83) M. Aemilius Lepidus Porcina (M. Aemilius Lepidus qui est Porcina dictus Cic. Brut. 95, sonst findet sich das Cognomen Porcina noch Cic. de orat. I 40. Rhet. ad Herenn. IV 7. Val. Max. VIII 1 damn. 7, und in einem Teil der Fasten), Consul im J. 617 = 137 mit C. Hostilius Mancinus (nur von dem Namen des Collegen ist etwas erhalten in dem Bruchstück der f. Cap. Eph. epigr. I 154; M. Aemilius Cassiod. Obs. 24; M. Aemilius Lepidus Oros. V 4, 19; Porcina Chronogr.; Lepido Porcina Idat. Λεπίδου Chr. Pasch.; vgl. Cic. Brut. 106. Appian. Iber. 80). Als Consul widersetzte er sich der von C. Cassius ein- und durchgebrachten Lex tabellaria (Cic. Brut. 97). Nach den schmachvollen Vorgängen vor Numantia und der Rückberufung des Mancinus wurde er noch als Consul nach Spanien entsandt. Er zettelte mutwillig gegen den Befehl des Senats einen Krieg mit den Vaccaeern an, erlitt eine schwere Niederlage, wurde zurückberufen und mit einer Geldbusse belegt (Appian. Iber. 80–83). Er war Augur, Vell. II 10, 1. Von den Censoren des J. 629 = 125 L. Cassius Longinus und Caepio wurde er zur Verantwortung gezogen quod sex milibus HS aedes conduxisset (Vell. II 10, 1). Val. Max. VIII 1 damn. 7 erzählt, Porcina sei L. Cassius angeklagt crimine nimis sublime extructae villae und populi iudicio zu multa gravis verurteilt. Diese Erzählung geht offenbar in der materiellen Begründung der Anklage auf eine [567] Rüge des Censor L. Cassius und vermengt diese fälschlich in Bezug auf das Verfahren mit dem politischen Process. Als Zeugnis für tribunicische Rechenschaftsprocesse hätte sie also nicht verwertet werden sollen. Als Redner charakterisiert ihn Cic. Brut. 95f. als summus orator et, ut apparet ex orationibus, scriptor bonus; er habe zuerst eine gewisse Glätte des Stils erreicht. Doch fehlte es ihm an Kenntnis des Rechts (de orat. I 40). Genannt wird er ausserdem Brut. 295. 333; Tusc. I 5. Rhet. ad Her. IV 7, citiert als Aemilius Porcina orator in oratione uti lex Aemilia abrogetur von Priscian GL II 474 und ut Porcina in De dubiis nom. V 590.