Textdaten
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Autor:
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Titel: Penelope
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 804
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[804] Penelope. (Zu unserer Kunstbeilage.) Der leichtfertigen Helena, die sich ihrem Gatten, dem Sparterkönig Menelaos, durch Paris nach Troja entführen ließ und dadurch den langwährenden Krieg um Trojas Mauern entfesselte, hat Homer in Penelope das Ideal einer treuliebenden Gattin entgegengestellt. Während Odysseus von widrigen Mächten so viel herzkränkende Leiden erduldet und Jahr um Jahr an der Rückkehr zum heimischen Herde verhindert wird, setzt sie den Werbungen der nach Ithaka kommenden Freier den hartnäckigsten Widerstand entgegen. Auch als es immer wahrscheinlicher wird, daß ihr Gatte auf der Heimkehr den Tod fand, bleibt Penelope bei ihrer Weigerung. Und als sie sich nicht mehr anders zu helfen weiß, greift sie zur List. Sie erklärt den Freiern, sie möchten auf ihre Entscheidung warten, bis sie dem Vater des Odysseus, Laertes, ein großes Leichengewand fertig gewirkt habe. Bei Tage sitzt sie, am großen Gewebe wirkend, aber nachts, bei angezündeten Fackeln, trennt sie dasselbe wieder auf. Doch im vierten Jahre bemerken die Mägde den Trug und drohen, sie zu verraten: so ist sie genötigt, die Arbeit zu vollenden, und kann nun die Wahl eines neuen Gatten nicht länger hinausschieben, zumal auch der Sohn Telemachos dazu drängt, weil die Freier sein Erbe verprassen. Sie verspricht demjenigen unter den Freiern die Hand, welcher imstande sei, mit dem Bogen ihres Gatten, den einst Herakles führte, durch die Oehre von zwölf hintereinander stehenden Aexten zu schießen. Keiner vermag es. Da erbittet sich der von seiner Jrrfahrt endlich heimgekehrte, im Bettlergewande unerkannte Odysseus den Bogen, er schießt den Pfeil durch die zwölf Axtöhre hindurch und tötet dann Antinoos und die anderen Freier, während sein Sohn Telemach an seiner Seite steht, der vorher die Mutter von dem blutigen Schauspiele zu entfernen wußte. Bald schloß die treue, liebende Gattin den Rächer der jahrelangen Unbill in ihre Arme. Unser Bild stellt die edle Frauengestalt dar, wie sie mit dem Bogen in der Hand in den Saal zu den Freiern schreitet. †