Χαιρέου (πόλις), Stadt in Unterägypten, letzte Station der von Memphis und von Pelusion nach Alexandreia führenden, sich bei Andropolis vereinigenden Landstrassen, etwa halbwegs zwischen Hermopolis mikra und Alexandreia gelegen, Steph. Byz. s. Ἀργέου. Χαιρέου. Itin. Ant. 154. 155 (Chereu). Bilingue Inschrift eines römischen Meilensteines, Proceed. of the Soc. of bibl. archeol. XVIII 54 (Χαιρέου, Chereu). Vita S. Antonii (Migne Graec. XXVI 964). Gregor. Naziant. or. 31. Hier zweigte vom kanopischen Nilarm der Canal ab, der Alexandreia mit dem Strome verband, Prokop. de aedif. VI 1 (vgl. die Chronik des Johannes von Nikiu ed. Zotenberg p. 349. 548. 570); in der Nähe lag die für den Wasserverkehr Alexandreias mit dem oberen Nillande bedeutende Stadt Schedia (s. d.), Schol. Nikandr. ther. 622. Der Name X. ist offenbar griechisch und enthält den häufigen Personennamen Χαιρέας (vgl. Steph. Byz. a. a. O.); die von Brugsch (Dict. géogr. 621 vorgeschlagene Identification mit einem hieroglyphischen Ortsnamen des Deltas Hrww ist schon deshalb unmöglich, weil X in seiner koptischen Form Χερευ das χ bewahrt hat, das nur aus einem alten ägyptischen k, nicht h entstanden sein könnte. Der heutige arabische Name ist El Keriūn. Vgl. Amélineau Géogr. de l’Égypte 217.