Ἐξελιγμοί[1] heißen in der griechischen Elementartaktik diejenigen Bewegungen der kleinsten Abteilungen (Enomotien, Lochen oder dgl.), bei denen durch einen Kontremarsch nach Rotten das vorderste Glied, die Rottenführer, in eine neue Front nach hinten gebracht wird. Diese Bewegungen, die einen mindestens mannsbreiten Abstand zwischen den einzelnen Rotten voraussetzen, lassen sich in dreierlei Weise ausführen; vorgehend, zurückgehend, auf der Stelle. Beim lakonischen ἐ. macht zunächst die ganze Abteilung kehrt, dann geht bei stehenbleibendem letzten Gliede der Rottführer rechts an seiner Rotte vorbei und soweit vor, wie der Abstand zwischen dem ersten und letzten Gliede beträgt, und macht Halt; die Mannschaften vom zweiten Gliede an folgen und stellen sich hinter den Rottführer auf ihrem richtigen Platz auf. Beim makedonischen ἐ., der im Gegensatz zum lakonischen den Eindruck des Zurückweichens macht, bleibt das Glied der Rottführer stehen, die einzelnen Glieder gehen an den Rottführern vorbei und stellen sich in ihrem richtigen Verhältnis davor auf, dann macht die ganze Abteilung Front. Beim kretischen oder chorischen ἐ. geschieht die Bewegung auf der Stelle; die ganze Rotte tritt an, der Rottführer schwenkt zweimal rechts und macht da, wo das letzte Glied stand, Halt. Bei allen diesen Bewegungen kommt der Rottführer der ersten Rotte in der neuen Front auf den linken Flügel zu stehen. Ein Contremarsch nach Gliedern, in welchem bei stehenbleibender Front nur die Flügel vertauscht werden, ist wohl nur bei kleinen Abteilungen ausgeführt worden, um innerhalb derselben den ersten Rottführer wieder auf den rechten Flügel zu bringen. Arrian. tact. 23. 24.