Ostindianische Kriegsdienste/14. Kapitel
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Hinterbliebene Portugäsen werden nach Goa gebracht.DEn 28. Januarii, des folgenden 1657. Jahrs / sind drey Schiffe von den Unserigen nach Goa gegangen / die den Rest der Portugäsen überbrachten / und dabey Ordre hatten / daselbst ligen zu bleiben / biß die Flotte von Batavia käme / die weitere Ordonnance mit bringen werde.
Holländer halten Goa bloquirt wegen Ihrer Silber-Flotte.Den 3. Febr. kam selbige an Ceilon; verbliebe auch allda biß in den Junium, in welchem es für voll auf Goa gieng / und biß ins 1658. davor ligen bliebe. Unsern vorigen drey Schiffen wurde befohlen / wann die Portugäsen ausfallen / solten Sie Sich nur nach den Admiral richten. So er fechte / solten Sie auch fechten: Wo nicht / auch bleiben lassen. Denn Er hatte Befehl / ehe nicht zu fechten / biß daß die Schiffe gepassiret seyn würden / die in drey / biß vier / Jährlich aus der Portugäsen fallen aus Goa.Insul Jappan kommen / und lauter Silber bringen / daß ein Schiff dreyhundert / und mehr / silberne Küsten führet. Aus Jappan lauffen sie erst auf Thuan, oder auf die Insulam formosam, die schöne Insul; von dar nacher Malacca: ferner auf Ceilon / und weiter gegen Suratte in Mohrenland / biß endlich in Persien kommen / in dessen Sinu, wie Wir oben gedachten / bey der starcken Vestung Ormus, Sie von zehen Küsten / eine / den Mohren Zoll geben Silber-Flotte muß den Mohren Zoll geben.mussen. Denn Sie vor Ihr Castell / so mitten im Wasser ligt / nahe vorbey müssen / und zu Grund geschossen werden könnten / so Sie Sich wägern wollten. Zuvor haben es die Engelländer gehabt / die es hernach an die Mohren verkaufft / und deßwegen annoch nur den halben Zoll geben / und viel angenehmer gehalten werden / als die Holländer.
Da nun / auf obiges wieder zu kommen / die Portugäsen aus Goa mit neun Galeonen strichen / mit Uns zu fechten / leichterte unser Admiral die Ancker / und gieng tieffer in die See: Die Portugäsen aber meinten / die Holländer[WS 1] giengen durch. Unsere Herrn Schiff-Capitains und alles Volck Holländer gehen etwas tieffer in die See.meinte auch: Es fehlte Ihm an Courage. Da aber der Admiral solch Scalirn erfuhr / liesse Er alle Schiff-Capitains, und Officiers, auf Sein Schiff kommen / und die Ordre vorlesen / die Er hätte; Nemlich eher nicht zu fechten / biß die Silber-Flotte passiret sey; sagte dabey: Wann gedachte Schiff vorüber wären / solten Sie Seinen Muht sehen / und wer alsdenn Sein Devoir[WS 2] nicht thun würde / solte Seine Straff bey der Generalität zu gewarten haben. Darauf entschuldigten Sich alle; wurde auch auf allen Schiffen abgelesen: Wer mehr betretten würde / der dem Admiral solchen Affront[WS 3] anthäte / dem solte Leib und Leben darauf stehen. Das war nun die Ursach / warum unsere Schiffe / so lang Sie kunnten / um Goa ruheten. Denn wenn der Wind zu starck / und der Hafen zugespült ist / können keine [135] Portugäsische Schiffe ein / und aus / so gehet dann unser Bloquada wieder nacher Batavia, und so Wir eher da schlügen / und mißlingete / wäre keine andere Ritirade die Schiffe zu repariren, als zu Ceilon / oder gar zu Batavia; inzwischen stünde die Silber-Flotte in Gefahr. Zögen denn die Portugäsen den Kürtzern / so lieffen Sie in Ihren Hafen / um Ihren Schaden zu bessern.