Textdaten
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Titel: Plonplon’s Lieblingssitz
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aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 208
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[208] Plonplon’s Lieblingssitz. Halben Wegs zwischen Versailles und der „Enceinte“ von Paris giebt es an der Eisenbahn des linken Seine-Ufers eine Station Meudon. Dort stand bis vor wenigen Wochen ein schönes und durch seine denkwürdigen Bewohner berühmtes Schloß. Jetzt ist’s im Innern vollständig ausgebrannt. Einige Tage nach dem Ende des großen Bombardements brach darin eine Feuersbrunst aus, deren Entstehung noch unklar ist. – Es ist schade um den Bau und um den lieblichen Platz, den es zierte. Von der Terrasse, auf welcher es lag, erfreut sich jedes Auge an dem großartigen Landschaftsbilde der Seine, des Boulogner Waldes und des Pariser Häusermeers. Das Wäldchen von Meudon ist noch leidlich erhalten und kann auch künftig zur Erfrischung der Jugend des „Quartier latin“ dienen. – Da ragen die stattlichen Trümmer, wo die Ludwige vom Vierzehnten bis zum Siebenzehnten ihre königlichen Freuden genossen, wo die erste, große Revolution ihre Luftballons anfertigen und aufsteigen ließ, wo der König von Rom der Schicksalsvorfahr Lulu’s war und wo nun mit Plonplon der letzte Napoleonide aus Frankreich hinausgemaßregelt ist, wenn die Republik ehrlich bleibt.