Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Nochmals der „Schwager“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 787
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[787] Nochmals der „Schwager“. In Nr. 39 der „Gartenlaube“ befindet sich eine interessante Abhandlung über Volksirrungen in der Sprache.

Wegen der Herkunft eines Ausdruckes bin ich jedoch anderer Meinung, als Herr Dr. Söhns.

Der geehrte Herr Einsender behauptet nämlich, daß die Bezeichnung „Schwager“, die man dem Postillon giebt, von dem französischen „Chevalier“ herrühre. Erstere Bezeichnung ist sehr alt, geht bis in die vortaxissche Postzeit zurück und stammt höchstwahrscheinlich aus Baiern. Aber den „Schwager“ aus dem Chevalier abzuleiten, scheint mir doch etwas gewagt, da ich nicht glauben kann, daß französische Chevaliers als Fuhrknechte jemals bei uns Dienste leisteten und Reisende gefahren haben.

Der Schwager dürfte folgendermaßen entstanden sein: Die Besitzer der zahlreichen „Schwaigen“, wo Pferde gehalten und gezüchtet wurden, waren nämlich in früherer Zeit, als noch keine regelmäßigen Postverbindungen bestanden, verpflichtet, die Reisenden zu fahren. Es waren dies namentlich Reisende im amtlichem Auftrage, Regierungsbeamte, Couriere etc. Diese Pflichtfuhrleute nannte man „Schwaiger“ und späterhin ist hieraus „Schwager“ geworden.