Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Channe (Serranus Scriba), Seefisch im Mittelmeer
Band III,2 (1899) S. 2110
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Χάννη, Serranus Scriba, ein Seefisch, der noch jetzt häufig im Mittelmeer ist, vgl. Aubert-Wimmer Aristoteles Tierkunde I 143. Er heisst bald χ. (Athen. VII 327f.), bald χάννος (Opp. hal. I 124. III 185. Numen. bei Athen. a. a. Ο., im italienischen canna) und hat seinen Namen von seinem weiten Maule (Epicharm bei Athen. a. a. O. Eustath. 1778, 18). Aristoteles (hist. an. VIII 13, 231 B.) rechnet ihn zu den Fischen der hohen See, die sich vom Fleische nähren (VIII 2, 218) und beschreibt ihn als Fisch mit dunkelroten Streifen (Ps.-Arist. bei Athen. a. a. O. Rose Arist. Pseudep. 296). Er war in Zweifel, ob es auch Männchen gäbe, da alle gefangenen χάνναι Weibchen gewesen (VI 13, 168). Er galt für sehr gefrässig (Ael. n. a. IV 5), diente als Köder für den φάγρος (Opp. hal. III 185) und sollte ohne Begattung gebären (Ovid. hal. 108. Plin. XXXII 153). Sein Fleisch ist zart und hat einen angenehmen Geschmack, ist aber wenig nahrhaft (Diphilos bei Athen. VIII 355 c. Xenokrates bei Orib. I 128). Erwähnt wird er von den Fachschriftstellern und Ärzten, ohne dass wir Genaueres von ihnen erfahren: so von Diokles, Speusipp (Athen. VII 319 b), Numenios (frg. 10 seiner halieutica, Birt De halieuticis Ovidio falso adscriptis 129), Dorion in seiner Compilation περὶ ἰχθύων (Athen. VII 327f.) und von Marcellus Sideta (frg. ed. M. Schneider v. 33). Sein Erscheinen im Traum bedeutet für die Gesunden Gift, für die Kranken Nachstellungen (Artemid. oneir. I 14, 108 H.).