Ἀκινάκης. Herodot berichtet (VII 61), die Perser hätten kurze, gerade Schwerter, die am Gürtel befestigt gewesen seien, hoch an der rechten Seite getragen, und giebt (VII 54) als einheimische Bezeichnung für das persische Schwert den Namen ἀ. Die erhaltenen Denkmäler [1169] geben weiteren Aufschluss. Auf den Reliefs von Persepolis (Stolze Persepolis Taf. 11. 12. 19. 20 u. ö.) trägt die eine Art der persischen Krieger an der rechten Seite ein kurzes, gerades, oben ziemlich breites Schwert (etwa 35–45 cm. lang, Rawlinson the five great monarchies of the ancient eastern world III² 173), dessen Scheide eine charakteristische Form hat: an ihrem oberen Ende ist an der einen Seite eine runde, nach oben gezogene Ausladung fest angebracht, in deren oberem Teile sich ein Loch befindet; durch dieses ist ein Riemen gezogen, welcher am Gürtel befestigt ist. Um das Schwert, welches mehr nach vorne am Oberschenkel gesessen zu haben scheint, festzuhalten, ist am unteren Ende der Scheide auf deren Rückseite ein längerer Riemen durchgezogen, welcher mit seinem einen Ende in eine Schlinge, mit dem anderen in einen Schlangenkopf ausläuft; dieser Riemen wird um den rechten Oberschenkel geschlungen und sein freies Ende durch die Schlinge gezogen. Ein derartiges ‚goldenes‘ Schwert, d. h. wohl mit vergoldetem Griff und goldener Scheide, trugen die Perserkönige und verliehen es als Auszeichnung (Herod. VIII 120. Xenoph. anab. I 2, 27. 8, 29). Auch bei den Kaspiern (Herod. VII 67) und den Skythen (Herod. IV 62) wird der ἀ. als Waffe genannt, bei letzteren genoss er als Symbol des Kriegsgottes göttliche Verehrung, was Ammian (XXXI 2) auch von den Alanen berichtet. Aus den skythischen Königsgräbern in Südrussland sind mehrere derartige Schwerter zu Tage gekommen, ein prächtiges Beispiel ist der 1882 bei Vettersfelde in der Mark gefundene, jetzt im Berliner Museum befindliche, welcher wie die anderen Waffen- und Schmuckstücke desselben Fundes um 500 v. Chr. von einem pontischen Griechen für einen skythischen Grossen verfertigt ist; sein Griff ist ganz mit Goldblech belegt, seine am unteren Ende nicht ganz erhaltene, 19 cm. lange goldene Scheide trägt auf der Vorderseite reichen Schmuck von Tiergestalten; vgl. Furtwängler Der Goldfund von Vettersfelde, 43. Berliner Winckelmannsprogramm 1883, 32ff., welcher darauf aufmerksam macht, dass das eigentümliche herzförmige Griffende des Schwertes sich ausser bei diesen skythischen Schwertern nur noch auf anderen in Sibirien, am Ural, an dessen westlichen Abhängen gefundenen Schwertern wiederfindet.