Poichè saziar non posso gli occhj miei
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Weil nach der Herrin schönem AngesichteZu schaun ich nie ersätt’gen kann die Augen,
Will ich den Anblick saugen,
Auf daß ich selig werde, sie betrachtend.
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So wie ein Engel, welcher hoch erlesenVom Anbeginn gewesen,
Durch Gottes Anschaun wohnt in sel’gem Frieden:
So ich, noch nicht der Sterblichkeit genesen,
Schauend Gestalt und Wesen
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Der Herrin, welcher sich mein Herz beschieden,Könnt’ ich wohl selig werden schon hienieden.
Solch ist die Tugend, die sie offenbaret,
Obwohl sie nur gewahret,
Wer sie verehret, in Verlangen schmachtend.