Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt Indiens
Band VI A,1 (1936) S. 763
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Τιάτουρα, v. l. Τιάγουρα, Μιάτουρα, eine Stadt Indiens im Osten des Namadesflusses, der heutigen Narbada (altindisch Narmadā), nach Ptolem. VII 1, 63. Mannert (Geographie der Griechen und Römer V 181) suchte den Ort beim heutigen Chāmpāner (23 Meilen auf der Eisenbahnlinie nordöstlich von Baroda, 73° 32' ö. L., 22° 29' n. Br.). Mc Crindle (Indian Antiquary 13, 1884, 360 = Ancient India as described by Ptolemy, Calcutta 1927, 156) möchte Chittur mit T. identifizieren, wenn es nicht zu nördlich läge, während das von Yule (ebd.) vorgeschlagene Chandur zu südlich liege. Für T. gibt Ptolem. 115° 50' L. und 18° 20' Br. an; es wäre dadurch in der Breitenlage zwischen Ὀζήνη) (Ujjain) mit 117° L., 20° Br. und Νaσίκα (Nasik) mit 114° L. und 17° Br. zu lokalisieren, wenn das Bild des südlichen Indien bei Ptolemaios nicht eine östliche Verzerrung erlitten hätte. Das anlautende Τι- entspricht einem Sanskrit C(a)-, so daß der Ort etwa Catura oder ähnlich gelautet haben könnte. T. gehörte vielleicht zum Reich des Tiastanes, d. i. Caṣṭana, dessen Residenz Ujjain war.