Μαιάται, nordbritannisches Volk, zuerst von Cassius Dio erwähnt. Nach diesem Gewährsmann (LXXVI 12, 1–4) sollen zur Zeit des Septimius Severus die nahe beim römischen Grenzwall (πρὸς αὐτῷ τῷ διατειχίσματι ὃ τὴν νῆσον διχῇ τέμνει) wohnenden M., nebst ihren nördlichen Nachbarn, den Caledonii, die zwei mächtigsten Stämme Britanniens gebildet haben. Die Schilderung, die Dio von ihrem Lande macht – ,wilde und wasserlose Gebirge und wüste und sumpfige Gefilde‘ –, paßt am besten auf die Gegend, die unmittelbar jenseits der Mauer Hadrians sich erstreckt, d. h. auf die heutigen Nordengland und Südschottland (s. Haverfield in Glasgow Arch. Soc.'s Antonine Wall Report [1899] 158). Dios Beschreibung ihrer sonderbaren Lebensweise und Sitten ist allgemein bekannt (s. o. Bd. III S. 1349). Schon in den Anfangsjahren des Severus mußte der römische Statthalter Virius Lupus den Frieden von den M. mit großen Summen erkaufen (Dio LXXV 5, 4). Ob der berühmte caledonische Feldzug des Severus (J. 208–209) auch gegen dieses Volk gerichtet wurde, bleibt zweifelhaft (s. Proc. Soc. of Antiquaries of Scotland LII 253). Sicher ist es, daß die M. sich zwei Jahre später den abtrünnigen Caledonii angeschlossen haben. Severus wollte dem neuen Aufstand ein blutiges Ende machen (Dio LXXVI 15), starb aber im Lager von Eburacum, ehe der Vormarsch beginnen konnte. Darauf verzichteten seine Söhne auf weiteres Angreifen.