Ophelia (Die Gartenlaube 1885/39)

Textdaten
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Titel: Ophelia
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aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 633, 644
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[633]

Ophelia.
Nach dem Oelgemälde von James Bertrand.

[644] Ophelia. (Mit Illustration auf S. 633.) Fast zahllos sind die Kunstschöpfungen, welche diese Gestalt, eine der schönsten, die Shakespeare’s Genius geschaffen, hervorgerufen hat. Die meisten dieser Kunstwerke zeigen uns Ophelia, wie sie umnachteten Geistes von ihrer unglücklichen Liebe zu Hamlet singt, den Tod ihres Vaters beweint oder auf dem Weidenbaume über’m Bach „phantastisch Kränze windet, bis ein falscher Zweig zerbricht und die rankenden Trophäen mit ihr selbst ins weinende Gewässer niederfallen“, auf welchem ihre Kleider sie „sirenengleich noch ein Weilchen emporheben, indeß sie Stellen alter Weisen singt, als ob sie nicht die eigne Noth begriffe“. J. Bertrand, der Künstler unserer Illustration, wählte den nicht minder ergreifenden Moment zu seiner Darstellung, in welchem die Leiche des unglücklichen Mädchens aus dem Wasser gezogen wird, auch im Tode noch ein Bild lieblichster Schönheit und rührendster Anmuth.