Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Münze Alexanders, Silberdrachmen und Tetradrachmen attischer Währung
Band I,1 (1893) S. 1397 (IA)–1398 (IA)
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Ἀλεξάνδρειος (oder Ἀλεξανδρεία), Münze des Alexander, wie Κροίσειος, Φιλίππειος u. ä. (Pollux IX 59. 85), findet sich zuerst auf Drachmen des Tyrannen Alexander von Pherai 309–317 v. Chr. Ungleich berühmter ist die Prägung Alexanders d. Gr., der nach Beseitigung des früher in Makedonien üblichen rhodischen Fusses Silberdrachmen und gewöhnlicher Tetradrachmen nach attischer Währung münzte, also die Drachme aus 4,36 g. feinem Silber (Hauptwerk: L. Müller numismatique d’Alexandre le Grand, Kopenhagen 1855). Alexanders Prägung war von nachhaltiger Wirkung auf die Münzung innerhalb der gesamten hellenischen Welt und wurde zunächst unverändert nach seinem Tode beibehalten, an manchen Stellen des ehemaligen Alexanderreiches noch Decennien hindurch. Ptolemaios I. Soter hat ausser mit dem auch sonst üblichen Ἀλεξάνδρου ein Silberstück mit Ἀλεξάνδρειον Πτολεμαίου geprägt, als ‚Alexanders Münze, von Ptolemaios geschlagen‘ (Ztschr. f. Num. XIII Taf. 3, 5). So kam es, dass der Ausdruck . im 3. und 2. Jhdt. v. Chr. überhaupt für eine Drachme nach attischer Währung gebraucht wurde. Wenn Appian Sic. 2, 2 sagt: ἔχει δὲ τὸ Εὐβοικὸν τάλαντον Ἀλεξανδρείους δραχμὰς ἑπτακισχιλίους, so scheint er, da 26196 g.: 7000 = 3,742 g., unter A. sogar den röm. Denar (vor Nero 3,9 g., seit Nero 3,41 g.) zu verstehen (Mommsen Münzwesen 26, 88), der bekanntlich (Hultsch Metrologie² 251) mit der attischen Drachme im gewöhnlichen Rechnen [1398] identificiert wurde. Nach A. wird oft in Inschriften des 3. und 2. Jhdts. gerechnet (z. B. Hermes VII 1873, 62 aus Argos, CIG 1570 b 45–48 aus Oropos, 3599, 15 aus Ilion, Bull. hell. V 1881, 157ff. Z. 13 aus Delphi ἀργυρίου δραχμὰς Ἀλεξανδρείους, VI 29ff. Z. 14 aus Delos; CIG 2855 und aus Milet und 3521 aus Lydien wird das Gewicht von φίαλαι in A. angegeben).

Polybios rechnete XXXIV 8, 7 auch nach ὀβολοὶ Ἀλεξανδρινοί. Da Alexander II. die Goldprägung in der Weise seines Vaters fortsetzte, ist ein Ἀλεξάνδρειος χρυσοῦς (vgl. Pollux IX 59) z. B. Dittenberger Syll. 367, 7 aus Delos (Φιλίππειοι ΙΙΙ Ἀλεξάνδρειος Ι) oder 402, 20 aus Kos als ein Philippeus im Gewichte von 8,7 g. mit Alexanders Bildnis aufzufassen.