Neueste Litteratur der Fränkischen Geographie, Geschichte und Rechte

Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Neueste Litteratur der Fränkischen Geographie, Geschichte und Rechte
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 5, S. 747-750
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
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XII.
Neueste Litteratur der Fränkischen Geographie, Geschichte und Rechte.


Über das mineralische Wasser zu Liebenstein, im Hennebergischen.
1. Bemerkungen auf einer Reise von Gotha nach Mainz bey Gelegenheit der Kaiserkrönung Leopolds II. Frkf. und Leipz. 1791. 8.

 Die Schilderungen, die der Verf. dieser Bemerkungen von einem und dem andern Orte macht, durch die er gereist ist, hat Rec. richtig und treffend befunden, und versichert, daß es keinen gereuen wird, diese Bogen gelesen zu haben.

 Eine Stelle daraus steht, wie Rec. glaubt, hier am rechten Orte.

 S. 12 f. „Abscheuliche Wege führen nach Brotterod, einen Heßisch. Flecken, dessen Einwohner durch die Vertreibung des im nahen Werragrund erbauten Tabacks viel Nahrung hatten. – – Auf gleich schlechten Wegen erreichten wir nach Verlauf zwo Stunden das Ende des Waldes und befanden uns in einem Dorf, Sauerbrunn genannt, wo der Liebensteinische Gesundbrunnen entspringt.[1]| Dieser ist, so weit sich meine Kenntnis von mineralischen Wassern erstreckt, am Gehalt und an der Kraft bey der Quelle dem Pyrmonter in Flaschen ähnlich, nur ist er schwächer, so, als wenn man unter zwey Theile Pyrmonter einen Theil gemeines Wasser mischt. Zum Wein schmeckt er vortreflich, besser als Seltser Wasser. Aber durch das Fahren, ja selbst beym Tragen gehn seine allzuflüchtigen Theile größtentheils verlohren. Als Bad gebraucht ist er ein gutes Adstringens. „ – Nur ist für keine Bequemlichkeit gesorgt. „Er wird von den Einwohnern der Städte, Meiningen, Gotha, Eisenach etc. besuchet, und mit Nutzen gebraucht, würde aber noch mehr besucht werden, wenn für mehrere Bequemlichkeit für die Fremden gesorgt wäre.„ Fränk. Magazin 1 B. 2 St. S. 3.


2. Dr. G. P. Hönns, Fürstl. Sächs. Raths und Amtsmanns in Coburg, Sachsen-Coburgisch. Chronik, in welcher eine genaue Beschreibung aller in den Fürstenthümern S. Coburg und S. Hildburghausen gelegenen Ortschaften und Klöstern, nebst allem dem, was sich seit dem Jahre 741 bis 1792 in Frieden- und Kriegszeiten, in Geistl. und Weltl. Dingen etc. in diesen Fürstenthümern ereignet, enthalten ist. Nebst hieher gehörigen Urkunden. Berichtiget, vermehrt und fortgesetzt von Christian Friedrich Dotzauer, Diakonus zu Sonnenfeld im Hildburghausischen. In zwey Büchern. Coburg,| bey Rud. Aug. Wilh. Ahl. 1792. in 4. 1tes B. 208 S. nebst Bogen und Titel, Vorr. und Prän. und Subscrib. und 1/2 Bogen Zusätze und Verb. 20 ggr. Prän.
 Hönns eiserner Fleiß aus Urkunden und Documenten eine Cob. Chronik zu schreiben bleibt gewiß so wohl bewunderns- als lobenswürdig, wenn auch seine Chronik weder von allen Fehlern frey, noch vollständig ist. Beydes konnte sie zu der damahligen Zeit nicht werden, weil er zu wenig Urkunden haben konnte, die erst neuerlich aus dem Staub ans Tageslicht gebracht worden sind; die man zu seiner Zeit lieber verschlossen hielt, als zum unschädlichen Gebrauch mittheilte. Sie erschien zuerst 1700 in 4. und ist seitdem nicht wieder aufgelegt worden. Herr Diakonus Dotzauer läßt diese Chronik nach 92  Jahren wieder auflegen; (nach dem Titel zu urtheilen, so ist Hönn noch immer Fürstl. S. Rath und Amtmann in Coburg – allein er ist schon lange tod) und versichert auf dem Titel: daß er sie berichtigt, vermehrt und fortgesetzt habe; daß seine Herausgabe eine genaue Beschreibung aller etc. etc. enthalte. Wir wollen nur diese wenigen Worte beurtheilen. Oben haben wir schon angemerkt, daß diese Chron. nicht von allen Fehlern frey sey; diese aber hat Hr. Diak. Dotzauer nicht berichtiget, wie der Augenschein lehrt; und seine Vermehrung ist bis jetzt nicht deutlich sichtbar, indem die Vermehrung bloß aus Gruners statistisch. Topographie von Coburg entlehnt ist. Eben so wenig wird man eine genaue Beschreibung aller in den Fürstenthümern etc. etc. antreffen. Denn bald beruft er sich auf Kraußens Hildb. Landeshistorie, bald auf Gruners Topographie von Coburg, bald auf Hönns Cob. Chr. selbst, wo ein mehreres darüber zu finden sey. Diese erst angezeigten drey Schriften sind also durch diese Herausgabe, die auch noch viele Lücken, Mängel, und Unrichtigkeiten enthält, nicht entbehrlich gemacht. Dieses alles wird man| zu seiner Zeit, weil hier der Raum es nicht erlaubet, weitläuftiger zu seyn, mit Gründen belegen. – Zu bemerken ist noch, daß die Verlagshandlung auch eine gut gestochene Karte vom Fürstenthum Coburg mit ausgibt.



  1. Diesen Brunnen beschrieb schon als einen Gesundbrunnen Andr. Libavius unter dem Titel: Tractatus medicus physicus vnnd Historia deß fürtreflichen Casimirianischen Sawerbrunnen unter libenstein, nicht fern von Schmalkalden gelegen. Welchen der Durchl. Hochgeb. Fürst und Herr, Herr Johann Casimir, Herz. zu S. Gülich etc. etc. etc. Rauenstein, durch verordnete seiner Gnaden Medicos , Physicos, besichtigen, probiren, vnd durch Baw- vnd Brunnenmeister zu bequemen Brauch anzurichten, anfangen lassen, durch Andream Libavium, M. D. vnd deß Fürstl. Sachs. Gymnasii zu [748] Coburgk Directorem. Investigirt, Iudicirt vnnd beschrieben. Getruckt zu Coburgk in der Fürst. Truckerei Anno Christi MDCX. (in 8. nicht gar 16 Bogen. –) „Hier ist ein wahrer Gesundbrunnen, sagt unser Reisender, ohne Anstalten. S. 13.“ – Zugleich bemerke ich hier, daß zu Sonnenberg am Thüringer Wald, 1 Stunde von Coburg ebenfalls ein Gesundbrunnen sich befindet. Siehe von Sprengseisenisch. Topographie a. E.