Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Teil von Persis, mit Persepolis als Mittelpunkt
Band I,1 (1893) S. 199 (IA)–200 (IA)
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Achaimenia (auch Ἀχαιμένιον, Steph. Byz.), Teil von Persis, so genannt nach Achaimenes, dem Ahnherrn der Achaimeniden, und dadurch als das Gebiet dieses Geschlechtes gekennzeichnet. Durch den Umstand, dass die Achaimeniden eine φρήτρη (altpers. taumâ, vith) des Stammes (altpers. zana, zantu) der Pasargaden waren (Herod. I 125, s. u. Achaimenidai) und Pasargadai sicher auf der Ebene von Mäšhäd i Mâdär i Suleimân, südwestlich von Murghâb lag, ist im allgemeinen die Lage der achaimenidischen Geschlechtsmark [200] in der Nähe davon gegeben. Genauer wird man Istakhr und Takht i Ǧämšîd (d. i. Thron des Ǧämšîd) (Persepolis) als den Mittelpunkt derselben ansehen dürfen, denn dort, als an den vorelterlichen Orten (ἐν τόποις προγονικοῖς), befanden, sich die Gräber (μνήματα) der Achaimeniden, Strab. XV 728. Auf jene Gegend, d. h. auf die modernen Districte (bulûk) Ober- und Unter-Khafräk und Märvdäšt wird der Name A. beschränkt geblieben sein, obgleich bei der leitenden Stellung des Achaimenidengeschlechts das Stammgebiet desselben mit der Zeit zweifellos, durch Ein- oder Unterordnung anderer Geschlechter oder Stämme in den der Achaimeniden, erweitert worden ist. Dafür scheint die von Plinius n. h. VI 98 aus dem Buche des Königs Iuba über Arabien geschöpfte Angabe des Onesikritos zu sprechen, dass das Gebiet der Achaimeniden sich bis zum Hyctanis, einem nicht genauer zu identificierenden Flusse Karmaniens (flumen Carmaniae Hyctanis … Achaemenidas usque illo tenuisse) erstreckt habe. Dies wird man besser auf das Gebiet des Geschlechtes oder Stammes der Achaimeniden beziehen, nicht auf das von ihnen beherrschte Reich. Eine Art Βestätigung für eine solche Ausdehnung der Achaimeniden bis an das Meer liegt in dem Umstande, dass Ptol. VI 8 den Stamm der Pasargaden, zu dem sie gehörten, als an der Küste wohnend, neben den Chelonophagen, also nördlich von Râs al-Kûh, ansetzt.