P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768)/Titel

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Missions[WS 1] - Bibliothek


P. Florian Baucke,
ein deutscher Missionär in Paraguay
(1749–1768)


Nach den Aufzeichnungen Bauckes


neu bearbeitet von


Augustin Bringmann S. J.


Mit 25 Bildern und einer Karte.


Freibug im Breisgau.
Herdersche Verlagshandlung.
1908.
Berlin, Karlsruhe, München, Straßburg, Wien und St. Louis, Mo.
Alle Rechte vorbehalten.


Vorwort.

Die ehemaligen Reduktionen von Paraguay gehören zu den schönsten Schöpfungen, die katholischer Missionseifer jemals hervorgebracht. Ihre erste Gründung und Einrichtung ist ganz das Verdienst der spanischen Jesuiten, eine Frucht heroischer Opfer und Mühen. Daß aber die Reduktionen in ihrer letzten Glanzperiode von 1700 bis 1767 auch in wirtschaftlicher und gewerblicher Hinsicht sich so herrlich entfalteten, haben sie in erster Linie dem praktischen Geschick und unverdrossenen Fleiße der etwa 120 deutschen und niederländischen Missionare zu danken, die in diesem Zeitabschnitte dort wirkten.[1]

Unter diesen deutschen Missionaren nimmt P. Florian Baucke[2] einen ehrenvollen Platz ein.

Geboren am 24. September 1719 zu Witzingen in Schlesien, trat er 1736 in die Gesellschaft Jesu und kam bereits 1748 nach Paraguay, wo er bis 1766 wirkte. Er „war der echte Typus eines deutschen Missionärs, praktisch, erfahren in allen Künsten und Gewerben, ein trefflicher Musiker, voll Humor und von ungewöhnlichem Geschick in der Behandlung der Wilden“[3]. Nach der gewaltsamen Vertreibung der Jesuiten aus den spanischen Kolonien und nach halbjähriger Haft zu Puerto de Santa Maria bei Cádiz kehrte Baucke 1769 in seine deutsche Heimat zurück, lebte nach Aufhebung der Gesellschaft Jesu 1773 mehrere Jahre zu Neuhaus in Böhmen und starb um 1780. Den Aufforderungen lieber Freunde folgend, schrieb er seine sehr interessanten Missionserinnerungen nieder und gedachte dieselben auch im Druck herauszugeben, fand aber für das allzu umfangreiche Manuskript keinen Verleger.

Als Hausfreund des Cistercienserstiftes Zwettl in Nierderösterreich übergab er seine Handschrift dem dortigen Prior, P. Plazidus Assem, der sie mit vielem Fleiße niedlich abschrieb und von Baucke selbst wieder nachsehen und verbessern ließ. Diese Abschrift (die Originalabschrift Bauckes ist, wie es scheint, verloren gegangen) befindet sich heute noch in der Handschriftensammlung (Nr 421 und 422) des Stiftes Zwettl. Sie umfaßt zwei starke Quartbände von zusammen 1046 Seiten und trägt den Titel: „Hin und her, hin süße und vergnügt, her bitter und betrübt; das ist: Treu gegebene Nachricht durch einen im Jahre 1748 aus Europa in West-Amerika, nahmentlich in die Provinz Paraguay abreisenden und im Jahre 1769 nach Europa zurückkehrenden Missionarium, in welcher er besonders seinen in der Provinz Gran Chaco, unter denen Indianern, Mocobier oder so genannten Guaycuru, achtzehnjährigen Aufenthalt, seine Arbeiten, benannter Indianer Heiden- und Christenthum, Zurückreise in Europa, wie auch des Landes Witterung, Erdreich, Gewässer, Früchte, Wälder, Thiere, Vögel, Fische, kriechende und fliegende Ungeziefer, sammt anderen fremden und artigen Beschaffenheiten erzählet, mit verschiedenen Kupfern untermenget, in sechs Theile zergliedert.“

Die von Bauckes Hand stammenden, zum Teil kolorierten Handzeichnungen sind den zwei Bänden beigebunden. Der Rest wird zugleich mit einigen Kleinigkeiten, z. B. Fischgräten, mit denen die Mokobier sich zur Ader lassen, in der Bibliothek des Stiftes aufbewahrt. 1829 gab einer der Stiftsherren, P. Johann Frast, ein Büchlein heraus unter dem Titel:

Pater Florian Pauke’s Reise in die Missionen nach Paraguay, und Geschichte der Missionen St. Xaver und St. Peter. Ein Beytrag zur Geschichte der Jesuiten in Paraguay. Aus der Handschrift Pauke’s herausgegeben von P. Johann Frast, Cistercienser des Stiftes Zwetl und Pfarrer zu Edelbach. Wien 1829. Bey Anton Edlem von Schmid, k. k. privil. und n. ö. Landschafts-Buchdrucker und Buchhändler.“

„Ich nahm mir vor“, so schreibt Frast im Vorwort, „von Paukes Werk alles auszulassen, was die Naturgeschichte des Schauplatzes seines Wirkens betrifft, weil dieser nichts anderes darbietet, als was man in den häufig über Paraguay erschienenen Darstellungen zur Genüge findet. Ich wollte nur das liefern, was Pauke tat und was die Geschichte seiner Mission und seiner Person, angeht. Ich behielt seine Ordnung auf das genaueste bey, erlaubte mir keine Zusätze, stellte nichts anders dar, als was und wie er es that. Nur das zu Weitläufige zog ich zusammen, die veraltete Sprache, wenn ich mich dieses Ausdruckes bedienen darf, übersetzte ich in unsere gegenwärtige.“

Vierzig Jahre später erschien das Buch: P. Florian Baucke, ein Jesuit in Paraguay (1748–1766). Nach dessen eigenen Aufzeichnungen von A. Kobler, Priester der Gesellschaft Jesu. Mit Abbildungen (8° XI u. 712) 1870. Dasselbe bietet sachlich fast den ganzen handschriftlichen Text Bauckes, aber in freier Umarbeitung und ganz moderner Sprache. Es geht also inhaltlich weit über den kürzeren Auszug Frasts hinaus. Anderseits hat Frast die frische Ursprünglichkeit des Originals treuer bewahrt und manche interessante Einzelheiten beibehalten, die bei Kobler fehlen. Die beiden Darstellungen ergänzen sich gegenseitig, und da Frast seit Jahren vergriffen ist, dürfte eine Neuauflage sich wohl rechtfertigen, gehört doch Bauckes Schrift neben den Darstellungen der Patres Dobrizhoffer, Anton Sepp von Rechegg, Martin Schmid, Bernhard Nußdorffer u. a. zu den Besten, was wir über die Reduktionen von Paraguay aus der Feder deutscher Missionare besitzen.

Die neue Ausgabe erscheint sprachlich verbessert, jedoch so, daß der gemütvolle Ton des in sehr unbeholfenem Stil geschriebenen Originals noch einigermaßen durchschimmert. Eine Reihe Bemerkungen und Zusätze, zum Teil aus Kobler herübergenommen, erläutern den Text und zeichnen genauer den geschichtlich-geographischen Gesamtrahmen, in welchen die Schilderung Bauckes hineinfällt.

Das beigefügte Kärtchen zeigt das umfangreiche Ländergebiet, das man noch im 18. Jahrhundert unter dem Namen Paraguay zusammenfaßte.

Die in den Text verflochtenen Illustrationen sind nach den Originalzeichnungen Bauckes hergestellt, die von dem hochwürdigen Herrn Stiftsbibliothekar von Zwettl der Verlagshandlung bereitwilligst zur Benützung überlassen wurden.

So möge der gute alte Baucke abermals in die deutschen Gaue ausziehen und dem heutigen Geschlecht erzählen, wie wackere deutsche Apostel einst in Paraguay gewirkt.


Inhalt.




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Verzeichnis der Abbildungen.
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1. Bespannter Wagen (Carreta). Das Joch (oben links) 21
2. Mokobier 32
3. Tätowierung, Kinn- und Ohrschmuck der Mokobier 34
4. Lederwams der Mokobier, als Panzer getragen 36
5. Wams der Mokobier aus Tigerfell 36
6. Kopfbedeckung der Mokobier 40
7.    "   "   " 41
8.    "   "   " 44
9.    "   "   " 45
10. Lanzen der Mokobier 51
11. Irdene Gefäße der Mokobier 54
12. Wurfschleuder der Mokobier 58
13. Bogen, Pfeile und Köcher der Mokobier 59
14. Tätowierung und Ohrschmuck der Mokobierfrauen 64
15. Haarfrisur eines heiratsfähigen Mokobiermädchens 65
16. Pflug der Reduktionsindianer 79
17. Egge der Reduktionsindianer 80
18. Sattel der Mokobier 82
19.    "   "   " 83
20. Pferdezaum der Mokobier 84
21. Steigbügel der Mokobier 85
22. Lasso der Mokobier 90
23. Wurfschlinge (Bola) der Mokobier 91
24. Pulverhorn der Mokobier 98
25. Die Reduktion des P. Baucke in S. Xavier 109
   
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Anmerkungen

  1. Vgl. darüber A. Huonder S. J., Deutsche Jesuitenmissionäre des 17. und 18. Jahrhunderts, Freiburg 1899, Herder.
  2. So schreibt Baucke seinen Namen in der von ihm selbst korrigierten Abschrift seiner Aufzeichnungen. In seinen im Generalarchiv zu Buenos Aires aufbewahrten Briefen und im handschriftlichen Katalog der Missionäre von „Paraguay“ (1748) lautet der Name Paucke. Vgl. P. Hernandez S. J., El Estrañamiento de los Jesuitas del Rio de la Plata. Madrid 1908, 304.
  3. Huonder a. a. O. 140.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Quelle unleserlich