Textdaten
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Titel: Prinz Friedrich Karl
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 260
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[260] Prinz Friedrich Karl. Zu einer städtischen Deputation, die dem Feldmarschall Prinzen Friedrich Karl eine Dankadresse in seiner Wohnung im königlichen Schloß zu Berlin überreichte, that derselbe unter Anderm folgende Aeußerung: „Ja, es ist in diesem Kriege denen daheim doch nicht immer rasch genug mit den Siegen der Armeen und ihrer Führer gegangen. Haben mir doch meine eigenen Kinder mal geschrieben: ‚Warum hast Du denn so lange nicht gesiegt, Papa? Siege doch mal wieder!‘“

Von großem Interesse war, was der prinzliche Führer über die neu gestifteten französischen Armeen sagte. Es wäre ganz bewunderungswürdig, wie ihre Herstellung mit solcher Schnelligkeit und Sicherheit möglich gewesen; gewiß wäre das nirgendwo einem geschulten Kriegsminister gelungen, es gehörten dazu revolutionäre Elemente mit ihrem eigenthümlichen Einfluß auf die Menschen. Das wäre auch in ähnlicher Weise von den Generalen zu sagen, die aus der Mitte dieser Armeen hervorgegangen seien; sie hätten in der That Erstaunliches geleistet, und hätte man den Mann Gambetta in eine Generalsuniform gesteckt, er würde ohne Zweifel sie noch weit übertroffen haben. Auch in dieser Richtung sei die Bedeutung des revolutionären Geistes stark hervorgetreten. Beim ersten Anprall seien gerade auch die neu formirten Armeen sehr gewaltig gewesen, wie man das ja schon von Cäsar’s Zeit her kenne, und hier um so mehr, als die meist so jugendlichen Soldaten von den Gefahren des Kampfes keine Vorstellung gehabt hätten. Um so schneller wäre freilich auch die Muthlosigkeit gewesen. Uebrigens müsse immer wieder hervorgehoben werden, daß seine Armee mit alleiniger Ausnahme des 18. August stets gegen die größte Uebermacht, meistens eine dreifache, gekämpft hätte. Um so bewunderungswürdiger wären ihre Leistungen.