet man noch die Ruinen mehrerer alter Befestigungen (vgl. Heuzey le mont Olympe et l'Acarnanie 309ff.), deren Namen nicht mehr zu bestimmen sind, da die alten Schriftsteller nur eine einzige Ortschaft der Agraeer, den Weiler Ephyra, erwähnen. Strab. VIII 338; vgl. Steph. Byz. s. Ἔφυρα. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges hatten die Agraeer noch ihre eigenen Könige (Thuk. III 111. 114), [889] aber später wurde offenbar die Königswürde abgeschafft und das Volk schloss sich dem aetolischen Bunde an; vgl. noch Thuk. III 106 (wo mit O. Müller Dorier II 549 Ἀγραϊκόν statt ἀγροῖκον zu lesen ist). Strab. X 449. Polyb. XVII 5 (= Liv. XXXII 34). Steph. Byz. Eust. ad Dionys. v. 954. Auch bei Diodor XIX 67 ist für Δεριεῖς wohl Ἀγραεῖς herzustellen.