Oschatz & Co. in Schönheide i. Erzgeb., Fabrik bedruckter, gestickter und gefärbter wollener Kammgarn-Shawls und -Tücher, sowie wollener bedruckter Kleiderzeuge und Weberei

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Titel: Oschatz & Co. in Schönheide i. Erzgeb., Fabrik bedruckter, gestickter und gefärbter wollener Kammgarn-Shawls und -Tücher, sowie wollener bedruckter Kleiderzeuge und Weberei
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Oschatz & Co. in Schönheide i. Erzgeb.
Fabrik bedruckter, gestickter und gefärbter wollener Kammgarn-Shawls und -Tücher,
sowie wollener bedruckter Kleiderzeuge und Weberei.


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Oschatz & Co. in Schönheide i. Erzgeb.
Fabrik bedruckter, gestickter und gefärbter wollener Kammgarn-Shawls und -Tücher, sowie wollener bedruckter Kleiderzeuge nebst Weberei.

Die unter der Firma Oschatz & Co. in Schönheide im Erzgebirge bestehende Fabrik wurde im Jahre 1857 von den Herren Friedrich Unger und Otto Preuß gegründet und im Jahre 1863 von Herrn Franz Louis Oschatz käuflich erworben, welcher in Gemeinschaft mit seinem Sohne Friedrich Oschatz das Geschäft unter der jetzigen Firma weiterführte.

Im Jahre 1868 trat Herr Emil Oschatz, ein jüngerer Bruder des Herrn Friedrich Oschatz als Mitarbeiter ein und übernahmen diese beiden Söhne nach dem Tode des Vaters im Jahre 1879 das Geschäft für eigene Rechnung.

Die Fabrik, welche bei ihrer Erwerbung durch Herrn Franz Louis Oschatz einen bescheidenen Umfang hatte und nur 10–15 Drucker beschäftigte, gelangte unter den neuen Besitzern zu großer Blüte und gewann derartig an Ausdehnung, daß gegenwärtig in dem Etablissement über 250 Arbeiter thätig sind.

Außerdem finden aber eine ansehnliche Zahl von Arbeitern außerhalb der Fabrik mit Besticken und Befranzen von Tüchern sowie Weben von Rohstoffen lohnende Beschäftigung und erhöht sich dadurch die Zahl der ständigen Arbeiter auf über 400.

Im Jahre 1886 hat die Firma die Wollwarendruckerei von Webers & Groh in Chemnitz erworben und dieselbe zu der ihrigen nach Schönheide verlegt. Da die neuerkaufte Fabrik hauptsächlich für das Inland arbeitete, so ist der Firma dadurch ein weiterer neuer Kundenkreis zugeführt worden, wodurch sich das Absatzgebiet, namentlich in Deutschland vergrößert hat.

Die Fabrikation der Firma erstreckt sich auf die Herstellung bedruckter, gestickter und gefärbter wollener Kammgarn-Shawls und Tücher in allen Größen, auch etwas wollene bedruckte Kleiderstoffe.

Die erforderlichen Rohstoffe werden zum Teil von einer eigenen Weberei geliefert und kommt hierbei reine Schafwolle, hin und wieder auch solche in Verbindung mit Seide zur Verwendung.

Das Bedrucken der Waren wird teils mit der Hand, teils durch Maschinen – die aber auch von Menschenhand bewegt werden – hergestellt; die vorhandene Dampfkraft findet in der Wäscherei, Bleicherei, Färberei, Dämpferei, Scheererei, zum Kochen der Farben und zur Heizung der Fabriksäle Verwendung. – Außer der vollständigen Appretur-Einrichtung ist eine Färberei vorhanden, in welcher das Färben der einfarbigen Artikel und der Wollgarne für das Befranzen der Tücher besorgt wird. Das im Hause befindliche Zeichner-Atelier liefert die Zeichnungen zu den Mustern und die Modelle zu denselben werden in der eigenen Formstecherei gefertigt.

Das Absatzgebiet ist ein sehr großes und erstreckt sich auf fast alle Länder der Erde. Es ist dies ein Beweis, daß die Firma nur solide, reelle Ware in den Handel bringt, dabei zählt die Fabrik unstreitig zu den bedeutendsten ihrer Branche in Deutschland.

Wir wollen nicht zu erwähnen unterlassen, daß die Firma gelegentlich der Feier des 25jährigen Geschäftsjubiläums an mehrere Beamte und Arbeiter, welche zum Teil schon bei Unger & Co. und teils seit dem Bestehen der jetzigen Firma im Geschäfte thätig waren, Schenkungen machte. Zugleich stifteten die Besitzer ein Kapital zur Unterstützung arbeitsunfähig gewordener bedürftiger Arbeiter und Arbeiterinnen. Auch wurde im Jahre 1890 an 2 Arbeiter wegen 30jähriger ununterbrochener Thätigkeit in der Fabrik, die große silberne Medaille „für Treue in der Arbeit“ verliehen.

Schließlich wollen wir noch der ehrenden Auszeichnung gedenken, welche der Firma durch den Besuch Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen bei Hochdesselben Anwesenheit in Schönheide am 15. Juli 1890 zu Teil geworden ist. Se. Majestät unterzog das Etablissement einer eingehenden Besichtigung, sprach sich über dessen Einrichtung und Leistungsfähigkeit sehr anerkennend aus und wünschte demselben ein weiteres kräftiges Emporblühen! –