Nachtgedanken in Petersburg 1859

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NACHTGEDANKEN

IN PETERSBURG 1859

O Menschen, elend bis zum Grunde,
Was braucht ihr Zaren, Krieger, Richter?
Was braucht ihr all’ die Hundsabrichter?
Seid ihr doch Menschen, keine Hunde!

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Einst in der Nacht geh’ ich entlang

Dem Newaufer, und im Gang
Ins Herz mich der Gedanke sticht:
«Ach, wenn sich doch die Sklaven nicht
Geduldig beugten tief darnieder,

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So lastet’ auf der Erde schwer

Kein schandbefleckter Palast mehr!
Wir hätten Schwestern, hätten Brüder
Und nun <…> nun blieb uns nichts als Spott,
Kein Gott, sogar kein halber Gott,

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Nur Hund und Treiber sind nun Herr!

Wir Hundejungen füttern sie
Und weinen still, doch drohen nie!»

So wandelnd hab’ ich mir gedacht
Am Newastrand in dunkler Nacht

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Gar insgeheim. Da siehe doch!

Von drüben, wie aus einem Loch,
Stiert eine Riesenkatz’ mich an:
Zwei große Leuchter brennen helle
Am Tor der grausen Zitadelle.

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Ich bebte auf, bekreuzt’ mich dann,

Spuckt’ das Gespenst wohl dreimal an
Und wandle fort in dunkler Nacht
Und denke fort, woran ich hab’ vorher gedacht.