O wär’ das erste Wort vorbei
Nicht war’s des Vaters rauher Ton,
Vor dem ich in die Welt entfloh’n.
Es war der Mutter Hand, so weich,
Das Herz, so lieb- und sorgenreich –
Der Mutter Mund, ihr flehend Wort,
Das trieb mich in die Fremde fort.
Die Lieb’ hat uns den Sinn verwirrt:
Wir haben, o Mutter, frevelnd geirrt –
In Deiner Liebe hast Du geglaubt.
Die Liebste hätt’ mich Dir geraubt!
Und weil Du versagtest uns Glück und Stern,
So floh’n wir so weit und zogen so fern!
Zehn Jahr’ in Lieb’, in Leid und Noth –
Mein Weib ist todt, mein Kind ist todt. –
Dein blühender Sohn, Dein einziges Glück –
Ein Bettler kehrt er Dir zurück!
Wie werd’ ich vor Dir, Du Hohe, stehn!
Wie wird Dein Auge auf mich seh’n!
Dein starrer Blick – Dein Weheschrei –
O, wär’ das erste Wort vorbei!
Fr. Hofmann.