Textdaten
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Autor: Bn.
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Titel: Die Rivalinnen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 800–801, 804
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[800]

Copyright 1898 by Franz Hanfstaengl in München.
Die Rivalinnen.
Nach dem Gemälde von Eugen v. Blaas.

[804] Die Rivalinnen. (Zu dem Bilde S. 800 und 801.) Ja, sie ist nur ein armes Mädchen, die zierliche Venetianerin Filomena, und insofern würde sie ganz gut zu dem braunen Tonio passen, der seine Fische ebenso zum Verkauf trägt wie sie ihre Eimer voll Wasser. Aber da ist eine andere, die es auf ihn absieht, die Carlotta, die ein kleines Häuschen hat, unter dessen Thür sie täglich mit der Arbeit sitzt und Ausguck hält, bis Tonio vorüberkommt. Heute nun schaute er so angelegentlich nach Filomenas krausen Haaren und dunklen Augen, daß sie’s nicht lassen kann, mit höhnischer Schmährede die gehaßte Rivalin in Tonios Augen herabzusetzen. Ob es ihr gelingen wird? Er sieht sich betroffen um, halb argwöhnisch, halb ungläubig. Sie aber, die allerliebste Kleine im armselig kurzen Röckchen, sie lächelt nur, denn sie kennt ihren Tonio und belustigt sich höchlich über die ohnmächtige Wut der neidischen Carlotta. Die zuhörenden Nachbarinnen sind ihr als Zeugen eben recht – vor ihnen wird sie ihren Triumph feiern, wenn sie nächstens Arm in Arm mit Tonio als seine Braut an diesem Haus wieder vorbeikommt! Bn.