Ῥακάται. Nur von Ptolem. II 11, 11 im
äußersten Südosten Germaniens erwähnt: ὑπὸ δὲ τὸν Ὀρκύνιον Δρυμὸν Κούαδοι, ὑφ’ οὓς τὰ σιδηρωρυχεῖα καὶ ἡ Δοῦνα Ὕλη, ὑφ’ ἣν μέγα ἔθνος οἱ Βαῖμοι μέχρι τοῦ Δανουβίου, καὶ συνεχεῖς αὐτοῖς παρὰ τὸν ποταμὸν οἵ τε Ῥακατρίαι καὶ οἱ πρὸς τοῖς Κάμποις Ῥακάται (so die jetzt allgemein angenommene Lesart Müllenhoffs D. A. II 329). Danach saßen die R. als Nachbam der Kampen
längs der Donau, und zwar an deren linkem Ufer westlich der March, im heutigen Niederösterreich. Bezüglich der Nationalität der R. steht nichts fest: Germanen waren sie wohl kaum, näher liegt die Annahme, daß sie pannonischen, vielleicht auch keltischen Stammes waren. Neben den πρὸς τοῖς Κάμποις Ῥακάται nennt Ptolemaios noch die Ῥακατρίαι als einen zweiten Stamm. Müllenhoff D. A.
II 330, der übrigens ‚den inneren und ursprünglichen Zusammenhang‘ beider anerkannte, wollte die Ῥ. westlich, die Ῥακατρίαι östlich von den
Βαῖμοι ansetzen (vgl. auch Much Anz. f. d. A. XXXIII 9). aber bei der großen Ähnlichkeit beider Namen liegt es doch näher, an eine der auch sonst
bei Ptolemaios nicht seltenen Doppeltschreibungen für ein und denselben Stamm zu denken (vgl. Kossinna Anz. f. d. A. XVI 53ff. 59. Much Deutsche Stammsitze 117. 122. Holz Über die germanische Völkertafel des Ptolemaeus, Halle
[132] 1894, 49. Verfehlt sind die Ausführungen von Pniower bei Müllenhoff D. A. II 327ff.). Die Erklärung der Namensform behandelt eingehend Much Deutsche Stammsitze 122–125. In den tschechischen Bezeichnungen Rakousy für Österreich und Rakušan für Österreicher hat sich die
Erinnerung an den Namen der R. erhalten.