Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Eine Art Grütze
Band III,2 (1899) S. 2372
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Χόνδρος, nach W. Prellwitz (Etym. Wörterb. d. gr. Spr., 1892, 361) aus einer Urform ghrondhros hervorgegangen, vgl. ahd. niederd. grand, angls. grindan ,zermalmen‘, engl, to grind ,mahlen, knirschen‘, lat. frendere ,knirschen, schroten, zermalmen,‘ lit. gréndu, grésti ,hörbar reiben, scheuern‘ u. s. w. Das Wort bezeichnet eine Art Grütze. Sie wurde aus ζειά = Spelt (Diosk. II 118. Geop. III 7) hergestellt; die von Weizen bereitete (Gal. VI 496. Sim. Seth app. p. 127) galt, wenigstens bei den Römern, nur für eine Nachahmung der echten (Plin. XV 116); auch bei den Persern brauchte man dazu ὄλυρα = Spelt (Polyaen. IV 3, 32) und bei den Indern Gerste (Plin. XVIII 71), letztere aber bei den Griechen nicht (Tryph. bei Athen. III 109 c). Erwähnt wird der χ. häufig von den attischen Komikern, so der italische (Hermipp. bei Athen. I 27 c), der thessalische (Alexis ebd. III 127 c. Antiphan. ebd. b) und megarische (Antiphan. ebd.). Dem χ. entsprach bei den Römern die alica (Strab. V 242, vgl. Plin. XVIII 109. Hesych. Corp. gloss. lat. II 67, 46. III 555, 68. 620, 24), wie denn auch die Herstellung (nach Geop. III 7; vgl. Diosk. II 118) ziemlich dieselbe war, wie bei der alica (s. d.). Die dazu gebrauchte Mühle hiess χονδροκοπεῖον (Poll. III 78. VII 19. Hesych.) oder χόνδριον (Poll. VII 19). Aus χ. bereitetes Brot hiess χονδρίτης scil. ἄρτος (Philist. bei Athen. III 115 d. Septuag. Gen. 40, 16. Hesych.), und der dazu verwandte χ. war von Spelt, ζειά (Tryph. bei Athen. III 109 c). Über seine diätetischen Eigenschaften s. Alica. Dass χ. auch die Getreideart, aus welcher die Grütze bereitet wurde, bezeichnet habe, geht aus den dafür angezogenen Stellen (Theophr. c. pl. IV 16. 2. Polyb. XII 2, 5) nicht mit Notwendigkeit hervor; auch ist bei Plinius (XVIII 50) vielleicht cicercula für alica zu lesen.

[Olck. ]