Neues Nürnberger Schattentheater

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Neues Nürnberger Schattentheater
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 893
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[893] Neues Nürnberger Schattentheater. Licht und Schatten sind ein äußerst ausgiebiges Material, um allerlei denkbare Scherze für unsere Kinderwelt daraus zu formen. Von den kuriosen Schattenfiguren, welche Hand und Finger auf die Wand zaubern, führt eine lange Stufenreihe von Verwendungen dieser elementaren Kräfte bis hinauf zu reich ausgestatteten Schattentheatern, die ganze Tragödien und Komödien, Ritter- und Ausstattungsstücke den staunenden Kleinen vorzuführen erlauben. Und was wäre auch mehr geeignet, kindliche Herzen in Entzücken zu versetzen, als wenn so die scharfumrissenen Silhouetten wohlbekannter Typen über den hellen Hintergrund stolzieren und dazu ein phantasievoller „Theaterdirektor“ die schönsten Geschichten erzählt! Wir haben wohl schon da und dort von einem kunstreichen Vater gehört, der in den Stunden seiner Muße – sie müssen indessen schon recht reichlich bemessen sein – seinen Kindern ein solches Schattentheater aufbaute und mit vielgestaltigen „Requisiten“ versah, mit Häusern, Bäumen, Kindern, Greisen, Bürgern, Soldaten u. s. w. u. s. w. Aber sie sind gezählt, die glücklichen Kinder, die eines solchen Vaters sich erfreuen. Da ist nun ein Nürnberger Spielwarenfabrikant, C. Abel-Klinger, auf den Gedanken gekommen, ein solches Theater von möglichst einfachen und leicht im handhabenden Formen auszusinnen und auf fabrikmäßigem Wege in größerer Anzahl herzustellen. Ein hervorragender Künstler, der Direktor des bayerischen Gewerbemuseums, Th. v. Kramer, hat die Entwürfe für die Hintergründe und die Figuren geliefert, und so ist etwas recht Gediegenes zustande gekommen, was doch einem nicht zu kleinen Kreise zugänglich ist. Ueberall, wo das „Neue Nürnberger Schattentheater“ hinkommt, wird es sicher eine unerschöpfliche Quelle der Belustigung bieten, zugleich aber auch eine Anregung in jenem höheren Sinne, wie sie Goethe in „Dichtung und Wahrheit“ schildert, wenn er sagt: „Diese kindliche Unterhaltung und Beschäftigung (er meint damit

sein Puppentheater) hat auf sehr mannigfaltige Weise bei mir das Erfindungs- und Darstellungsvermögen, die Einbildungskraft und eine gewisse Technik geübt und gefördert, wie es vielleicht auf keinem andern Wege in so kurzer Zeit, in einem so engen Raume, mit so wenigem Aufwand hätte geschehen können.“
==