Rösleins Unglück
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Rösleins Unglück
Röslein ging einmal spazieren,
Hinaus in grünen Wald,
Was traf sie da zu ihrem Vergnügen,
Ein Jüngling von schöner Gestalt.
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Schön und reizend war der JünglingUnd sein Wuchs war schlank.
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Düster und dunkel war’s im Walde,
Und sie waren allein.
Und als sie so beisammen waren,
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Und als sie voneinander gingen,Schwur er ihr die Treu.
Und als sie voneinander gingen
War der Schwur vorbei.
Röslein ging betrübt nach Hause,
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Ja weil sie schwanger war.Niemand wußt’ im ganzen Hause
Was mit Röslein war.
Röslein, deine Wangen erbleichen,
Sprach die Mutter gar bald.
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Es hat mir ein Jüngling die Treue geschworenUnd sein Schwur war falsch.
Als drei Viertel Jahr um waren,
Da gebar sie einen Sohn.
Und als der Jüngling der Vater sollt sein,
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Ging er auf und davon.Wann ich einst gestorben bin,
So prägt in meinen Grabstein ein:
Drüben in jenem dunklen Walde
Ruht die Unschuld mein!
Süddeutschland