Ἐφεδρισμός, das Aufhucken, ein Knabenspiel, das von Poll. IX 119 ausführlich beschrieben wird: λίθον καταστησάμενοι πόρρωθεν αὐτοῦ στοχάζονται σφαίραις ἥ λίθοις ὁ δ’ οὐκ ἀνατρέψας τὸν ἀνατρέψαντα φέρει, τοὺς ὀφθαλμοὺς ἐπειλημμένος ὑπ’ αὐτοῦ, ἕως ἂν ἀπλανῶς ἔλθῃ ἐπὶ τὸν λίθον, ὃς καλεῖται δίορος. Das Aufhucken allein ohne das vorhergehende Wurfspiel schildert Pollux fast genau übereinstimmend auch IX 122 unter dem Namen ἐν κοτύλῃ: ἡ μὲν ἐν κοτύλῃ, ὁ μὲν περιάγει τὼ χεῖρε εἰς τοὐπίσω καὶ συνάπτει, ὁ δὲ κατὰ τὸ γόνυ ἐφιστάμενος αὐταῖς φέρεται, ἐπὶ λαβὼνταῖν χεροῖν τὼ ὀφθαλμὼ τοῦ φέροντος· ταύτην καὶ ἱππάδα καὶ κυβησίνθα καλοῦσι τὴν παιδιάν. Doch ist kein Zweifel, daß hier Pollux nach verschiedenen Quellen ein und dieselbe Sache beschreibt. Dies geht hervor aus Athen. XI 479 a, wo nach Apollodor bezeugt wird, daß auch bei dem Spiel ἐν κοτύλῃ der Besiegte den Sieger trug, also irgend ein Wettkampf vorherging, und endlich berichtet Hesych. s. ἐφεδρίζειν, daß der ἐ. von den Attikern ἐν κοτύλῃ genannt wurde. Vgl. auch Eustath. zu Il. V 306 p. 550, 3. XXII 494 p. 1282, 54. Beides mußte zum mindesten sehr ähnlich gewesen sein, und Grasberger tut unrecht, beide Begriffe zu trennen. Wenn Eustathios an der ersteren Stelle sagte, daß die spielenden Knaben im Tragen der Reihe nach abwechseln, so ist dies allerdings ungenau oder geht auf eine besondere Abart des Spieles. Die beste Illustration für den ἐ. bietet eine Kanne im Berliner Museum, Furtwängler nr. 2417, abgebildet in Baumeister Denkm. II 781 Fig. 836. Ein Knabe, der einen zweiten so am Rücken trägt, daß dessen Knie in seiner hohlen Hand ruhen, und dem von dem Getragenen die Augen zugehalten werden, nähert sich vorsichtig einem am Boden liegenden Gegenstand (δίορος), bei dem ein dritter Knabe hockt. Krause Gymn. und Agon. 314f. Robert Arch. Zeitg. 1879, 79ff. 4 Grasberger Erziehg. und Unterr. I 106—114. Hermann-Blümner Privataltert. 300f. S. Reinach bei Daremberg-Saglio Dictionn. III 636ff.