Passanten-Zettel am Thor der Hölle
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Passanten-Zettel
am Thor der Hölle.
Früh morgends zehen Advokaten
Zu Pferd, acht Schreiber hinterdrein,
Darauf ein Herr mit runden Waden,
Soll gar ein Hum! gewesen seyn.
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Mittags ein Jud, drei Rezensenten,Drauf acht besoffene Studenten,
Ein gar fürnehmer Herr hopp hopp
Im majestätischen Galopp,
Nach Mittag mit zerzaußten Haaren
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Ein Heer verloffener Husaren,Voran Sn Gnaden Herr Major –
Zulezt – doch nur gemach ihr Herren!
Wills denn zum jüngsten Tage währen?
Und plözlich fiel der Schlagbaum vor.
Item
am Thor des Himmels.
Vor Mittag nichts – Mittags ein Heid, zwey Kinder;
Spät Abends noch – ein armer Sünder.
Z.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Die Autorschaft des Textes ist nicht geklärt, da sich die Chiffre Z. nicht mit Sicherheit einem bestimmten Schriftsteller zuordnen lässt.
Eduard Bülow geht davon aus, dass zumindest Friedrich Schiller nicht der Autor sein kann, da diese Epigramme zu gering und nichtig seien, als dass sie ihm zugeordnet werden könnten.
Edmund Goetze vermutet entweder Johann Wilhelm Petersen oder Johann Georg, Graf von Zuccato als Autor.
Eduard Boas hält es für eine zu gewagte These Zuccato die Chiffre Z. zuzordnen. Er vermutet unter diesem Kürzel eher den soldatisch witzige[n] [Friedrich] Scharffenstein.
Genaueres in:- Edmund Goetze: Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen von Karl Goedeke. Zweite ganz neu bearbeitete Auflage. Fünfter Band - Vom siebenjährigen bis zum Weltkriege. Zweite Abteilung. Dresden: Verlag von L. Ehlermann, 1893, Seite 166f.
- Eduard Boas; Wendelin von Maltzahn (Hrsg.): Schiller’s Jugendjahre. – Zweiter Band. Hannover: Carl Rümpler, 1856. Seite 199.
- Friedrich Schiller; Eduard Bülow (Hrsg.): Anthologie auf das Jahr 1782 von Friedrich Schiller — Mit einer einleitenden Abhandlung über das Dämonische und einem Anhange neu herausgegeben von Eduard Bülow. Heidelberg: Verlag von Bangel & Schmitt; Hoffmeister’sche Univ.-Buchhandlung, 1850. Seite XXXIX. f.