2) Ἀδρανός (in der litterarischen Überlieferung daneben wiederholt die Form Ἁδρανός, vgl. Cluver Sicil. antiqua 332. G. Hermann opusc. VII 322. Welcker Griech. Götterl. III 138, 9; über die Betonung Lobeck Pathol. 181), eine in Sicilien verehrte Gottheit, vielleicht phoinikischen Ursprungs, vgl. Holm Gesch. Sic. I 94f. Nach ihm war die Stadt Adranon (s. d.) genannt. Die Griechen identificierten ihn mit Hephaistos, wie aus der Combination von Aelian. n. a. XI 3. 20 und Diodor XIV 37 hervor geht; daher wird sowohl A. (Hesych. s. Παλικοί) wie Hephaistos (Steph. Byz. s. Παλική als Vater der sicilischen Paliken (s. d.) genannt. Sein Hauptheiligtum befand sich bei der Stadt Adranon am Fusse des Aetna; das Götterbild hatte als Attribut einen Speer, Plut. Timol. 12. Ein anderes Heiligtum in Halaisa ist inschriftlich bezeugt, Kaibel IGI 342 I 54. 62. Sein heiliges Tier war der Hund in seinem Tempel am Aetna wurden gegen tausend riesige Hunde gehalten, von deren wunderbarer Dressur Aelian a. a. O. fabelt. Auf Münzen der Mamertiner erscheint auf der Vorderseite der behelmte Kopf des A., auf der Rückseite ein Hund, Brit. Mus. Catal. of Greek Coins, Sicily 109, 1. 2. Head HN 136. Der auf Münzen von Adranon erscheinende gehörnte Jünglingskopf (Catal. of Coins, Sicily 3, 3) ist auf den gleichnamigen Flussgott (Nr. 1) zu deuten.