Nachrichten und Notizen (DZfG Bd. 1)

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Autor: Ludwig Quidde u. a.
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Titel: Nachrichten und Notizen
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aus: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 1 (1889), S. 187–206, 283–284, 471–506, 543–544.
Herausgeber: Ludwig Quidde
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Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung J.C.B. Mohr
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Erscheinungsort: Freiburg i. Br
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Quelle: Scans auf Commons
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Nachrichten und Notizen.


Ueber die Abkürzungen vergl. Vorbemerkung zur Bibliographie.


Historische Commission in München. Bericht über die 29. Plenarversammlung. München im October 1888. Die diesjährige Plenarversammlung der hist. Commission fand vom 27. bis 29. September statt. Von den auswärtigen ordentlichen Mitgliedern nahmen an den Sitzungen theil: Hofrath von Sickel aus Wien, Klosterpropst Frh. von Liliencron aus Schleswig, die Geh. Regierungsräthe Dümmler und Wattenbach aus Berlin, die Professoren Baumgarten aus Strassburg, Hegel aus Erlangen, von Kluckhohn aus Göttingen, von Wegele aus Würzburg und von Wyss aus Zürich; von den einheimischen ordentlichen Mitgliedern: Prof. Cornelius, Geheimrath von Löher, Geh. Hofrath von Rockinger, und die neuernannten ordentlichen Mitglieder: die Professoren von Druffel, Heigel, Stieve und Oberbibliothekar Riezler. Auch die beiden neuernannten ausserordentlichen Mitglieder: Dr. Lossen, Sekretär der Akademie der Wissenschaften, und Dr. Quidde aus Königsberg wohnten den Sitzungen bei. Da der Vorstand der Commission, der Wirkl. Geh. Oberregierungsrath von Sybel, aus Gesundheitsrücksichten zu erscheinen verhindert war, leitete der ständige Secretär der Commission, Geheimrath von Giesebrecht, die Verhandlungen.

[1

Seit der vorjährigen Plenarversammlung sind folgende Publicationen durch die Commission erfolgt: 1. Jahrbücher der deutschen Geschichte. Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Grossen von Sigurd Abel. Bd. I: 768–788. Zweite Auflage, bearbeitet von Bernhard Simson. – 2. Jahrbücher der deutschen Geschichte. Geschichte des ostfränkischen Reiches von Ernst Dümmler. Zweite Auflage, Bd. III. Die letzten Karolinger. Konrad I. – 3. Deutsche Reichstagsacten. Bd. VI. Deutsche Reichstagsacten unter König Ruprecht. Dritte Abtheilung (1406–1410). Herausgegeben von Julius Weizsäcker. – 4. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. Bd. XX. Die Chroniken der westfälischen und niederrheinischen Städte. Bd. I.: Dortmund. Neuss. – 5. Allgemeine deutsche Biographie. Lieferung 126–135. – Mit Unterstützung der Commission wurde veröffentlicht: Ludwig Molitor, Urkundenbuch zur Geschichte der ehemals pfalzbayerischen Residenzstadt Zweibrücken. Die im Laufe der Verhandlungen erstatteten Berichte ergaben, dass die Arbeiten [188] für die meisten Unternehmungen der Commission in ununterbrochenem Fortgange sind und auch für das nächste Jahr wichtige neue Publicationen in Aussicht stehen. Die Nachforschungen in den Archiven und Bibliotheken sind in grossem Umfange fortgesetzt worden, und immer von neuem hat die Commission mit dem wärmsten Danke die Zuvorkommenheit anzuerkennen, mit welcher ihre Arbeiten von den Vorständen der Archive und Bibliotheken unterstützt werden.

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Das grosse Unternehmen der deutschen Reichstagsacten ist auch im verflossenen Jahre nach verschiedenen Seiten gefördert worden. Von der älteren Serie der Reichstagsacten ist noch im Jahre 1887 der 6. Band zur Ausgabe gelangt. Er behandelt die zweite Hälfte der Regierung K. Ruprechts (1406–1410) und schliesst damit die bisher noch bestehende Lücke, so dass nun eine ununterbrochene Reihe von neun Bänden die Zeit von 1376–1431 umfasst. Der sechste Band ist von Professor Weizsäcker, dem Leiter dieser Serie, von Professor Bernheim und Dr. Quidde bearbeitet, die Register hat Dr. Schellhass geliefert. Für die Fortsetzung dieser Serie waren die Mitarbeiter Dr. Quidde, Dr. Schellhass und Dr. Heuer unausgesetzt thätig. Auf verschiedenen Reisen wurde von ihnen aus italienischen und deutschen Archiven und Bibliotheken ein umfassendes Material gesammelt, besonders für den Romzug K. Sigmunds und für die kirchenpolitischen Verhandlungen der deutschen Reichstage in der Zeit des Basler Concils. Längere Zeit arbeiteten Dr. Quidde und Dr. Heuer in Venedig und Rom, ersterer dann allein in Mailand, Dr. Heuer auf einer Reise, die Genf, Turin, Genua, Pisa, Lucca, Florenz, Siena, Bologna, Modena, Ferrara, Parma, Mantua berührte, besonders in Genf, Turin und Florenz, Dr. Schellhass, zeitweilig mit Dr. Quidde zusammen, fast ein Vierteljahr in Wien; ausserdem besuchte Dr. Schellhass Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Hannover und Braunschweig. Die unvermeidliche Ausdehnung eines Theils der Arbeiten auf einen längeren Zeitraum wird allerdings eine Verzögerung im Erscheinen des nächsten Bandes bedingen, doch ist zu erwarten, dass dann eine Reihe von Bänden, bis zu Friedrichs III. Kaiserkrönung in rascher Folge wird ausgegeben werden können.

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Die Arbeiten für die zweite Serie der Reichstagtacten, welche sich auf die Zeit K. Karls V. beziehen, nahmen in Göttingen, wo Dr. Friedensburg von den Hilfsarbeitern Dr. Wrede und Dr. Redlich unterstützt wurde, einen erspriesslichen Fortgang. Eine stattliche Reihe von Archiven und Bibliotheken stellte, dank der gütigen Vermittelung der Verwaltung der Göttinger Universitätsbibliothek, Acten und Handschriften zur Verfügung, wodurch zunächst die Materialien für die Jahre 1520–1525 ansehnlich vermehrt wurden. Das Wiener geheime Haus-, Hof- und Staatsarchiv, in welchem, unter der Leitung des geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchivars Dr. Winter, Archivar Peukert für das Unternehmen arbeitete, lieferte werthvolle Beiträge, besonders aus den Beständen des ehemaligen Erzkanzler-Archivs. Reisen wurden unternommen von dem Leiter dieser Serie selbst, Professor von Kluckhohn, nach zahlreichen thüringischen, fränkischen und schwäbischen Archiven – von Altenburg bis Augsburg und [189] Memmingen, später nach Constanz und zu den Archiven der deutschen Schweiz in Schaffhausen, Zürich, Luzern, Bern und Basel. Dr. Redlich besuchte Trier, Metz und die ehemaligen Reichsstädte im Elsass, arbeitete dann längere Zeit in Ulm. Dr. Wrede ist gegenwärtig mit der Benützung des geheimen Staatsarchivs zu München beschäftigt, während Dr. Friedensburg sich im Interesse der Reichstagsacten nach Rom begeben hat. Mit wenigen Ausnahmen gewährten die bisher benützten Archive eine erfreuliche, oft überraschende Ausbeute.

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Von der Sammlung der deutschen Städtechroniken ist der im vorjährigen Bericht angekündigte 20. Band, welcher als erster Band der niederrheinisch-westfälischen Serie die Chroniken von Dortmund und Neuss enthält, im vergangenen Spätherbste erschienen. Der folgende Band dieser Serie, der gegenwärtig gedruckt wird, bringt Chroniken der Stadt Soest: Bartholomaeus von der Lake, eine noch unbekannte Reimchronik und Volkslieder, sämmtliche Stücke auf die Soester Fehde mit Köln sich beziehend; er ist, unter der Leitung des Professors Lamprecht in Bonn, von Dr. Hansen und Dr. Jostes, beide in Münster, bearbeitet. Für den dritten und letzten Band dieser Serie sind Soester Aufzeichnungen von 1417–1556, eine noch unbekannte Chronik von Duisburg und Aachener Reimchroniken bestimmt. Um dem Wunsche des Professors Lamprecht zu entsprechen und ihn von der ferneren Leitung der Herausgabe der niederrheinisch-westfälischen Chroniken, der er sich bisher in sehr dankenswerther Weise unterzogen hat, zu entbinden, wird Dr. Hansen dieselbe für den letzten Band der Serie, unter der fortdauernden Oberleitung des Professors Hegel, des Herausgebers der ganzen Sammlung, übernehmen.

[5

Der Druck des sechsten Bandes der älteren Hanserecesse, bearbeitet von Stadtarchivar Dr. Koppmann in Rostock, ist nach längerer Unterbrechung wieder aufgenommen und so weit gefördert worden, dass die Veröffentlichung desselben in naher Aussicht steht.

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Die vaticanischen Acten zur Geschichte König Ludwigs des Baiern, herausgegeben von Oberbibliothekar Dr. Riezler, sind im Druck begonnen, doch ist derselbe durch einen beklagenswerthen Unfall unterbrochen worden. Nachdem 16 Bogen gesetzt waren, brach am 24. Januar d. J. in der Wagner’schen Druckerei in Innsbruck ein Brand aus, der einen ansehnlichen Theil des Manuscripts zerstörte. Da das Werk mit einer so klaffenden Lücke nicht zu veröffentlichen war, unternahm der Herausgeber eine neue Reise nach Rom, und es gelang ihm in wenigen Wochen die Lücke des Manuscripts völlig wieder auszufüllen, so dass der Druck demnächst fortgesetzt werden kann.

[7

Die Arbeiten für die Wittelsbacher Correspondenzen sind, theils wegen Erkrankungen theils wegen anderweitiger Behinderungen der Herausgeber, wenig gefördert worden, sollen aber im nächsten Jahre um so kräftiger fortgeführt werden.

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Die Geschichte der Wissenschaften in Deutschland wird um zwei neue Bände in kurzer Zeit vermehrt werden. Der Druck der Geschichte der Kriegswissenschaft, bearbeitet von Oberstlieutenant a. D. Dr. M. Jähns in Berlin, wird jetzt begonnen und auch die Geschichte der Medicin, bearbeitet [190] von dem geheimen Medicinalrath Professor A. Hirsch in Berlin, voraussichtlich noch im Laufe des Geschäftsjahres druckfertig hergestellt werden. Für die Bearbeitung der Geschichte der Geologie ist es der Commission zu ihrer Freude gelungen, Professor Dr. K. A. von Zittel in München zu gewinnen. Auch für die Geschichte der Physik sind die Verhandlungen mit einem hervorragenden Gelehrten so weit gediehen, dass der Abschluss in sicherer Aussicht steht.

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Von mehreren im Buchhandel vergriffenen Bänden der Jahrbücher der deutschen Geschichte sind neue Auflagen nöthig geworden. Die zweite Auflage des 1. Bandes von Abel’s Geschichte Karls des Grossen, bearbeitet von Professor B. von Simson in Freiburg, ist erschienen; auch Dümmler’s Geschichte des ostfränkischen Reiches liegt nunmehr in zweiter Auflage vollendet vor. Von des verstorbenen H. E. Bonnell Werk: „Die Anfänge des karolingischen Hauses“ hat Professor L. Oelsner in Frankfurt a. M. die Bearbeitung der neuen Auflage übernommen und gedenkt sie im nächsten Jahre zu vollenden. Eine neue Bereicherung werden die Jahrbücher durch die Geschichte König Friedrichs II. in der Bearbeitung des Geheimen Hofraths Professor Ed. Winkelmann in Heidelberg erhalten; der Druck des ersten Bandes hat bereits begonnen. Auch Professor G. Meyer von Knonau verspricht den ersten Band der Jahrbücher König Heinrichs IV. in nächster Zeit so weit zu vollenden, dass um Ostern der Druck in Angriff genommen werden kann.

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Die allgemeine deutsche Biographie hat auch im abgelaufenen Jahre ihren regelmässigen Fortgang genommen. Es sind der sechsundzwanzigste und der siebenundzwanzigste Band erschienen. Der Druck des Buchstaben R. wird sich noch in das Jahr 1889 hineinziehen. Mit dem Buchstaben S. beginnt das letzte Viertel des grossen Werkes.

[11

Der Commission lag ein grosser Theil der von Professor Dr. Eduard Rosenthal in Jena bearbeiteten Geschichte der Gerichts- und Aemterverfassung Bayerns im Manuscript vor und wurde ein Druckzuschuss beantragt, um die Veröffentlichung desselben zu ermöglichen. Die Commission hofft die gewünschte Unterstützung für die verdienstliche Arbeit erwirken zu können.

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Monumenta Germaniae historica. Der Bericht über die letzte (14.) Plenarversainmlung vom 17.–19. März 1888 ist durch Abdruck an verschiedenen Stellen (u. A.: NA 14, 2–8; HZ 60, 381–384; MJÖG 9, 364 bis 368; HJb 9, 600–605; Mitth. aus d. Stadtarchiv v. Köln 15, 96–99) längst so weit verbreitet, dass ihn hier noch einmal wiederzugeben nicht nöthig sein wird. – Was die seitdem vollzogenen Aenderungen in der inneren Organisation anlangt, so ist zunächst zu erinnern an die in weiteren Kreisen wenig beachtete und auch nicht in allen Abdrücken des Berichts mitgetheilte Statutsänderung, wonach der Vorsitzende der Centraldirection, der bisher durch dieselbe frei gewählt wurde, jetzt „nach erfolgter Präsentation mindestens zweier von der Centraldirection für geeignet erachteter Personen auf Vorschlag des Bundesraths [der, wenn wir recht verstehen, weder an die ,Präsentation‘ noch an den Mitgliederbestand der Centraldirection [191] gebunden ist?] vom Kaiser ernannt“ wird. Der Vorsitzende hat also, wie erläuternd bemerkt wird, fortan die Rechte und Pflichten eines Reichsbeamten. Der Bericht glaubte diese Statutsänderung als einen bedeutenden Fortschritt zur Ueberwindung des so lange andauernden provisorischen Zustandes bezeichnen zu können, und in der That ist die Entscheidung der schwebenden Fragen dann bald erfolgt. Herr Geh.-Rath Dümmler, am 8. Mai zum Vorsitzenden ernannt, hat alsbald die Leitung des Unternehmens, zugleich auch vorläufig die der Quartserien der Scriptores übernommen, wahrend die alte Folioserie unter Leitung Herrn Dr. Holder-Egger’s gestellt wurde, beides bis zur Entscheidung der nächsten Plenarversammlung. Herr Geh.-Rath Wattenbach hat die Leitung der Abtheilung Epistolae und die Redaction des Neuen Archivs niedergelegt, ist aber in der Centraldirection verblieben. Die Abtheilung Epistolae hat Herr Geh.-Rath Dümmler, die Redaction des Neuen Archivs Herr Prof. Bresslau bis auf definitive Bestimmung durch die nächstjährige Versammlung übernommen. – In der Abtheilung Scriptores ist am 1. October Herr Dr. L. von Heinemann ausgeschieden und Herr Dr. G. Sackur eingetreten. Herr Dr. Stoeber in Wien, der bei den Gallischen Concilsacten thätig war, ist durch Tod aus der Reihe der Mitarbeiter ausgeschieden.

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Die Publicationen des Jahres 1888 findet man in unserer Bibliographie; hier erwähnen wir nur, dass seit dem letzten Jahresbericht erschienen sind: Diplomatum tomi II pars I und Legum sectio I tomi 5 pars 1. Noch vor Schluss des Jahres 1888, während dieses Heft im Druck ist, sind aus der Scriptores-Abtheilung zu erwarten: Scriptorum tomi XV pars 2, Scriptorum rer. Merowingicarum tomus II, und in der Schulausgabe in 8° das Carmen de bello Saxonico, ferner in einigen Monaten Thietmars Chronicon (8°) und in der Quartausgabe die langersehnte Kaiserchronik (deutsche Chroniken Bd. 1 Abth. 1). – Von besonderem Interesse für die deutsche Historikerwelt wird es aber sein, zu hören, dass in Kurzem eine Inhaltsübersicht über alles in den Monumenten Enthaltene, bearbeitet von Holder-Egger und Zeumer erscheinen soll.

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Preussische historische Station in Rom. Nach dem Beispiele der österreichischen Regierung hat im vergangenen Jahre auch die preussische ein Institut zur Förderung der geschichtlichen Studien in Rom begründet. In dem Statut vom 9. April 1888 (Centralbl. f. d. ges. Unterrichtsverwaltung in Preussen 1888, 511–512) heisst es: „Zweck der historischen Station ist die wissenschaftliche Erforschung deutscher Geschichte, zunächst im vaticanischen Archiv, sodann in den übrigen römischen und italienischen Archiven und Bibliotheken“ (§ 1). Dieselbe ist einer von der königlichen Akademie der Wissenschaften gewählten Commission von drei Mitgliedern unterstellt; diese berichtet jährlich an den Minister und die Akademie, schlägt dem Minister den Secretär der Station und die erforderlichen Assistenten, und die diesen zu übertragenden Arbeiten vor, regelt deren Honorirung, ertheilt ihnen die erforderliche Instruction und empfängt Berichte über den Fortgang der Arbeiten (§ 2–5). Jeder zur Station zu entsendende Gelehrte erhält seinen Auftrag der Regel nach auf ein Jahr (§ 6). „Die entsandten [192] Gelehrten sind verpflichtet, auf wissenschaftliche Anfragen deutschen Forschern Auskunft zu ertheilen, deren Arbeiten in Rom zu unterstützen, eintretenden Falles die Auffindung von Hilfsarbeitern zu vermitteln, soweit dies alles ohne Beeinträchtigung ihrer Hauptaufgabe geschehen kann. Honorar darf für derartige Bemühungen nicht berechnet werden“ (§ 7). Mit dem Deutschen archäologischen Institut wird besonders betreffs Bibliotheksangelegenheiten ein Einvernehmen gesucht werden (§ 8). Die Mitglieder der Station dürfen ohne Genehmigung der Commission während der Dauer ihres Auftrages keine andere wissenschaftliche Arbeit in Angriff nehmen oder fortsetzen (§ 9) und müssen alle Abschriften, Regesten, Collectaneen u. s. w. der Commission einliefern (§ 10). Ueber alle diese Arbeiten hat die Commission freie Verfügung, soweit sie dieselbe nicht in einzelnen Fällen den Verfassern überlässt: sie wird, soweit thunlich, für deren Publication Sorge tragen (§ 11).

[15

Zu Mitgliedern der Commission sind die Herren von Sybel, Wattenbach und Weizsäcker erwählt worden. Zum Secretär der Station wurde auf zwei Jahre Herr Dr. Schottmüller (Professor an der Cadettenanstalt in Lichterfelde) ernannt, der schon im Frühjahre seine Stellung angetreten hat; zu Assistenten Herr Dr. W. Friedensburg (Privatdocent in Göttingen) und Herr Dr. P. M. Baumgarten (bisher in Rom für die Herausgabe der Papsturkunden der Kölner und Trierer Diöcese thätig). Die Station hat verschiedene Aufgaben in Angriff genommen, darunter auch die Sammlung der Nuntiaturberichte des 16. Jahrhunderts. Besonders aber wird eine allgemeine Orientirung zu gewinnen gesucht, die den verschiedensten Interessen und Forschern zu gute kommen soll.

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Monumenta Borussica. Der preussische Unterrichtsminister hat im Jahre 1888 die historische Wissenschaft mit zwei neugegründeten Unternehmungen beschenkt, – der eben erwähnten römischen Station, die der gesammten deutschen Geschichte zu dienen bestimmt ist, und den der preussischen Geschichte speciell gewidmeten Monumenta Borussica. Den Titel erläutert das Statut vom 28. März 1888 (Centralbl. f. d. ges. Unterrichtswesen Preussens 1888, S. 512–513): „Gegenstand des Unternehmens ist die Sammlung und Herausgabe der auf die innere Verwaltung Preussens bezüglichen Acten aus der Zeit von 1713–1786 in einer nach ihrer Wichtigkeit für die historische Erkenntniss bemessenen Auswahl theils im wörtlichen Abdrucke, theils in Regestenform, theils in zusammenfassenden oder einleitenden Darstellungen. Je nach dem sachlichen Bedürfnisse kann für einzelne Materien in die Zeit vor 1713 zurückgegriffen oder die Betrachtung bis 1806 fortgeführt werden. Was bereits in anderen Sammlungen zugänglich ist, wird der Regel nach nicht wieder zum Abdruck kommen“ (§ 1). „Das Werk soll in zwei Hauptabtheilungen zerfallen, die erste wird die Acten über die Staats- und Beamten-Organisation, die zweite die Acten der im Folgenden näher bezeichneten drei Verwaltungsgebiete umfassen“ (§ 2). „Zunächst soll die erste Hauptabtheilung und aus der zweiten die Verwaltung der indirecten Steuern, einschliesslich der Handels- und Gewerbepolitik, sowie die Militärverwaltung in Angriff genommen werden. Die Münzverwaltung [193] wird erst dann behandelt werden können, wenn die zur Zeit noch schwebende Frage über die Herstellung eines Corpus Nummorum Borussicorum zur Entscheidung gekommen ist“ (§ 3). Die unmittelbare Leitung des Unternehmens wird einer durch die königliche Akademie der Wissenschaften gewählten Commission von drei Mitgliedern übertragen. Diese wählt sich einen Vorsitzenden, berichtet jährlich an den Minister und an die Akademie, wählt die Mitarbeiter aus, ertheilt diesen Instructionen und überwacht die Arbeiten (§ 4–6). Die Mitarbeiter werden remunerirt entweder durch feste Jahresbezüge oder durch Autorhonorar; solche mit festen Jahresbezügen dürfen ohne Genehmigung der Commission keine anderen wissenschaftlichen oder literarischen Arbeiten unternehmen, und die Ausarbeitungen, Auszüge und Abschriften der Mitarbeiter werden Eigenthum der Commission.

[17


Historische Commission für die Provinz Sachsen. Die letzte (14.) Sitzung fand am 22. und 23. April 1888 in Halle a. d. S. statt. Da dieses Mal der sonst übliche Jahresbericht nicht erschienen ist, so geben wir nach dem uns gütigst zur Verfügung gestellten Protokoll an dieser Stelle die ersten genaueren Notizen. Anwesend waren, die Mitglieder Herren Brecht, Dümmler (Vorsitzender), Hertel, Jacobs, Opel, Schmidt, Schum (Schriftführer), Sommer, v. Tettau, Zechlin, ausserdem als Gast der Herr Landesdirector Graf v. Wintzingerode, verhindert waren die Herren Grössler und Otte. Von einer Neuwahl an Stelle des nach Berlin scheidenden Vorsitzenden wurde vorläufig abgesehen, vielmehr wird der stellvertretende Vorsitzende Herr Director Schmidt (in Halberstadt) bis auf Weiteres die Geschäfte leiten. Jhrer dankbaren Gesinnung gegen Herrn Prof. Dümmler gab die Commission am Schluss ihrer Zusammenkunft feierlichen Ausdruck.

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Von den Geschichtsquellen der Provinz Sachsen waren während des Jahres 1887–1888 Bd. XIVb (Halle’sche Schöffenbücher, Theil 2, bearbeitet von Hertel) und XX (Mansfeldisches Urkundenbuch, bearbeitet von Krühne) erschienen; der Druck des Erfurter Urkundenbuches hatte begonnen, von der Mutian-Correspondenz, die bereits gedruckt ist, fehlten noch Vorrede und Register, zu der Thüringisch-Erfurtischen Chronik des Hartung Kammermeister war kurz vor der Sitzung ein Theil der Vorrede und Einleitung eingelaufen, und das Manuscript zum 2. Bande der Vatikanischen Regesten von Dir. Schmidt stand in naher Aussicht. Dieser Band ist seitdem gedruckt worden und gelangt jetzt (Ende Dec.) als Band XXI der Quellen zur Ausgabe. Als zunächst zu drucken wurden in Aussicht genommen das Wernigeroder Urkundenbuch von Dr. Jacobs und die Melanchthon’sche Correspondenz von Dr. Nic. Müller, ferner ein alphabetisches Namenverzeichniss zur Erfurter Studentenmatrikel, bearbeitet von Dr. Hortzschansky. Für das nächste jetzt laufende Jahr waren zugesagt die Manuscripte zum Goslarer Urkundenbuch Band 1 von Staatsanwalt Bode, zum Eichsfeldischen Urkundenbuch (3 Bände) von Dr. Jäger, zum Pfortaischen Urkundenbuch (1 Band) von Professor Böhme und zum Urkundenbuch der Nordhäuser geistlichen Stiftungen von Dr. Rackwitz und K. Meyer. Die Arbeiten für das Merseburger und das Naumburger Urkundenbuch, [194] die Dr. E. Schmidt und Dr. Mitzschke übernommen hatten, sind dagegen etwas ins Stocken gerathen. Besprochen wurde die zukünftige Veröffentlichung eines Magdeburger (städtischen oder erzstiftischen) Urkundenbuchs und der Verhandlungen der niedersächsischen Kreisstände, weiter der Hallischen Statutenbücher resp. eines Hallischen Urkundenbuchs.

[19

Als Neujahrsblatt für 1889 wurde eine Arbeit Herrn Divisionspredigers Schild über Luther in Torgau in Aussicht genommen (die jetzt eben erschienen ist); auch wurde principiell an der bisherigen Form der Neujahrsblätter festzuhalten beschlossen.

[20

Von den Baudenkmälerbeschreibungen war zuletzt das Heft Nordhausen Stadt erschienen, das Heft Landkreis Nordhausen lag im Manuscript fertig vor, der Druck wurde aufgeschoben, bis für den Kreis die Frage der Namensänderung entschieden sei. Seitdem hat man den Druck dieses Heftes „Grafschaft Hohenstein“ begonnen. Folgen soll dann weiter zunächst der Kreis Oschersleben. Für die Bearbeitung von Erfurt (Stadt und Land) und Naumburg ist bereits Vorsorge getroffen, auch Stadt Magdeburg beschäftigte die Commission.

[21

Von den vorgeschichtlichen Alterthümern war ein Heft mit Ausgrabungsberichten von Dr. Reischel und dem Provinzialmuseumsdirector Oberst von Borries im Druck. Dasselbe ist seitdem erschienen. Für die Fortsetzung steht eine Arbeit Dr. Zschiesche’s über vorgeschichtliche Befestigungen in Mittelthüringen in Aussicht.

[22

Das Provinzialmuseum gab in Folge steter gedeihlicher Entwicklung nicht zu längeren Verhandlungen Anlass. Für den Geschichtsatlas ist die Aufnahme des Regierungsbezirks Magdeburg durch Katastercontroleur Herbers ziemlich vollendet, vom Regierungsbezirk Merseburg werden zunächst die Mansfelder Kreise bearbeitet. Ueber Fortführung der Arbeiten an einem Wüstungsverzeichniss für Nordthüringen wurden Beschlüsse gefasst.

[23


Hansischer Geschichtsverein. Nach dem letzten (17.) Jahresbericht des Vorstandes erschien während des Jahres 1887–1888 der Jahrgang 1886 der Hansischen Geschichtsblätter, ferner von den Hanserecessen der 3. Band der III. Abtheilung, bearbeitet von Professor Schäfer (1491–1497), während der 5. Band der II. Abtheilung, bearbeitet von Professor v. d. Ropp (1460–1467), sich im Druck befand. Auch dieser ist inzwischen vollendet und vor kurzem zur Ausgabe gelangt. Den drei früher erschienenen Bänden der Hansischen Geschichtsquellen haben sich zwei weitere angereiht, das Buch des Vogtes auf Schonen, von Professor Schäfer, und Revaler Zollbücher und Quittungen, von Professor Stieda herausgegeben. Von Letzterem steht als 6. Band der Geschichtsquellen auch die Veröffentlichung eines Rechnungsbuches der Lübecker Novgorodfahrer in Aussicht. – Die Arbeiten für Fortführung des Hansischen Urkundenbuches konnten von Dr. Hagedorn dienstlicher Verpflichtungen wegen nur wenig gefördert werden. – Die Bearbeitung der von Dr. Riess (jetzt Professor in Tokio) auf seiner Reise nach England gewonnenen Ausbeute ist Dr. Kunze aus Göttingen übertragen worden. – Um die Erforschung [195] der hansischen Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts zu fördern, ist seit dem 1. April Dr. Keussen in Köln mit Verzeichnung der bezüglichen Akten, zunächst im Kölner Stadtarchive beschäftigt. – Die letzte Versammlung sollte am 22. Mai 1888 in Lüneburg stattfinden, wurde aber im Hinblick auf die Krankheit Kaiser Friedrichs aufgegeben und auf 1889 vertagt. Die Tage des 11. und 12. Juni (Dienstag und Mittwoch nach Pfingsten) sind für sie in Aussicht genommen.

[24


Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Die 8. Jahresversammlung fand am 19. Dec. 1888 in Köln statt. Der soeben zur Ausgabe gelangte Bericht des Vorsitzenden Prof. Höhlbaum gibt Kunde von der Fülle der wissenschaftlichen Unternehmungen, welche die Gesellschaft beschäftigen. Wir werden im nächsten Heft darauf zurückkommen und begnügen uns heute mit einer kurzen Aufzählung: Kölner Schreinsurkunden, Rheinische Weisthümer, Aachener Stadtrechnungen, Urbare der Erzdiöcese Köln, Buch Weinsberg, Landtagsacten von Jülich-Berg, ältere Matrikel der Universität Köln bis 1500, älteste Urkunden der Rheinprovinz bis 1000, Ada-Handschrift, geschichtl. Atlas der Rheinprovinz, Beschreibung d. geschichtl. Denkmäler derselben, Zunfturkunden der Stadt Köln.

[25


Badische historische Commission. Dem Bericht über die 7. Plenarsitzung am 9. und 10. November 1888 in Karlsruhe entnehmen wir folgendes. Anwesend waren als ordentliche Mitglieder die Herren Baumann, Dietz, Erdmannsdörfer, v. Holst, Knies, Schröder, Schulte, v. Simson, Wagner, v. Weech (Sekretär), Winkelmann (Vorsitzender), als ausserordentliche die Herren Hartfelder und Roder, als Vertreter der Regierung S. Exc. Minister Nokk und die Herren Frey und Arnsperger. Verhindert waren die Herren König, Kraus und Roth v. Schreckenstein.

[26

Von den verschiedenen Regestenwerken, welche die Commission in Angriff genommen hat, wurden sowohl die Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, bearbeitet von Dr. Wille, wie die Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Konstanz, bearbeitet von Dr. Ladewig, durch einen Brand in der Druckerei zur Verzögerung im Erscheinen genöthigt. Von den ersteren wurde Lieferung 3 (1350–1373) vorgelegt, Lieferung 4 und 5 (mit denen Band I abschliesst) sind 1889 zu erwarten. Von den letzteren brachte das Jahr 1888 keine Lieferung, Material für zwei bis drei Hefte liegt aber druckreif vor und der Druck ist soeben wieder aufgenommen. Die Sammlung und Bearbeitung der Regesten der Markgrafen von Baden ist im Karlsruher Archiv stetig gefördert worden; jetzt wird der Besuch auswärtiger Archive durch Dr. Fester beabsichtigt.

[27

Unter den übrigen Editionen hat die politische Correspondenz Karl Friedrichs mit Bd. I (1783–1792), bearbeitet von Hofrath Erdmannsdörfer und Dr. Obser, zu erscheinen begonnen, Bd. II (1792 bis zum Rastatter Congress) wurde für 1889 in Aussicht gestellt, ebenso die Physiokratische Correspondenz Karl Friedrichs, bearbeitet von Geh.-Rath Knies, und die Tagebücher und Kriegsacten des Markgrafen [196] Ludwig Wilhelm 1693–1697, bearbeitet von Archivrath Schulte; auch von den Heidelberger Universitätsstatuten des 16.–18. Jahrhunderts, bearbeitet von Director A. Thorbecke, soll der Druck Anfang 1889 beginnen.

[28

Ebenso stehen die Bearbeitungen, welche die Commission veranlasst hat, dem Abschluss nahe. Prof. Gothein legte das Manuscript seiner Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldesund der angrenzenden Gaue zum Theil vor und hofft dasselbe bis Ende 1889 vollenden, Dr. Heyck den Druck seiner Geschichte der Herzoge von Zähringen Ende April 1889 beginnen zu können. Eine Geschichte der Abtei Reichenau wurde auf Antrag des Professors Kraus in Aussicht genommen. Vom topographischen Wörterbuch des Grossherzogthums Baden von Dr. Krieger darf die nächste Plenarsitzung das Manuscript der ersten Bogen erwarten.

[29

Von der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins erschien unter Archivrath Schulte’s Redaction Band III der neuen Folge mit Nr. 9 der Mittheilungen der Commission. – Die Durchforschung, Ordnung und Verzeichnung der Archive und Registraturen der Gemeinden, Pfarreien, Körperschaften und Privaten wurde eifrig fortgesetzt. Berichte darüber siehe in den gen. Mittheilungen. Ausserdem ist für 1889 der Druck zweier grösserer Repertorien beabsichtigt, nämlich des Stadtarchives von Altbreisach, bearbeitet von Hauptmann a. D. Poinsignon, und des Stadt- und Pfarrarchivs von Waldshut, bearbeitet von Landgerichtsrath Birkenmeyer.

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Zeitschriften. Von den Veränderungen auf dem Gebiet des Zeitschriftenwesens, welche das Jahr 1888 gebracht hat, ist in erster Linie zu erwähnen das Entstehen der Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. Dieselben wollen als Neue Folge der „Märkischen Forschungen“ zugleich für die 1883 abgeschlossene „Zeitschrift für preussische Geschichte und Landeskunde“ Ersatz bieten und werden von Reinhold Koser in Verbindung mit Fr. Holtze, G. Schmoller, A. Stötzel, A. v. Taysen und H. v. Treitschke herausgegeben. Dem ersten vielversprechenden Halbbande, der im April erschien, ist der zweite im October gefolgt, beide je 20 Bogen stark. Vergl. im Uebrigen unsere Bibliographie in Gruppe V, 2.

[31

Andererseits ist 1888 eingegangen die erst 1887 wieder ins Leben gerufene Bibliotheca historica, hrsg. v. O. Masslow, der dafür die Bearbeitung der Bibliographie unserer Zeitschrift übernommen hat. Ferner steht nach dem Tode des Freiherrn Carl v. Cotta auch die Zeitschrift für G. u. Politik, hrsg. v. H. v. Zwiedineck-Südenhorst, im Begriff, ihr Dasein mit dem letzten Heft des 5. Jahrgangs zu beschließen. Vor Jahresfrist hatte die Zeitschrift ihren Titel (bis dahin „Z. f. allgem. G., Cultur-, Lit.- u. Kunstg.“) geändert und im Sinne des neuen Titels auch ihrem Programm eine etwas andere Färbung gegeben. Für die politische Seite desselben war der wesentlichste Gesichtspunkt wohl Vertretung des deutsch-nationalen Gedankens in Oesterreich. Den weitaus grösseren Raum [197] nahmen aber nach wie vor reingeschichtliche Aufsätze ein, mit denen die Zeitschrift befähigt schien, der Sache historischer Bildung in weiteren Kreisen die besten Dienste zu leisten. Auch dem eigentlichen Fachmann, für dessen Bedürfnisse sie nicht in erster Linie berechnet war, hat sie manche werthvolle Gabe geboten.

[32

In Frankreich ist als neue uns interessirende Zeitschrift zu verzeichnen: Le Moyen-Age, bulletin mensuel d’histoire et de philologie, unter Direction von A. Marignan, G. Platon, M. Wilmotte. Den Hauptinhalt machen Recensionen resp. kurze Anzeigen neu erschienener Bücher und eine recht umfassende Zeitschriftenschau aus. Daneben findet man noch einzelne kleinere Mittheilungen. Der Abonnementspreis beträgt 8 Fr. für Frankreich, 9 Fr. für den Weltpostverein. – Ein anderes neues Organ, das gleichfalls wesentlich der G. d. MA. dient, ist die schon seit dem Mai 1887 erscheinende Römische Quartalschrift f. christl. Althkde. u. f. Kirchen-G., hrsg. v. A. de Waal.

[33

Von den der politischen G. nahe verwandten Wissenschaften hat die Literatur-G. ein neues Organ erhalten, die Vierteljahrsschrift für Lit.-G., hrsg. von B. Seuffert unter Mitw. von E. Schmidt und B. Suphan. Entsprechend der äusseren Verbindung mit Weimar wird die Geschichte der neueren Literatur hier besonders gepflegt. Auf der andern Seite sind zwei vor wenigen Jahren begründete Zeitschriften, die Z. f. vergleich. Lit.-G. and die Vjschr. f. Cultur u. Lit. d. Renaissance, gegen Ende 1887 zu einer Zeitschrift f. vergleich. Lit.-G. u. Renaiss.-Lit. unter Redaction der beiden bisherigen Herausgeber M. Koch und L. Geiger vereinigt worden. – Die Geschichte der Philosophie hat um dieselbe Zeit ein eignes Organ erhalten im Archiv für G. d. Philos., in Gemeinschaft mit H. Diels, W. Dilthey, B. Erdmann und Ed. Zeller, hrsg. von Ludw. Stein.

[34

Von anderen 1887–88 entstandenen Zeitschriften seien noch summarisch aufgeführt: Historische Quartalschrift (Kwartalnik Historyczny), hrsg. von Xaver Liske; Jb. f. Münchener G.; Z. f. christl. Kunst; Archief voor nederlandsche kerkgeschiedenis; R. d’histoire diplomatique; A. stor. dell’ arte; R. delle biblioteche; R. ital. di numismatica.

[35

Die HZ hat durch R. Arnold ein Register zu Bd. 1–56 (430 S., M. 8), die RH durch C. Couderc eine Table générale zu den Jahrgängen 1881–85 (140 p., Fr. 3) bearbeiten lassen.

[36


Lexicalische Nachschlagswerke.a) Gegen Ende des Jahres 1887 ist die neue Ausgabe von Ducange’s Glossarium mediae et infimae latinitatis zum Abschluss gelangt. – b) Das Jahr 1888 hat dann den in niederdeutscher Geschichte arbeitenden Fachgenossen ein erwünschtes sprachwissenschaftl. Hilfsmittel gebracht mit der 2. Hälfte des Mittelniederdeutschen Handwörterbuchs von Aug. Lübben, nach d. Tode des Verf. voll. v. Christoph Walter. Dasselbe hat neben dem grossen Mittelniederd. Wörterbuch von Schiller und Lübben einen selbständigen Werth und ist (abgesehen davon, dass jenes seit 1881 überhaupt vergriffen ist) auch dem Privatmann leicht zugänglich. Die beiden Hälften (die erste erschien 1885) kosten zusammen 10 Mk. – c) Eine Ergänzung in mancher Beziehung [198] bietet das im 3. Bande des Hansischen Urkundenbuchs schon 1886 erschienene Glossar zum 1.–3. Bande dieses Werkes von Paul Feit. – d) Ein geschichtlich-geographisches Wörterbuch erschien von W. Martens (Breslau, Hirt 175 S. M. 2), ist aber mehr für den Schulgebrauch berechnet. – e) Das Dictionnaire historique de la France von L. Lalanne (1. Aufl. 1877) liegt jetzt in 2. Auflage vor (Paris, Hachette. 8°. 1867 p. Fr. 25). – Auf andere Werke dieser Art werden wir künftig zurückkommen.

[37


Die Herausgabe deutscher Verwaltungsacten und deren Vereinigung in einem grossen Unternehmen, dem er den Titel „Monumenta Germaniae regiminalia“ geben möchte, wird in Anregung gebracht von M. J. Neudegger in seiner Schrift Beitr. z. G. d. Behörden-Organisationen, d. Raths- und Beamtenwesens (I). Kanzlei-, Raths- und Gerichtsordnung Kf. Friedrichs II. d. Weisen v. d. Pfalz als Regierender zu Amberg v. J. 1525. Der Plan, wie ihn der Autor mehr andeutet als entwickelt, hat unleugbar etwas Phantastisches an sich. Es liegt, wie auch schon Schmoller in seiner Recension (JbGVV 12, 1046 f.) bemerkt hat, kein sachlicher Grund vor, auf diesem Gebiete Monumenta Germaniae zu verlangen. Die ganze Entwicklung, um die es sich handelt, vollzieht sich in den Territorien, auch nur zum kleinen Theil in den heutigen Territorialstaaten, vorwiegend in kleineren Kreisen. Die Aufgabe ist also auch in den einzelnen Gebieten anzufassen. Mit dieser für die praktische Ausführung ja sehr wesentlichen Aenderung aber dürfte der Gedanke, die Herausgabe deutscher Verwaltungsacten mehr systematisch als bisher zu fördern und eine gewisse Verständigung über Ziele und Methode der Veröffentlichungen anzubahnen, beachtenswerth sein. Die Aufgabe scheint recht auf dem Wege der jetzigen Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft zu liegen, wofür zufällig gerade unsere diesmaligen Nachrichten zwei Zeugnisse beibringen (s. oben Nr. 12 und Nr. 17). Vermuthlich werden in den nächsten Jahrzehnten mehr Kräfte als bisher auf diesem Gebiete thätig sein, und manche Local-Geschichtsvereine dürften der Aufgabe bald näher treten. Da erscheint es wünschenswerth, einem gar zu zersplitterten, plan- und ziellosen Vorgehen rechtzeitig vorzubeugen, um so mehr, da die Frage, wie und was edirt, was sofort verarbeitet werden soll, bei diesem Material ganz besondere Schwierigkeiten bieten dürfte.

[38

Ueber Schliessung der elsass-lothr. Archive für französische Forscher wird von Monod und Bemont in ihrem Bulletin historique (RH 38, 140–57) lebhaft Klage geführt. Es heisst dort „que les archives d’Alsace-Lorraine par une mesure inqualifiable sont désormais interdites aux érudits français“. Die deutsche Historikerwelt würde sich gewiss zum Anwalt dieser Beschwerde ihrer französischen Fachgenossen machen, wenn dieselbe ihrem ganzen Umfang nach begründet wäre. Das ist aber allem Anschein nach nicht der Fall. So viel wir erfahren konnten, besteht keine allgemeine Verfügung, welche französische Gelehrte von den elsass-lothring. Archiven ausschlösse, und vermuthlich hat man aus einem einzelnen Vorfall [199] zu schnell auf eine grundsätzliche Massregel geschlossen. Vor längerer Zeit ist allerdings einem Herrn Giry (wohl dem bekannten Forscher auf dem Gebiete französ. Städte- und Verfassungsgeschichte des MA.) die Benutzung der Archive und Bibliotheken des Reichslandes versagt worden, vermuthlich doch aus besonderen Gründen, die sich der allgemeinen Kenntniss und Beurtheilung entziehen. Seitdem soll, soweit unsere Erkundigungen reichen, nichts Aehnliches vorgekommen sein. Es wäre im Interesse der wissenschaftlichen Beziehungen jedenfalls erfreulich, wenn nach erneuter Prüfung der Sachlage die RH Veranlassung finden könnte, ihre Beschwerde zurückzuziehen.

[39


Ueber ausländische Literatur werden erst von Anfang 1889 an regelmässigere Notizen gegeben werden. Aus 1888 (u. 87) soll nur einiges Wichtigere, was sich gelegentlich gerade darbietet, nachgetragen werden. Soweit die auswärtige Literatur sich mit deutscher Geschichte berührt, findet sie ihren Platz auch in der Bibliographie.


England. Die Reports der Historical Manuscripts Commission sind jetzt beim 12. Bande angelangt, der durch den 1. Appendix (Earl Cowper [Coke Mss. at Melbourne Hall] vol. I) eröffnet ist. Vom 11. Bande waren 1887 sechs Appendices erschienen (Skrine, Salvetti corresp.; House of Lords 1678–88; Corp. of Southampton and Lynn; Marq. Townshend; Earl of Dartmouth; Duke of Hamilton); der letzte (7.) Appendix war im October 1888 noch unter der Presse.

[40

In der Reihe der Chronicles (Rerum Britann. medii aevi scriptores) sind, so viel wir übersehen, zuletzt erschienen: a) Chronicles of Stephen Henry II. and Richard I. ed. Howlett, vol. III; b) Chronica Rogeri de Wendower (Flores hist.), vol. II; c) The letter books of the monast. of Christ. Church, Canterbury, ed. J. B. Sheppard voll. I. II; d) The metr. chronical of Robert of Gloucester, ed. W. A. Wright, I. II; e) Chronicle of Robert of Brunne, ed. P. J. Furnivall, I. II; f) Iceland Sagas and other hist. documents rel. to the settlements and descents of the Northmen on the British isles. I. II. ed. G. Vigfusson; g) The tripartite life of St. Patrick ed. W. Stokes, I. II; h) Willelmi m. Malmesbir. de regum gestis Angl. et hist. novellae, ed. Stubbs, vol. I; i) Year books of the reign of Edward III. a. 14 ed. L. O. Pike (Processe in Common-Law-Gerichten). Jeder Band zu 10 sh.

[41

Von den Schottischen Record Publications erschienen zuletzt: a) Register of the privy council of Scotland ed. J. H. Burton, vol. VIII (1607–10), 15 sh.; b) Rotuli scaccarii regum Scotorum, ed. G. Burnett, vol. X (1488–96), 10 sh.; c) Calendar of documents rel. to Scotland ed. J. Bain, vol. III (1307–57), 15 sh.; d) Register of the great seal of Scotland, ed. J. B. Paul and J. M. Thomson, a. d. 1580–93, 15 sh.

[42

Von den Calendars of state papers etc. verzeichnen wir als neuerdings erschienen: Letters and papers foreign and domestic of the reign of Henry VIII., vol. XI (1536 July–Dec.), ed. by James Gairdner (645 p., 15 sh.).

[43

[200] In der Serie der Twelve English Statesmen (L., Macmillan) sind neuerdings erschienen: E. A. Freeman, William the Conqueror; J. R. Green, Henry II.; M. Creighton, Cardinal Wolsey; F. Harrison, Olliver Cromwell; H. D. Traill, William III.

[44

Die Domesday celebration von 1886 hat verschiedene Veröffentlichungen veranlasst, so a) die Domesday studies von P. E. Dove (1888, 4°); b) das Domesday Book (popular account) von Walter de Grey Birch (hrsg. v. d. Society for promoting Christ. knowledge 1887); c) Sawyer and Madden’s Abtes on Domesday survey of Sussex and Surrey (1886).

[45


Frankreich. Auf das allgemeinste Interesse in dt. Fachkreisen darf wohl Monod’s Bibliographie de l’histoire de France rechnen (Paris, Hachette. 8°. 420 p. M. 9). Ausgesprochenes Vorbild dieses Handbuches, das für Frankreich etwas ganz Neues bietet, ist unser Dahlmann-Waitz. Bei der vielfachen Berührung der Entwicklung beider Nationen kann der dt. Historiker, auch soweit er nicht gerade in französ. G. arbeitet, erwarten, bei Monod vielfach Ergänzungen zur Auskunft seines dt. Berathers zu finden, zumal da Verf. häufig in recht ausgiebiger Weise die allgemeine europäische[WS 1] Geschichte neben der nationalen berücksichtigt. Eine Liste von Nachträgen und Berichtigungen zu geben, ist hier nicht der Ort; dass dazu die erste Bearbeitung eines solchen Werkes verhältnissmässig reiche Gelegenheit bietet, ist so selbstverständlich, vom Verf. auch so freimüthig anerkannt, dass man, statt Worte des Tadels darüber zu verlieren, lieber dem Verf. helfen wird, die 2. Auflage vollkommener zu gestalten. Von dt. Seite hat dazu schon beachtenswerthe Beiträge geliefert die Recension von L. Müller (DLZ 1646 f.). Die dort gerügte auffallende Vernachlässigung deutscher Literatur zur G. des Elsass wird man hoffentlich für Zufall halten dürfen. – Ein die Benutzung erschwerender Druckfehler findet sich in der Table des matières; S. 418 ist dort unter 30 e zu lesen „Institutions financières“ statt „Institutions judiciaires“. – Eine kritische Bemerkung betreffs der Disposition sei noch gestattet, die ebenso den Dahlmann-Waitz trifft und bei einer Neubearbeitung desselben erwogen werden möge. Beide Bücher zerfallen in 2 Haupttheile: „Allgemeine Werke“ (Recueils et ouvrages généraux) und „Quellen und Hilfsmittel nach der Folge der Begebenheiten“ (Histoire par époques). Innerhalb des ersten Haupttheils sind vier grosse Gruppen gemacht (bei Monod nur III und IV umgestellt): I. Hilfswissenschaften (Sciences auxiliaires); II. Quellen (Sources); III. Gesammelte Abhandlungen und Zeitschriften (Recueils et périodiques[WS 2] de mémoires); IV. Bearbeitungen (Travaux de second main). Unter II und IV kehren zum Theil dieselben Unterabtheilungen wieder, – zum Theil auch nicht, in den Quellen wird vornehmlich nach formalen, in den Bearbeitungen nach systematischen Gesichtspunkten gruppirt, und dadurch entsteht nun der Uebelstand, dass das Zusammengehörige lediglich nach dem Gesichtspunkt, ob Quelle oder Bearbeitung, ob allgemeine Quellen- oder Chroniken- oder Regestensammlung, auseinander gerissen wird, für manches sich aber gar kein passender Platz findet, da naturgemäss nach dem Trennen von Quellen und Bearbeitungen die systematische Gruppirung beengt ist. So [201] hat man im Dahlmann-Waitz Quellen und Bearbeitungen zur Territorialgeschichte an vier verschiedenen Stellen zu suchen und wo will man dort z. B. ein Quellenwerk zur Wirthschaftsgeschichte, das nicht chronologisch einzuordnen ist, unterbringen? Keine derartige Gruppirung trägt allen Anforderungen Rechnung, aber wer seinen Dahlmann-Waitz eifrig zu Nachträgen benutzt hat, wird gewiss auf Mängel aufmerksam geworden sein, die sich durch Verzicht auf diese Scheidung zwischen Quellen und Bearbeitungen heben liessen, ohne andere erhebliche Nachtheile herbeizuführen. – Um auf Monod’s Bibliographie zurückzukommen, so möge der Benutzer noch einen Umstand rechtzeitig berücksichtigen. Das starke Papier ist nicht geleimt und die Tinte verläuft. Bei einem Buche, in dem man gern Notizen nachträgt, ist das ein Uebelstand, zumal da heute unsere Buchbinder nicht mehr an das Planiren gewöhnt sind. Eine 2. Auflage, der wir recht baldiges Erscheinen wünschen, wird hoffentlich auch ihn beseitigen.

[46


Von Gaston Paris erschien La littérature française au MA. (11.–14. siècle. Paris, Hachette. VII, 292 p.), nicht für das grosse Publicum, sondern zur Einführung in das Studium berechnet.

[47

Die Documents inédits brachten für das MA. zuletzt: Itinéraires de Philippe le Hardi et de Jean sans peur ducs de Bourgogne (1363–1419) d’après les comptes de dépenses de leur hôtel, recueillis et mis en ordre par Ernest Petit (12 Fr.).

[48

Vergl. die Notizen unter Nr. 33. 36. 37 e. 39.


Der längst angekündigte zweite Band des umfassenden Werkes, welches der verstorbene Duc de Chaulnes dem Italienzuge Karls VIII. (1494) hatte widmen wollen, ist 1888 bei Didot herausgekommen, er behandelt, auf reichstes Actenmaterial gestützt, von der „Expédition de Charles VIII. en Italie“ die diplomatische und militärische Seite und ist von Delaborde verfasst; mit seiner weitausgreifenden Einleitung wird die Wissenschaft noch abzurechnen haben. Der erste, kunstgeschichtliche Theil (la renaissance en Italie et en France à l’époque de Charles VIII., von E. Müntz) lag seit 1885 vor.

[49

Die verschiedenen Urkundenpublicationen des französischen Staates nehmen rüstigen Fortgang. a) Von dem Recueil des instructions données aux ambassadeurs et ministres de France (von 1648 bis zur Revolution) sind drei neue Bände erschienen: Pologne, von L. Farges (I: 1648–1729, II: 1729–1794); Rome, von G. Hanotaux (I: 1648–1687; Paris, Alcan. 1888). b) Die diplomat. Correspondenzen aus dem 16. Jahrhundert, ebenfalls Theil eines Unternehmens des Archivs des auswärtigen Amtes (Inventaire analytique des Arch. du dép. des aff. étr.), hat Lefèvre-Pontalis um diejenige Odet de Selves’ (England 1546 bis 49) bereichert (Alcan).

[50

Aus der Collection de documents inédits sur l’histoire de France entfällt auf dasselbe Jahrhundert a) der 3. Band von de la Ferrière’s Lettres de Catherine de Médicis (1567–1570; 1887). [202] Im Uebrigen scheint sich diese grosse Sammlung der Vorgeschichte und Geschichte der Revolution mehr zur Verfügung stellen zu wollen: bereits ist b) der erste Band der äusserst wichtigen Remontrances du Parlement de Paris au XVIIIe siècle, von Flammermont, ausgegeben worden (1715–1753); c) es wird angezeigt, dass dem Pariser Inhaber der städtischen Professur für Revolutionsgeschichte, Herrn Aulard, die Veröffentlichung von Acten des Wohlfahrtsausschusses übertragen ist. d) Andererseits hat G. Picot im Vorwort der zweiten Auflage seiner verdienstvollen Histoire des États Généraux (Hachette. 1888, 5 vols.) eine Reihe von Urkundenbänden über die Geschichte der Reichsstände, ebenfalls in den Doc. inéd., in Aussicht gestellt: sie werden, an Stelle der vorhandenen unzulänglichen Sammlungen, für die französische Verfassungsgeschichte des 14.–17. Jahrhunderts ein werthvolles Material beibringen; ein erster Band (Philipp der Schöne) sei im Druck; ein weiterer über die Reichsstände von Orléans (1560) sei alsbald zu erwarten.     E. M.

[51


Spanien. Von der Coleccion de documentos ineditos para la historia de España ist 1887 der 89. Band erschienen, der die Correspondenz Philipp’s II. mit seinen Gesandten in England vom Januar 1564 bis zum December 1567 enthält.

[52

Die Sociedad de bibliofilos Andaluces hat 1886 Zevallos, La Italica (der classische Name für Sevilla) und Antonio Martin Villa, Reseña historica de la Universidad de Sevilla herausgegeben.

[53

Im selben Jahr ist der 28. Band der Sociedad de bibliofilos españoles erschienen. Er enthält Briefe des Leibarztes Francisco Lopez de Villalobos, die für die Kenntniss des geselligen Verkehrs am spanischen Hofe in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Wichtigkeit sind.

[54

Gleichfalls 1886 ist der 12. Band der libros de antaño publicirt worden; er bringt den 2. Theil der recopilacion en metro des Diego Sanchez de Badajoz.

[55

1887 ist die Coleccion de libros españoles raros ó curiosos bis zum 18. Band gelangt. Er enthält die an den Vicekönig von Neapel, D. Juan de Zuñiga, im Jahre 1581 gerichteten Briefe, die sich hauptsächlich auf die auswärtige Politik Spaniens beziehen.

[56

1888 ist der 5. Band der biblioteca de escritores aragoneses; seccion historico-doctrinal erschienen. Sein Inhalt besteht aus zwei juristischen Abhandlungen des 17. Jahrhunderts.

[57

Victor Balaguer hat 1885–86 eine zweite vermehrte Auflage seiner Historia de Cataluña in seinen Obras Bd. 9–16 veranstaltet.

[58

Von Morel-Fatio ist 1888 ein erster Band: Etudes sur l’Espagne (Paris. 1888. F. Vieweg. XI u. 244 S.) erschienen. Er enthält: 1. Einen kurzen Ueberblick über die literarischen Einwirkungen Spaniens auf Frankreich. Im Anhang werden einige Documente über eine Sendung des Fernando del Pulgar nach Frankreich im Jahre 1475 mitgetheilt. 2. Eine Untersuchung über den Roman Lazarillo de Tormes; er wird dem Diego de Mendoza abgesprochen und sein Verfasser im Kreise der Gebrüder Valdés [203] gesucht. 3. Einen Essai über die historische Grundlage von Victor Hugo’s Ruy-Blas.     J. B.

[59


Italien. Von historischer Literatur der letzten Zeit notiren wir: a) R. Bonghi, Storia di Roma. Vol. II. Milano 710 p. L. 12; b) De Rossi, Inscriptiones christianae urbis Romae 7 saec. antiquiores II, 1. Roma. 4°. 606 p. L. 80; c) Codex diplomaticus Cavensis. T. VII. VIII. Milano. 4°. à L. 30; d) Consulto d’Azzone dell’ a. 1205 pubbl. L. Chiappelli e L. Zdekauer. Pistoia. 4°. L. 3,50; e) Consulte della repubblica fiorentina, pubbl. A. Gherardi. Fasc. 3–4. Firenze 4°. 200 p. L. 8; f) Vitt. Malamani, Memorie del conte Leop. Cicognara, tratte dai doc. orig. I. II. (ult.) Venezia. 8°. 325, 440 p. à L. 5; g) Sansone, A., La rivoluzione del 1820 in Sicilia, con doc. e carteggi ined. Torino. 16°. 279 p. L. 4; h) M. Minghetti, Miei ricordi, vol. I (1818–48). Torino 443 p. L. 4. – Verhältnissmässig zahlreich ist italien. Literatur in die Bibliographie aufgenommen, sowohl in den einzelnen Epochen, wie auch sonst vgl. z. B. unter IV, 4 zur Universitätsgeschichte und unter V, 8.

[60

In der Sammlung der Schriften der Società Napoletana di storia patria, Monumenti storici Serie 1, Cronache sind unter dem Titel: Ignoti Monachi Cisterciensis S. Mariae de Ferraria et Ryccardi de S. Germano Chronica prior (Napoli, presso la Società. fol. 164 p. M. 12) eine bisher unbekannt gewesene Chronik des gen. Klosters und eine ältere Chronik des Richard v. S. Germano, beide nach einer Hs. der Comunalbibl. in Bologna, zum ersten Mal von Aug. Gaudenzi herausgegeben. Die zweite ist wichtig besonders desshalb, weil sie die Gesetzgebung Kaiser Friedrichs II. jetzt chronologisch aufzuklären gestattet.     O. H.

[61


Stipendien u. Preisausschreiben. Die Statuten des von R. Köpke gestifteten Stipendiums für Geschichte sind im CBl f. die ges. Unterrichtsverw. Preussens, 1888, 635–38 publicirt worden. Das Stipendium von 1200 M. jährlich ist bestimmt, jungen Historikern die Zeit des Uebergangs von der Universität in eine gesicherte Lebensstellung zu erleichtern. Dasselbe wird auf drei Jahre ertheilt und erworben durch eine Preisarbeit, deren Thema die philos. Facultät in Berlin ausschreibt. Der Stipendiat muss Preusse und evang. Confession sein, auch mindestens ein Jahr in Berlin studirt haben.

[62

Die Verwaltung der Wedekind’schen Preisstiftung in Göttingen hat für die Preise von je 1000 Thalern in Gold (3300 Mark), welche am 14. März 1896 zur Vertheilung gelangen, folgende Aufgaben gestellt: 1. (wiederholt) eine Ausgabe des Eberhard Windecke, 2. eine Geschichte des Herzogthums Schwaben vom 10. bis 13. Jh. – Die Bewerbungen um den dritten Preis sind nicht an ein bestimmtes Thema gebunden. Die Einsendungsfrist läuft am 14. März 1895 ab. Nähere Bestimmungen s. in den Nachrichten von d. kgl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen 1887. Nr. 4 (März 16).

[63

Als Preisaufgaben der Rubenow-Stiftung hat der Greifswalder Senat im Dec. 1886 bestimmt: 1. eine Geschichte d. öffentl. Meinung in [204] Preussen u. speciell in Berlin 1795–1806; 2. eine Untersuchung d. geschichtl. Entwicklung d. dt. Rechtszustandes in Betreff d. Begrenzung d. Gebietes d. ordentl. Civilgerichtsbarkeit. Einsendungstermin: 1891 März 1. Preise: 2000 Mark.

[64

Die fürstl. Jablonowskische Gesellschaft zu Leipzig hat für d. J. 1890 einen Preis von 1000 M. ausgesetzt für die Darstellung der Entwicklung, welche der Gewerbfleiss in Polen seit dem Aufhören der polnischen Nationalselbständigkeit gehabt hat, für 1891 einen gleichen für die Darstellung des griech. Genossenschafts- u. Vereinswesens. – Einsendungstermin ist in beiden Jahren der 30. Nov.

[65

Die hist. Ges. für die Provinz Posen bestimmt einen Preis von 1000 M. für die beste in dt. Sprache geschriebene Arbeit zur grosspolnischen bezw. posen’schen Provinzial-G. Die Mss. müssen bis zum 1. April 1890 der Ges. eingereicht werden.

[66

Die Berliner Akademie hat den zur Erinnerung an den Vertrag von Verdun gestifteten Preis Prof. M. Lehmann für seine Scharnhorst-Biographie verliehen.

[67


Personalien. Geh. Rath E. Dümmler ist zum Mitgliede d. Berliner Akad. gewählt worden. – Die Münchener Akad. hat zum ordentl. Mitglied Oberbibl. Dr. S. Riezler gewählt, zu ausserord.: Dr. H. Simonsfeld u. Dr. E. v. Oefele, zu auswärt.: Prof. J. Weizsäcker in Berlin, Dir. Dr. A. O. Essenwein in Nürnberg, zu correspond.: Prof. K. Müller in Giessen, Prof. G. Kaufmann in Münster, Dr. E. Müntz in Paris.

[68

Prof. L. Brentano in Wien ist als ord. Prof. nach Leipzig berufen worden. – An die Stelle des nach Berlin gegangenen Prof. Harnack wird als Kirchenhistoriker in Marburg Lic. C. Mirbt in Göttingen treten, nachdem Prof. K. Müller in Giessen die Berufung dorthin abgelehnt hat. – Prof. R. Falckenberg in Jena hat eine Berufung nach Erlangen als ord. Prof. der Philosophie angenommen. – Die vor Beginn dieses Semesters erfolgten zahlreichen Veränderungen in Besetzung der histor. Lehrstühle werden den Fachgenossen bekannt sein. Wir recapituliren nur kurz: Prof. D. Schäfer von Breslau nach Tübingen an Stelle von Prof. Gutschmid (†), Professor M. Lenz von Marburg nach Breslau, Prof. M. Lehmann, bisher in Berlin, nach Marburg, Prof. Th. Lindner von Münster nach Halle an Stelle von Prof. Dümmler, Prof. Kaufmann, bisher in Strassburg, nach Münster.

[69

Habilitirt haben sich in Berlin für Gesch. Dr. R. Sternfeld u. Dr. A. Naudé, ferner ebend. f. G. u. Völkerkunde Dr. F. v. Luschan, in Halle für Gesch. Dr. L. v. Heinemann, in Bonn desgl. Dr. G. Buchholz, bisher erster Custos an der Dresdener kgl. Bibliothek.

[70

Archivrath Dr. K. Janicke in Hannover hat den Titel Geh. Archivrath erhalten; Archivar Dr. K. Sattler ist von Hannover nach Berlin versetzt worden und hat den Titel Archivrath erhalten; Archivar Dr. K. Kohlmann ist unter Beförderung zum Archivar I. Classe von Königsberg nach Hannover versetzt, Archivassistent Dr. H. Ehrenberg in Posen als Archivar II. Classe in Königsberg angestellt. – Reichsarchivdirector Dr. Fr. v. Löher [205] in München trat am 1. Januar in den Ruhestand; sein Nachfolger ist der bisherige Director des dortigen Haus- u. Staatsarchivs Geh. Hofrath Dr. L. v. Rockinger. Staatsarchivsecretär Dr. Leist ist zum Geheimsecretär am kgl. Hausarchiv in München ernannt worden. – Archivar Dr. E. Wülcker in Weimar wurde zum Archivrath ernannt.

[71

In Wien starb am 6. Nov. Prof. Dr. A. Horawitz, Docent an der Universität, 49 Jahre alt, durch zahlreiche Arbeiten besonders um die Gesch. des Humanismus verdient. – In Brüssel starb der Archivar und Bibliothekar Gust. Oppelt, 72 Jahre alt. Im Jahre 1861 erschien von ihm eine Histoire de la Belgique 1830–60, avec une introd. rem. aux évén. de 1787. – Am 17. Dec starb in der Schweiz Gf. P. Riant, 55 J. alt, Mitgl. d. Instituts, bekannt durch seine Arbeiten zur G. d. Kreuzzüge und die energische Förderung aller damit zusammenhängenden Bestrebungen, die sich in den letzten Jahren an die Société de l’Orient latin knüpften.

[72

Vgl. auch noch Personalien unter Nr. 13. 16. 67.


Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von J. Baer & Co. in Frankfurt a. M.

Ackermann, Th., in München. Kat. 227: Französ. Gesch. – Kat. 239: Bavarica. – Kat. 240: Allg. dt. Gesch., Gesch. u. Geogr. Norddtlds., Gesch. u. Geogr. Süddtlds.

Anheisser’s Buchhdlg., in Stuttgart. Kat. 31: Dt. Gesch., Geneal. u. Numism.

Antiquariat, Schleswig-Holst., in Kiel. Kat. 94: Schleswig-Holstein, Dänemark.

Baer, Joseph, & Co., in Frankfurt a. M. Kat. 223: Militaria II. (Kriegsgesch.) – Kat. 226: Gesch. Italiens. (Allg., Provincial- u. Städtegesch.) – Kat. 231: Münz-, Medaillen- u. Gemmenk. – Anz. 382: Memoiren u. Briefwechsel. – Anz. 386: Miscellanea. – Auswahl: Neueste Erwerbgn. auf d. Gebiete d. Gesch. mit ihren Hilfswiss.

Beck’sche Buchh., in Nördlingen. Kat. 184: Gesch. u. ihre Hilfswiss.

Blümich, Aurel, in Leipzig. Kat. 9: Gesch. u. Geogr.

Cruse’s Buchhdlg., in Hannover. Anz. 48: Lit. Niedersachsens.

Dörling, F., in Hamburg. Kat. 37: Lebensbeschreibgn., Denkwürdigk., Briefwechsel – Hamburgensien.

Eisenstein & Co., in Wien. Kat. 4: Austriaca u. Hungarica.

Fock, G., in Leipzig. Kat. 17: Kunst u. Kunstgewerbe.

Gilhofer u. Rauschburg, in Wien. Kat. 17: Bohemica, Moravica, Polonica. (Gesch., Cultur u. Liter.) Kat. 23: Kriegsgesch. u. Kriegswesen.

Harrassowitz, O., in Leipzig. Kat. 145: Gesch., Sprache, Literat. u. Kunst Frankr’s. – Kat. 146: Gesch., Sprache, Liter. u. Kunst Engld’s. – Kat. 149: Ausw. werthv. Werke aus d. Gesammtgebiete d. hist. Wissensch.

Jolowicz, J., in Posen. Kat. 100: Gesch. u. deren Hilfswiss.

Josephson’s Antiquariat, in Upsala. Meddelanden 5: Kyrkohistoria etc.

Kampffraeyer, Th., in Berlin. Kat. 306: Gesch., Militärwiss. und Kriegsgesch.

Kirchhoff & Wigand, in Leipzig. Kat. 820: Gesch. I: Vermischtes u. Hilfswiss. – Kat. 821: Gesch. II. (Das dt. Reich u. d. früh. Reichslande.) – Kat. 822: Gesch. III. (Die europ. Staaten.) – Kat. 823: Gesch. IV. (Die aussereurop. Länder.)

Köbner, W., in Breslau. Kat. 197: Gesch. u. ihre Hilfswiss.

Köhler, K. F., in Leipzig. Kat. 473: Kunstgesch. Illustr. Werke. Kunstgewerbe u. Baukunst.

Krüll’sche Hofbuchhdlg., in Ingolstadt. Kat. 5: Militaria u. Kriegsgeschichte.

[206] Kubaste & Voigt, in Wien. Kat. 43: Austriaca u. Hungarica.

Kymmel, N., in Riga. Cat.: Sciences histor., Archéologie, Généalogie.

Lehmann, Paul, in Berlin. Kat. 55: Militaria, Numism., Geneal. u. Heraldik.

Lippert’sche Buchh., in Halle a. S. Mitth. Nr. 1: Gesch. u. Geogr.

List & Francke, in Leipzig. Kat. 198: Geneal., Heraldik, Numism., Gesch. d. sächs. Lande. – Kat. 199: Kriegs- u. Revolutionsgesch.

Lorentz, Alfred, in Leipzig. Kat. 39: Gesch.

Loescher, Erm., in Turin. Bull. Nr. 42: Storia ital., Numismatica.

Mampe, Ad., in Berlin. Kat. 15: Gesch. I. (Allg., Geneal., Biogr. etc.) – Kat. 16: Gesch. II. (Dt. u. preuss. Gesch.) – Kat. 18: Militaria. Kriegsgesch. – Kat. 19: Milit. Kriegsg.

Neubner, Paul, in Köln a. Rh. Kat. 12: Gesch. u. Geneal. d. Fürstenhäuser.

Nolte, Ed., in Bonn. Kat. 27: Gesch. u. Geogr.

Otto’sche Buchhdlg. in Erfurt. Kat. 385: Gesch. (Dtld. u. Ausland, Politik, Staats- u. Rechtsgesch.)

Peelmann, J. & Co., in Paris. Cat. 1: Architecture et beaux-arts, hist. et géographie, littérature Française etc.

Prager, R. L., in Berlin. Kat. 101: Gesch. I. (Hilfswiss. u. allg. Weltgesch.) – Kat. 102: Gesch. II. (Gesch. d. einz. Zeitabschnitte. – Die einz. Länder.) – Kat. 104: Philosophie. Encyclopädie, Gesch. d. Rechts. – Kat. 105: Staats- u. Völkerrecht, Kirchenrecht etc.

Rohracher, F., in Lienz (Tirol). Kat. 22: Gesch., Geogr. etc. Oesterreichs (Tirolensia). – Kat. 23: Gesch., Geogr. etc. Ungarns.

Sattler, R., in Braunschweig. Kat. 28: Gesch. u. Genealogie. – Kat. 32: Gesch., Genealogie, Heraldik etc.

Scheible, J., in Stuttgart. Kat. 209: Werke üb. Russland, Polen, die griech. Kirche etc.

Schmidt, H. W., in Halle a. S. Kat. 527: Allg. u. alte Gesch., Geogr. etc. – Kat. 530: Gesch. (Oesterreich, Böhmen, Ungarn u. Siebenbürgen. 30jähr. Krieg etc.)

Schneider, Felix, in Basel. Kat. 204: Werke aus allen Wissensch. (Nr. 1–573: Gesch. u. Geogr.)

Seligsberg, B., in Bayreuth. Kat. 202: Gesch. u. Hilfswiss.

Siebert, Rich., in Berlin. Kat. 180: Grössere Werke aus Theologie, Gesch. etc. – Kat. 185: Dt. Städte- u. Ortsgesch., Gesch. d. Burgen.

Soeding, E., in Wien. Kat. 24: Hist. Hilfswiss., Bibliogr. Liter.-gesch. etc. – Anz. 1: Bibliothekswerke.

Stahel’sche Buchhdlg., in Würzburg. Kat. 46: Bavarica im Allg. (Nr. 152–468: Franconica.)

Stargardt, J. A., in Berlin. Kat. 170: Gesch., Kunst, Archäologie.

Stauffer, Th., in Leipzig. Kat. 20: Gesch. u. a.

Völcker, K. Th., in Frankfurt a. M. Kat. 152: Dt. u. preuss. Gesch. im Allg. – Kat. 153: Gesch. Norddtlds., nach Ländern u. Provinzen geordn. – Kat. 154: Gesch. Süddtlds. u. d. Schweiz. – Kat. 155: Gesch. d. Grossherzogths. Hessen u. d. Prov. Hessen-Nassau, Frankfurt a. M.

Weber, W., in Berlin. Kat. 157: Numismatik u. Sphragistik.

Weigel, Osw., in Leipzig. Kat. 36: Geneal., Heraldik u. Verw. – Kat. 37: Numismatik.

v. Zahn u. Jaensch, in Dresden. Kat. 23: Bibliotheca saxonica. – Kat. 24: Geogr., Ethnogr., Länder- u. Völkerkde. – Kat. 25: Gesch., Geneal., Heraldik, Biographie.




[283]
Verzeichniss von Siglen und Abkürzungen.


A.: Archiv, Archivio.
a.: aus.
Abh., Abhh.: Abhandlung, Abhandlungen.
AbhMAk: Abhandlungen der Münchener Akademie.
ADB: Allgemeine Deutsche Biographie.
AG: Archiv für Geschichte.
AHV: Archiv des hist. Vereins.
Ak: Akademie.
AKKR: Archiv für kathol. Kirchenrecht.
Alth., Althk.: Alterthum, Alterthumskunde.
Altpr. Mtschr.: Altpreussische Monatsschrift.
Ann.: Annalen.
Anz.: Anzeiger.
AÖG: Archiv für österreichische Geschichte.
Arch.Z.: Archivalische Zeitschrift.
Ath.: The Athenaeum.
AZtg. Allgemeine Zeitung (ehemal. Augsburger).
BECh: Bibliothèque de l’école des chartes.
Beil., Beill.: Beilage, Beilagen.
Beitr., Beitrr.: Beitrag, Beiträge.
Ber., Berr.: Bericht, Berichte.
Bl., Bll.: Blatt, Blätter.
Bonner Jbb.: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande.
Bull.: Bulletin, Bulletino.
CBl: Centralblatt (Literarisches).
CBl f. Biblw.: Centralblatt für Bibliothekswesen.
CR: Compte rendu (de l’académie des inscriptions et belles lettres).
DLBl: Deutsches Literaturblatt.
DLZ: Deutsche Literaturzeitung.
DR: Deutsche Revue.
DRs: Deutsche Rundschau.
Dt., Dtld.: Deutsch, Deutschland.
EHR: English historical review.
FBPG: Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte.
G.: Geschichte.
GBll: Geschichtsblätter.
Ges.: Gesellschaft.
GGA: Göttinger gelehrte Anzeigen.
GV: Geschichtsverein.
HJb: Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft.
HPBll: Historisch-politische Blätter.
Hs., Hss., hs.: Handschrift, Handschriften, handschriftlich.
HV: Historischer Verein.
HZ: Historische Zeitschrift (v. Sybel).
J., JJ.: Jahr, Jahre.
Jb., Jbb.: Jahrbuch, Jahrbücher.
JBG: Jahresberichte der Geschichtswissenschaft.
JbGVV: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft.
Jh., Jhh.: Jahrhundert, Jahrhunderte.
K. oder Kde: Kunde.
KBlGV: Korrespondenz-Blatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine.
KBlWZ: Korrespondenz-Blatt der Westdeutschen Zeitschrift.
m.: mit.
MA.: Mittelalter.
ma.: mittelalterlich.
Mag.: Magazin.
Mém.: Mémoires.
MHL: Mittheilungen aus der historischen Literatur (Hirsch).
MHV: Mittheilungen des histor. Vereins.
MIÖG: Mittheilungen des Instituts für österreich. Geschichtsforschung.
MLIA: Magazin für Literatur des In- und Auslandes.
Ms., Mss.: Manuscript, Manuscripte.
Mtschr.: Monatsschrift.
MVG: Mittheilungen des Vereins für Geschichte.
MVGDBöhmen: Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen.
N.: Neu, Nouveau etc.
n.: nach.
NA: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde.
NASächsG: Neues Archiv für sächsische Geschichte.
N. F.: Neue Folge.
NPhRs: Neue philologische Rundschau.
NR: Nouvelle revue.
N. S.: Neue Serie, Nuova Serie, New Series.

[284] Ntztg: Nationalzeitung.
NZ: Numismatische Zeitschrift.
PhRs: Philologische Rundschau.
PJbb: Preussische Jahrbücher.
Q., Qn.: Quelle, Quellen.
R.: Revue, Review, Rivista.
RC: Revue critique.
RH: Revue historique.
RN: Revue numismatique.
RNAlsace-Lorraine: Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine.
RQH: Revue des questions historiques.
RQSchr: Römische Quartalschrift.
Rs.: Rundschau.
SavZ: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte.
SBBAk: Sitzungsberichte der Berliner Akademie.
SBMAk: Sitzungsberichte der Münchener Akademie.
SBWAk: Sitzungsberichte d. Wiener Akademie.
Schr., Schrr.: Schrift, Schriften.
Sep. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cisterzienser-Orden.
ThLBl: Theologisches Literatur-Blatt.
ThLZ: Theologische Literatur-Zeitung.
ThQSchr: Theologische Quartalschrift.
ThStK: Theologische Studien und Kritiken.
Urk., Urkk.: Urkunde, Urkunden.
V.: Verein.
v.: von.
Verf.: Verfasser, Verfassung.
Vjschr.: Vierteljahrschrift.
VjschrVPK: Vierteljahrschrift für Volkswirthschaft, Politik und Kulturgeschichte.
WschrKPh: Wochenschrift für klassische Philologie.
WZ: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst.
Z.: Zeitschrift.
z.: zum, zur.
ZA.: Zeitalter.
ZDA: Zeitschrift für deutsches Alterthum.
ZDPh: Zeitschrift für deutsche Philologie.
ZGOberrh: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.
ZGP: Zeitschrift für Geschichte und Politik.
ZHG: Zeitschrift der historischen Gesellschaft.
ZKG: Zeitschrift für Kirchengeschichte.
ZKR: Zeitschrift für Kirchenrecht.
ZKTh: Zeitschrift für katholische Theologie.
ZN: Zeitschrift für Numismatik.
Ztg.: Zeitung.
ZVG: Zeitschrift des Vereins für Geschichte.
ZVtG: Zeitschrift für vaterländische Geschichte (Westfalens).





[471]
Vorbemerkung. Für den Inhalt dieser Abtheilung ist auch im Einzelnen der Herausgeber allein verantwortlich, soweit nicht Notizen irgendwie unterzeichnet sind. Fortlaufend unterstützt wird derselbe bei Sammlung des Materials durch H. Dr. G. Sommerfeldt. – Zu den Abkürzungen vergl. das Verzeichniss am Schluss des Heftes.


Monumenta Germaniae historica. Bericht über die diesjährige Plenarversammlung. Berlin, im April 1889. Die Plenarversammlung der Centraldirection der Monumenta Germaniae historica wurde in diesem Jahre in den Tagen vom 21.–23. März in Berlin abgehalten. Erschienen waren alle Mitglieder – unter ihnen zum erstenmal die Herren Prof. Bresslau und Dr. Holder-Egger – mit Ausnahme der Professoren Huber, Maassen, Mommsen, von Sickel, Wattenbach, welche durch Reisen oder aus anderen Gründen verhindert waren.

[73

Der in dem letzten Berichte beklagte provisorische Zustand des Unternehmens hat endlich am 9. Mai 1888 durch die Ernennung des Professors E. Dümmler in Halle zum Vorsitzenden der Centraldirection mit den Rechten und Pflichten eines Reichsbeamten nach mehr als zweijähriger Dauer seine Endschaft erreicht. Dass die Arbeiten auch in der Zwischenzeit ihren ungestörten Fortgang nehmen konnten, wurde der einstweiligen Leitung des Herrn Prof. Wattenbach verdankt.

[74

Vollendet wurden im Laufe des Jahres 1888–89: in der Abtheilung Scriptores: Scriptorum Tomus XV, 2; Scriptores rerum Merovingicarum ed. Krusch tom. II; Carmen de bello Saxonico ed. Holder-Egger in 8°; Thietmari Merseburgensis Chronicon ed. Kurze; in der Abtheilung Leges: Lex Alamannorum ed. K. Lehmann; in der Abtheilung Diplomata: Die Urkunden Otto’s II; von dem Neuen Archiv der Gesellschaft: Band XIV.

[75

Die Abtheilung der Auctores Antiquissimi nähert sich ihrem Abschlusse. Die Ausgabe des Claudian von Prof. Birt wird noch in diesem Jahre erscheinen, die von Herrn Prof. Mommsen selbst bearbeiteten kleinen Chroniken, Hieronymus und seine Fortsetzer, sind in der Handschrift von ihm vollendet, für die lange ersehnte Ausgabe des Cassiodor sind die kritischen Vorarbeiten mit Beihilfe des Herrn Archivars Krusch in Marburg zu Ende geführt. Die italienischen Handschriften in Rom, [472] Florenz und Neapel hat Herr Prof. Mommsen bei Gelegenheit einer im Frühling 1888 unternommenen Reise selbst verglichen, die französischen, soweit dies nicht schon durch Herrn Prof. Wilh. Meyer geschehen war, und die englischen in diesem Frühjahre. Die Acten der römischen Synoden aus der Zeit Theoderich’s sollen der Ausgabe beigefügt werden. Ausgedehntere Untersuchungen, die mit derselben zusammenhängen, sind im Neuen Archiv niedergelegt worden. Der Druck des Cassiodor wird im nächsten Sommer beginnen, im Anschlusse an den der Chroniken.

[76

Für die Abtheilung Scriptores hat Herr Dr. Krusch den 2. Band der Scriptores Merovingici, über dessen Inhalt schon berichtet wurde, durch Hinzufügung der Register vollendet, nachdem diese durch die Theilnahme des Herausgebers an den Cassiodorarbeiten sich lange verzögert hatten. Für die noch fehlenden Merowingischen Heiligenleben, deren Umfang auch bei manchen Beschränkungen, aber mit Einschluss einiger älterer Stücke, auf zwei Bände veranschlagt werden muss, wird der Herausgeber im Spätherbst oder Winter die schon länger geplante Reise nach Frankreich antreten.

[77

Die Fortsetzung der alten Reihe der Scriptores in Folio wurde Herrn Dr. Holder-Egger zu selbständiger Ausführung übertragen. Herr Dr. E. Sackur, welcher seit dem 1. October 1888 als Mitarbeiter an die Stelle des Herrn v. Heinemann getreten ist, leistet ihm hierbei Unterstützung. Vollendet ist die 2. Hälfte des 15. Bandes, dessen Register zum Theil noch Herr v. Heinemann vorbereitet hatte, und es sind damit die Nachträge zu den früheren vorstaufischen Bänden zum Abschlusse gelangt. Neben dem Herausgeber betheiligten sich an der Arbeit zumal Herr Dr. Sauerland in Trier und die Herren Wattenbach, Weiland und Perlbach. Von bisher unbekannten Stücken verdienen u. a. die Lebensbeschreibungen der fünf Einsiedler von Bruno von Querfurt und des Abtes Gregor von Burtscheid und kurze Annalen aus Laon und St. Vincenz zu Metz Erwähnung. Der Druck des 29. Bandes ist so weit fortgeschritten, dass seiner Vollendung vielleicht schon im Laufe des Jahres entgegengesehen werden kann. Die Hs. der Annales Hannoniae des Jacques de Guise zu Valenciennes soll in Verbindung mit anderen Reisezielen von Herrn Dr. Sackur verglichen werden. Gleichzeitig wurden die Vorbereitungen für den 30. Band fortgesetzt, für den Herr Dr. Simonsfeld im vergangenen Frühjahre einige Vergleichungen in Oberitalien ausgeführt hatte. Dieser, ebenso wie der 31. Band, ist für die Italienischen Chroniken der staufischen Zeit vorbehalten und muss deshalb mit ihm zugleich in Angriff genommen werden. In dem 30. Bande stehen die umfangreichen Werke Sicard’s nebst dem Chronicon Regiense und Salimbene’s in Aussicht, im 31. einige z. Th. poetische Schriften von allgemeinerer Bedeutung, wie das Carmen de Gestis Friderici I, Ligurinus, Petrus de Ebulo, Relationen über den Frieden von Venedig, denen die anderen Quellen in landschaftlicher Anordnung folgen würden. Ungemein wünschenswerth vom kunstgeschichtlichen Standpunkte aus wäre eine vollständige Veröffentlichung der etwa fünfzig geschichtlich werthvollen Bilder der Berner Handschrift des Petrus de Ebulo.

[78

[Octavausgaben.] Von dem durch Herrn Holder-Egger bearbeiteten [473] Carmen de bello Saxonico ist wegen des vielseitigen Interesses, welches es in neuerer Zeit erregt hat, eine Sonderausgabe erschienen. Die neue kritische Handausgabe Thietmar’s von Merseburg von Herrn Dr. Kurze in Halle hat durch nochmalige Vergleichung der Dresdener Handschrift zu wichtigen Ergebnissen über die Art der Entstehung geführt und ist soeben vollendet. In Vorbereitung findet sich von demselben eine Ausgabe der Chronik des Abtes Regino von Prüm, für welche in umfassender Weise die Handschriften in München, Einsiedeln, Schaffhausen, Paris, London, Köln und Wien benutzt worden sind. Sie soll im Laufe des Jahres gedruckt werden. Es wäre sehr zu wünschen, dass auf den Bibliotheken solcher Lehranstalten, denen die Gesammtausgabe der Monumenta Germaniae unzugänglich ist, wenigstens die stattliche Reihe dieser Handausgaben wichtiger Quellen als Ersatz Eingang fände.

[79

Die auf zwei Bände berechnete Sammlung der Streitschriften des 11. und 12. Jahrhunderts, an welcher von den Mitarbeitern namentlich die Herren Dr. Kuno Francke und von Heinemann thätig waren, ist soweit vorbereitet, dass seit Anfang des Jahres der Druck des 1. Bandes beginnen konnte, der namentlich auch Beiträge der Professoren Thaner in Graz und Bernheim in Greifswald enthält. Er wird u. a. auch ein bisher ungedrucktes Werk des Manegold von Lautenbach bringen.

[80

[Deutsche Chroniken.] Der Druck der von Herrn Prof. E. Schröder bearbeiteten Deutschen Kaiserchronik ist zwar etwas weiter fortgeschritten, wird aber vor dem Sommer dieses Jahres keinesfalls an sein Ende gelangen können. Es soll deshalb mit dem Drucke der Werke Enenkels durch Herrn Prof. Strauch in Tübingen, von denen die Weltchronik im Texte vollendet vorliegt, neben der Kaiserchronik begonnen werden. Herr Prof. Seemüller in Wien hofft Otacker’s Steirische Reimchronik, die für den 3. Band bestimmt ist, bis zum Herbst druckreif vorzulegen, nachdem er im vorigen December noch einige handschriftliche Studien dafür in Göttweig und Linz gemacht hat.

[81

In der Abtheilung der Leges ist die neue kritische Quartausgabe der Lex Alamannorum von Herrn Prof. K. Lehmann in Rostock im Sommer schon ausgegeben worden. Der Druck der Lex Romana Curiensis, mit welcher der 5. Band und die Folioausgabe der Leges abschliesst, von Herrn Dr. Zeumer schreitet ununterbrochen fort. Als nächste Aufgabe sind diesem die Leges Visigothorum übertragen worden, deren ältesten Codex rescriptus in Paris er bereits im October 1888 verglichen hat. Die Redaction des Königs Rekesvinth mit diesen Pariser Fragmenten wird zunächst in einer Handausgabe erscheinen. Die Ausgabe der beiden Burgundischen Leges hat Herr Prof. von Salis in Basel übernommen und hofft sie im laufenden Jahre fertig zu stellen. Eine damit zusammenhängende Revision der Bluhme’schen Ausgabe des Edictum Theoderici hat Herr Dr. Burchard in Berlin im Wesentlichen vollendet. Auf die Fortsetzung der Capitularienausgabe musste Herr Prof. Boretius wegen seines leidenden Zustandes verzichten, doch ist Aussicht vorhanden, seine Arbeit durch andere Hände ergänzen zu lassen. Für die Deutschen Reichsgesetze setzt Herr Professor Weiland in Göttingen seine namentlich in handschriftlichen Untersuchungen [474] bestehenden Vorarbeiten fort. Herr Dr. Kehr wird dafür die deutschen Staatsverträge mit Venedig neu vergleichen.

[82

Herr Hofrath Maassen in Wien ist in seiner Arbeit an der Herausgabe der Merowingischen Synoden durch den frühen Tod seines Mitarbeiters Dr. F. Stöber am 26. August 1888, sowie durch die vorangehende Erkrankung desselben nicht unerheblich aufgehalten worden, trotzdem ist es ihm mit der Unterstützung des Dr. Bretholz gelungen, den Text so weit zu fördern, dass der Beginn des Druckes nach Jahresfrist in Aussicht steht. – An den Deutschen Stadtrechten hofft Herr Prof. Frensdorff seine länger unterbrochene Thätigkeit demnächst wieder aufnehmen zu können.

[83

In der Abtheilung Diplomata ist unter der Leitung des Hofraths von Sickel der Halbband mit den Diplomen Otto’s II. im Sommer 1888 ausgegeben worden. Für die Fortsetzung ist an Stelle des ausgeschiedenen Dr. Kehr als Mitarbeiter Dr. W. Erben getreten, der neben dem Wiener Stadtarchivar Dr. Uhlirz an den Diplomen Otto’s III. thätig war. Diese sollen im Herbste dem Drucke übergeben werden. Um die grosse Sammlung der Kaiserurkunden etwas rascher zu fördern, hat Herr Prof. Bresslau es übernommen, die Periode der salischen Kaiser von Konrad II. an schon jetzt vorzubereiten, während die Ausgabe der Urkunden Heinrich’s II. von Herrn Dr. V. Bayer in Strassburg zu erwarten steht.

[84

Die Leitung der Abtheilung Epistolae ist von Herrn Professor Wattenbach auf den Vorsitzenden übergegangen. Herr Dr. Rodenberg hat seine Römische Reise im Juni 1888 vollendet und auf dieser den grössten Theil des Materials für den 3. Band der aus den päpstlichen Regesten zu entnehmenden Briefe theils durch Abschrift theils durch Vergleichung erledigt. Nur etwa 150 Nummern müssen nachträglich noch auf anderem Wege beschafft werden. Von den Vorständen des vaticanischen Archivs wurde er in zuvorkommender Weise unterstützt. Der Band wird im Laufe des Jahres druckfertig werden und diese Sammlung abschliessen.

[85

Für das Registrum Gregorii konnte an Stelle des verstorbenen Dr. Ewald noch kein geeigneter Fortsetzer der überaus schwierigen Aufgabe gefunden werden, wenn auch nach verschiedenen Seiten Unterhandlungen angeknüpft worden sind.

[86

Inzwischen ist nach den beiden für die Briefe Gregor’s offen gehaltenen Bänden der Druck des dritten der Epistolae seit dem Ende des vorigen Jahres begonnen worden, die Briefe der Merowingischen Zeit umfassend, in welchem Herr Dr. Gundlach mit einer Sammlung aus Arles den Anfang macht. Auch von den nachfolgenden Schreiben hat er einen grossen Theil bearbeitet. Die Briefe des Bischofs Desiderius von Cahors sind von Herrn Prof. W. Arndt beigesteuert worden; die seit langer Zeit von demselben übernommenen Briefe des heiligen Bonifatius hat er dem Vorsitzenden überlassen. Nach den Merowingischen sollen unmittelbar die Karolingischen Briefe in Angriff genommen werden. Herr Dr. Gundlach hat die von ihm hergestellten Ausgaben durch erläuternde Abhandlungen im Neuen Archiv begleitet und wird darin fortfahren.

[87

[475] In der Abtheilung Antiquitates wurde der Druck der Necrologia Germaniae II, die Salzburger Erzdiöcese, bearbeitet von Herrn Dr. Herzberg-Fränkel, fortgesetzt, der im Sommer dafür eine Reise nach Graz, St. Paul, Klagenfurt und Salzburg unternahm. Die erste Hälfte dieses Bandes wird in einigen Monaten erscheinen. Den Druck des 3. Bandes der Poetae latini Carolini hofft Herr Dr. Harster in Speier im Herbste wieder aufnehmen zu können, nachdem inzwischen die Handschriften des Milo von St. Amand in Valenciennes noch verglichen worden.

[88

Die Anfertigung eines ausführlichen Inhaltsverzeichnisses aller bisher gedruckten Bände der Monumenta Germaniae haben die Herren Dr. Holder-Egger und Zeumer übernommen. Dasselbe wird als ein Band der Quartausgabe erscheinen.

[89

Die Redaction des Neuen Archivs ist von Herrn Prof. Wattenbach auf Herrn Prof. Bresslau übergegangen, welcher den 14. Band in regelmässiger Folge herausgegeben hat. Diese für jeden Besitzer der Monumenta Germaniae unentbehrliche Zeitschrift wird neben einzelnen Quellenschriften vorzugsweise durch kritische Untersuchungen ausgefüllt, welche die Ausgabe der Quellen vorbereiten.

[90

Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen Arbeitsjahre freundlichst besorgt von den Herren Graf Cipolla in Turin, Prof. Höhlbaum in Köln, A. Molinier in Paris, Émile Ouverleaux in Brüssel, K. Schottmüller in Rom, Dr. H. Simonsfeld in München u. s. w. Handschriften wurden theils nach Berlin theils nach Halle oder Marburg zur Benutzung zugesandt aus Einsiedeln, St. Gallen, Hannover, Karlsruhe, Köln, Kopenhagen, München, Paris, Schaffhausen, Trier. Eine befremdliche Ausnahme bildete die Bibliothek zu Wolfenbüttel, welche nach einem neuerlichen Beschlusse des herzoglich Braunschweigischen Ministeriums die Versendung von Handschriften vollständig versagen zu müssen glaubt.

[91


Berliner Akademie. Der letzte Jahresbericht über die Unternehmungen der Akademie ist in den Sitzungsberichten 1889 S. 37 ff. gedruckt. Soweit dieselben sich auf alte Geschichte beziehen, s. dort S. 37–39 über: 1. die griech. Inschriften, 2. das lat. Inschriftenwerk, 3. die römische Prosographie, 4. die Sammlung antiker Münzen Nordgriechenlands, 5. die Ausgabe der Aristoteles-Commentare. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass u. a. der Druck der Germanischen Inschriften, bearb. von Zangemeister im XIII. Bd. des Corpus inscr. lat. (Nordgallien und Germanien) in diesem Jahre beginnen wird.

[92

Von der Polit. Correspondenz Friedrich’s des Gr., unter Leitung der Herren v. Sybel, Schmoller, Lehmann und unter Redaction Herrn Dr. A. Naudé’s sind Bd. 15 u. 16 publicirt; Bd. 17 ist im Druck. – Von den Preussischen Staatsschriften aus der Regierungszeit Friedrich’s d. Gr. wird binnen kurzem Band III, hrsg. von O. Krauske zum Druck kommen. Derselbe umfasst den Beginn des 7jähr. Krieges.

[93

Für die Monumenta Borussica (deren Statuten s. in Heft 1 Nr. 7) ist eine Commission aus den Herren v. Sybel (Vorsitzenden), Schmoller [476] (wissenschaftl. u. geschäftl. Leiter) und Lehmann gebildet worden. Drei Publicationen sind zunächst in Angriff genommen: a) Für die Herausgabe der Acten der Centralverwaltung, betr. Behördenorganismus und Beamtenorganisation, ist Herr Dr. O. Krauske gewonnen worden; derselbe hat begonnen, die Acten des Generaldirectoriums v. 1713–23 auszuziehen und wird auch Provinzialarchive auszubeuten haben; b) Ueber Begründung der Seidenindustrie in der östl. Hälfte der preuss. Monarchie arbeitet Herr Dr. O. Hintze, und es besteht die Hoffnung, im Laufe des Sommers drucken zu können; c) Herr Dr. W. Naudé hat die Bearbeitung der preuss. Getreidehandelspolitik im 18. Jh. übernommen. – Vorarbeiten, die von Herrn Prof. Schmoller zur Verfügung gestellt wurden, ermöglichen einen verhältnissmässig raschen Fortgang dieser Publicationen.

[94

Das mit den Mitteln der Savignystiftung unternommene Wörterbuch der class. Rechtswissenschaft ist stetig, wenn auch langsam, gefördert worden. – Die Bearbeitung des für die Acta nationis germ. univ. Bononiensis in Aussicht genommenen Ergänzungsbandes ist H. Knod in Schlettstadt übertragen. – Ueber die Histor. Station in Rom s. nächste Nummer.

[95


Preussische historische Station in Rom. Ueber diese wichtige Neugründung, welche der Erforschung deutscher Geschichte dienen soll, s. im 1. Heft Nr. 15–16. Nach dem Ber. der Ak. (SB. p. 44) beschäftigt sich der Secretär der Station H. Prof. Schottmüller mit Acten zur G. d. Templerordens, Herr Dr. Friedensburg mit Materialien zur Reichs-G. d. 16. Jhs., Herr Dr. Baumgarten mit Zollerana. – Ausserdem hat Herr Prof. Schottmüller Schritte gethan, um die in den Vatican. Sammlungen jetzt auch für deutsche Provinzialgeschichte erschlossenen Schätze heben zu lassen. Da die Mittel der Station bei weitem nicht ausreichen, um so weitausgreifende Arbeiten mit der wünschenswerthen Schnelligkeit zu fördern, auch vielfach provinzialgeschichtliche Specialkenntnisse wünschenswerth sind, fällt den einzelnen deutschen Landestheilen, Staaten und Provinzen, die Aufgabe zu, das Material für ihre Geschichte mit Unterstützung der Station und im Anschluss an dieselbe durch besonders entsandte Historiker sammeln zu lassen. Den ersten Anfang hat der Bremer Senat gemacht, dem sich die Gelegenheit bot, durch den gerade in Rom anwesenden Herrn Dr. Schellhass eine umfangreiche Recherche nach Bremensien vornehmen zu lassen. Herr Dr. Schellhass wurde für diesen Zweck bei den Deutschen Reichstagsacten für einige Monate beurlaubt. – Gefolgt ist mit Bewilligung der Mittel für einen Bearbeiter auf die Dauer eines Jahres der Brandenburgische Provinzialausschuss. – Ferner ist für Ostpreussen Aussicht vorhanden, den nächsten Winter zu umfassenden Vorarbeiten benutzen zu können, wenn die Provinzen Westpreussen und Posen sich mit Ostpreussen zu gemeinschaftlichem Vorgehen entschliessen. – Hoffentlich findet das Beispiel Nachahmung und sieht der nächste October eine Colonie deutscher Provinzialhistoriker in Rom beisammen.

[96


[477] Historische Gesellschaft zu Berlin. In der Sitzung vom 14. Jan. 1888 sprach Archivar Dr. Berner über die neuere französ. Lit. z. preuss. Gesch. Der Vortragende ging hauptsächlich auf die Arbeiten von Ernest Larisse, Chuquet, Waddington, Bourgeois u. a. ein. – Am 4. Febr. 1889 sprach Oberstl. Dr. Jähns über das Ersatzwesen des preuss. Heeres im vorigen Jh. Der Vortragende gab einen Ueberblick über die einzelnen gesetzlichen Erlasse, welche die Anwerbung, die Enrollirung, das Cantonwesen etc. regelten, machte auf die zahlreichen Lücken unserer Kenntniss aufmerksam und zeigte schliesslich, wie die praktischen Versuche in Wechselwirkung mit den Aeusserungen der gleichzeitigen Kriegswissenschaft standen. – Am 4. März hielt H. Prof. Dr. Frey einen Vortrag über die Protorenaissance am Hofe Friedrich’s II. in Süditalien. Byzantinische und arabische Cultureinflüsse begegnen sich hier mit der Wiederbelebung der Antike; die nach Ordnung der staatlichen Verhältnisse erst in Sicilien, dann auf dem Festlande begonnene Entwicklung erreichte ihre Höhe unter den letzten Normannen-Herrschern und unter Friedrich II., um dann nach der Invasion des Anjou hier plötzlich abzubrechen; in Mittelitalien und Toscana setzte sie sich fort.     J.

[97


Königl. Sächsischer Alterthumsverein. Derselbe hielt seine regelmässigen Sitzungen allmonatlich in Dresden ab. Am 7. Januar kamen verschiedene seltene alte Drucke zur Vorlage, darunter ein Exemplar der ersten 1466 in Strassburg gedruckten deutschen Bibelübersetzung (aus dem Besitze des bekannten Sammlers Herrn Klemm), ein Breviarium v. 1502 und ein Missale von 1519, gedruckt von Melchior Lotter in Leipzig. H. Gurlitt hielt einen Vortrag über das dt. Hüttenwesen (d. h. die Bauhütten der Steinmetzen) und den Annaberger Hüttenstreit (1518–21). Am 4. Februar Vortrag des Herrn L. Schwabe über den Bauernkrieg in Sachsen und Thüringen. Am 11. März nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten (Bericht über abgelaufenes Vereinsjahr, Genehmigung des Voranschlags, Wiederwahl des Vorstandes) ein Vortrag des Herrn Freiherrn v. Mansberg über Mark und Bisthum Meissen z. Z. König Karl’s (Kaiser Karl’s IV.) von Böhmen. Am 1. April Vortrag des Herrn Dr. Berling über die Dresdener Maler-Innung (gegründet 1574).

[98


Verein für Hamburgische Geschichte. Am 9. April d. J. feierte derselbe sein 50jähriges Jubiläum. Die Festsitzung fand unter dem Ehrenvorsitz des Bürgermeisters Dr. Petersen statt, des Einzigen, der dem Verein seit seinem Stiftungstage bis zu diesem Jubiläum angehört hat. Auf die Ansprache desselben folgte die Festrede von Dr. Adolf Wohlwill und alsdann die Entgegennahme von Glückwünschen, welche die Kieler Universität durch Prof. Busolt, die Stockholmer Akademie d. Wissensch. durch Reichsantiquar Dr. Hans Hildebrand, eine Reihe auswärtiger histor. Vereine, sowie zahlreiche Hamburg. Gesellschaften durch deputirte Vorstandsmitglieder darbrachten. Mehrfach wurde Joh. Martin Lappenberg’s als desjenigen gedacht, der dem Ver. f. hamb. G. seine wissenschaftlichen Aufgaben zugewiesen and demselben über 26 Jahre (1839–1865) Leiter und Berather [478] gewesen. Den Schluss der Sitzung bildete eine Ansprache des ersten Vereinsvorstehers, Dr. Th. Schrader, welcher ein vielseitiges Programm der in Angriff zu nehmenden Arbeiten entwickelte, die Ernennung von 6 der ältesten Mitglieder, sowie des bisherigen corresp. Mitgliedes, des städt. Archivars Dr. K. Koppmann in Rostock, zu Ehrenmitgliedern verkündete und ausserdem das Preisausschreiben verlas, von dem wir unter Nr. 160 Notiz nehmen. Als Gratulationsschriften wurden dem Verein von auswärts gewidmet: 1) im Namen des Bergischen G.-V.: Briefe von Joh. Magdeburg, aus den Orig. in d. Büchersammlung der Katharinenkirche zu Hamburg, hrsg. v. W. Crecelius; 2) im Namen der histor. Ges. d. Künstler-V.[WS 3] zu Bremen: Seeversicherung und Seeraub eines hansischen Kaufmanns im 16. Jahrhundert von W. v. Bippen. – Vom V. f. Hamb. G. selbst wurden als Festschriften herausgegeben: 1. Barbarossa’s[WS 4] Freibrief für Hamburg vom 7. Mai 1189 v. O. Rüdiger und 2. das Schlussheft des 8. Bandes der V.-Z. (enth. 2 Beiträge von C. F. Gaedechens: „Das Hamb. Militär bis zum Jahre 1811“ und „Die hanseatische Legion“). Dem Vorstande des V. wurden von dem früheren vieljährigen Vorsitzenden Dr. J. F. Voigt gewidmet: Die Hamburg. Hochzeits- und Kleiderordnungen v. 1583 u. 1585. – Die vom Festausschuss Dr. J. H. Hansen übertragene Herausgabe der aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Geschäftsbücher des Hamb. Handlungshauses van Gheldersen, von welchen bisher nur ein 1841 erschienener, heutigen Ansprüchen nicht mehr genügender Auszug von J. C. M. Laurent vorlag, konnte leider unvorhergesehener Hindernisse halber nicht bis zum 9. April fertiggestellt werden; doch dürfte das Erscheinen der für die Handelsg. sehr bedeutsamen Publication in nicht allzu ferner Zeit zu erwarten sein. – Ausserdem sind seitens des Vereins in Aussicht genommen: eine Beschreibung der Hamb. Hauptkirchen, ihrer Kunstwerke und Inschriften, in Wort und Bild, und eine Neubearbeitung und Fortsetzung des Hamb. Künstlerlexicons, dessen 2. Bd. die Tonkünstler enthalten soll. Die Vollendung der Edition der Hamb. Kämereirechnungen durch Bd. 6 nebst Register, wird im Auge behalten.     A. W.

[99


Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Achte Jahresversammlung in Köln am 19. Dec. 1888. – Dem Bericht des Vorsitzenden (vgl. Nr. 25) entnehmen wir Folgendes[WS 5]. Anwesend vom Vorstand die Herren Prof. Dr. Höhlbaum (Vorsitzender), Prof. Dr. Lamprecht, Prof. Dr. Loersch, Prof. Dr. Menzel, Comm.-R. E. vom Rath, Landg.-R. Ratjen, Prof. Dr. Ritter. Seit der 7. Jahresversammlung gelangten zur Ausgabe: 1. Der Koblenzer Mauerbau, Rechnungen 1276–89, bearb. von Dr. Max Bär; mit einem Plane. (V. Publ.). 2. Kölner Schreinsurkunden des 12. Jahrhunderts. Qn. z. Rechts- und Wirthschafts-G. d. Stadt Köln, herausgegeben von Rob. Hoeniger. Bd. I, 1884–88. 3., Schluss-Liefg.

[100

Der 2. Band der Kölner Schreinsurkunden des 12. Jahrhunderts wird die Urkk. der Bezirke: Aposteln, Gereon, Niederich u. Severin, Bruchstücke des Schöffenschreins, die Bürgerverzz. und die Mitgl.-liste d. Gilda mercatoria, die Einltg. d. Herausgebers und das Register zu beiden Bänden [479] enthalten; das Ms. wird voraussichtlich im Herbst 1889 der Presse übergeben werden.

[101

Der Druck des 1. Bandes der Rheinischen Weisthümer von Prof. Dr. Loersch wird nunmehr beginnen, nachdem die philol. Bearbeitung der Texte Herr Dr. Konst. Nörrenberg in Marburg eben zum Abschluss gebracht hat. Nach seiner Vollendung wird die Herstellung eines 2. Bandes kurtrierischer Weisthümer ohne Aufenthalt in Angriff genommen werden; einzelne Hss. der Trierer Stadtbibl. hat dafür Herr Dr. Sauerland durchforscht. Die von Herrn Dr. Herm. Forst begonnene system. Durcharbeitung von Acten des Düsseld. Staats-A. ist durch s. Versetzung nach Osnabrück unterbrochen worden. Weitere Forschungen nach ungedruckten kurkölnischen Weisthümern wird Geheimrath Dr. Harless, welcher die Weisthümer des nördl. Theiles der Provinz mit herauszugeben bereit ist, in nächster Zeit anstellen. Von verschiedenen Seiten wurde durch Nachweis oder Mittheilung hs. Stoffes und sonstige Förderung der Ausgabe zu dem Werke beigesteuert.

[102

Die Ausgabe der Aachener Stadtrechnungen von Prof. Dr. Loersch konnte nur geringe Förderung erfahren, diese durch die Mitwirkung des Aachener Stadtarchivars Herrn R. Pick.

[103

Für die Ausgabe der Urbare der Erzdiöcese Köln von Prof. Dr. Crecelius hat Herr Dr. Wachter in Düsseldorf aus dem dortigen Staats-A. ein Verz. von 15 Heberegistern aus dem 12. bis 16. Jahrhundert neuerdings aufgestellt und gedenkt Herr L. Korth in Köln die Köln. Archive, besds. die reichen Sammlungen der städt. Armenverwaltung, genau zu durchmustern. Den Urbaren von Xanten wird in dem A. des Hoghen Raad van den Adel im Haag nachgegangen werden müssen.

[104

Der Erläuterungsband zum Buche Weinsberg von Prof. Dr. Höhlbaum wird wahrscheinlich im Jahre 1889 im Ms. vollendet werden. Er soll durch die Urkk. und Acten des Körner Stadtarchivs und anderer Archive dieselben Verhältnisse und dieselbe Zeit der stadtkölnischen Geschichte beleuchten, welche die Denkwürdigkeiten Hermann’s von Weinsberg geschildert haben.

[105

Der Druck der unter Prof. Dr. Ritter’s Leitung bearb. Landtagsacten der Herzogthümer Jülich-Berg hat noch nicht beginnen können. Abhaltungen des mit der Ausführung betrauten Gelehrten Herrn Dr. von Below in Königsberg, daneben auch die Schwierigkeiten, die mit der Kürzung des weitschweifigen Materials und der Erläuterung seines mannigfachen Inhalts verbunden sind, haben dem raschen Fortgang der Editionsarbeit im Wege gestanden. Gegenwärtig ist alle Aussicht auf anhaltende Förderung des Werkes vorhanden. Dem noch rückständigen 3. Theil der Untersuchungen Herrn Dr. v. Below’s über die Anfänge der landständ. Verfg. von Jülich-Berg wird ein erster Theil der Acten hoffentlich bald folgen.

[106

Von der Ausgabe der älteren Matrikeln der Universität Köln von den Herren Dr. H. Keussen und Dir. Dr. W. Schmitz ist für 1889 der 1. Band zu erwarten. Er wird die beiden älteren Matrikeln aus den Jahren 1389–1465 umfassen und mit Erläuterungen versehen sein. Für diese, zugleich [480] zur Ergänzung der Matrikeln, hat Herr Dr. Keussen neben den Urk. und Acten des Kölner Stadt-A. Hss. aus der kgl. Bibl. in Berlin und der Nationalbibl. in Paris durch die Vermittlung der Staatsbehörden in Köln benutzen können. Die Uebersendung anderer Pariser Hss., aus der Bibl. d. Sorbonne, ist in Aussicht gestellt. Die sehr ergiebigen Decanatsbücher der artist. Facultät, die in Köln selbst noch vorhanden sind, wurden dem mit der Edition beschäftigten Gelehrten vorenthalten.

[107

Bei der Ausarbeitung der Regesten der Erzbischöfe von Köln bis z. J. 1500 von Prof. Dr. Menzel ist die Untersuchung des älteren Urkk.-wesens der Erzbb. fortgesetzt worden. Eine eingehende und abschliessende Behandlung wurde den Urkk. der 1. Hälfte des 12. Jh. zu Theil; für die Bearbeitung der Urkk. des ganzen 12. Jh. ist ein Mitarbeiter gewonnen.

[108

Für die Ausgabe der ältesten Urkunden der Rheinlande bis z. J. 1000, gleichfalls von Prof. Dr. Menzel, sind in diesem Jahre vollständig bearbeitet die Chartulare von Prüm (Trier), S. Maximin (Koblenz) und Echternach (Gotha), welche den grössten Theil der älteren Urkk. hergeben. Das Chartular von Stablo (Düsseldorf) ist in Angriff genommen und wird mit Heranziehung des in Bamberg befindl. Cod. Stabulensis weiter bearbeitet werden. Sämmtliche im Geh. Staats-A. in Berlin befindliche Orig.-Urkk. über das Rheinland und die Orr. für Stablo in Düsseldorf sind durchforscht.

[109

Die Arbeiten zur Herausgabe der Ada-Handschrift, welche Prof. Dr. Lamprecht überwacht, sind soweit gefördert worden, dass die Drucklegung unmittelbar bevorsteht. Der 1. Theil, die Darstellung, umfasst Beiträge der Herren Prof. Dr. Menzel (paläogr.), Dr. Corssen in Jever (textkrit.), Prof. Dr. Janitschek in Strassburg (kunstgesch.), Domcapitular Schnütgen in Köln u. Dir. Dr. Hettner in Trier (üb. den Einband); die Mss. sind insgesammt eingelaufen. Den 2. Theil bildet ein Tafelwerk, das ausser allen wichtigeren Blättern der Ada-Hs. auch Abbildungen aus verwandten Hss. wiedergibt.

[110

Für den geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz hat Herr Cand. hist. Konst. Schulteis in Bonn die Grundkarte, welche in allen Bll. des Werkes wiederkehren wird, vollendet; ihre Vervielfältigung ist zunächst ins Auge gefasst. Die Bearbeitung der einzelnen Karten soll in Anknüpfung an die Amtsbeschreibungen von den jüngeren Verhältnissen ausgehen und die gesch. Gestaltung der Provinz rückwärts verfolgen. Herr Schulteis wird hierbei seine Aufmerksamkeit zunächst vorzüglich dem südl. Theile der Provinz zuwenden und daneben die Verzeichnung aller älteren kartogr. Darstellungen fortsetzen. Eine Vermehrung der Arbeitskräfte ist in Aussicht genommen. Das Werk hat überall Förderung erfahren: für die Darstellung des Hzgth. Jülich hat der Herr Gf. Ernst von Mirbach-Harff die umfangreichen Vorarbeiten s. verstorb. Bruders, des Grafen Wilh. von Mirbach-Harff, zur Verfügung gestellt.

[111

Die Leitung der Beschreibung der geschichtlichen Denkmäler der Rheinprovinz ist einem besonderen Ausschusse des Vorstandes übertragen, welcher sich durch die Herren Prof. Dr. Justi in Bonn, Appell.-Ger.-Rath [481] Dr. Reichensperger und Domcapitular Schnütgen in Köln und Dr. Thode in Bonn ergänzt hat. Die Grundsätze für die Ausarbeitung der Beschreibung und die Anschläge für die Kosten des ganzen Unternehmens sind festgestellt und dem Herrn Landesdirector mitgetheilt worden; der Provinzialausschuss hat sich mit dem vorgelegten Plane einverstanden erklärt und schon für das laufende Jahr eine weitere Beisteuer beschlossen. Inzwischen sind Vorbereitungen getroffen, welche die Aussicht eröffnen, dass in nicht allzu ferner Zeit die Beschreibung der Denkmäler einzelner Kreise fertig gestellt werden kann.

[112

Als neues Unternehmen der Ges. hat der Vorstand die Bearbeitung und Herausgabe der Zunfturkunden der Stadt Köln beschlossen. Die Leitung hat Prof. Dr. Höhlbaum, die Ausführung Herr Cand. Kaspar Keller in Köln übernommen; letztere ist auf eine Zeit von zwei Jahren veranschlagt. Das Werk soll eine vollst. Sammlung der Kölnischen Zunfturkunden werden, die Entwicklung bis zu ihrem Abschlusse begleiten (nicht bloss die älteren Zeiträume berücksichtigen), und neben dem reichen einheimischen auch das auswärts vorhandene Material verwerthen. Die Arbeit ist bereits in Angriff genommen und hat schon eine stattliche Zahl bisher unbekannter Zunfturkk. zu Tage gefördert.

[113


Versammlungen. Die Versammlung des Hansischen G. V. findet vom 11. bis 13. Juni in Lüneburg statt, die Generalversammlung der dt. G. u. Alth.-Vereine im September in Metz; der nächste Orientalistencongress tagt vom 2.–13. September zuerst in Stockholm, dann in Christiania.

[114


Universitäten und Unterricht. a) Der soeben genehmigte preussische Etat enthält als neue Professuren für G.: ein Ordinariat für alte G. (neben dem bisher. Extraordinariat) in Halle, ein Ordinariat („künftig wegfallend“ statt des bisher. Extraordinariats) für G. [bsds. MA.] und Hilfswissenschaften in Greifswald und ein nicht näher bezeichnetes Extraordinariat („künftig wegfallend“) in Königsberg. – b) Im CBl. d. preuss. Unterr.-Verw. 1888 findet man S. 510 f. die Statuten des hist. Seminars zu Berlin, ferner S. 757 ff. das Reglement für das Institut f. Althk. derselben Universität, v. 15. Aug. 1888. – c) In Santiago (Chile) wird die Errichtung eines hochschulartigen Instituts hauptsächlich zur Heranbildung von Lehrern geplant. Es besteht die Absicht, die Lehrstühle in erster Linie mit Docenten deutscher Universitäten zu besetzen. Für die Professur der G. wurde ein Docent gesucht, der nebenbei nicht nur Geographie, sondern auch Mathematik vertreten sollte. – Da inzwischen die Nachricht durch die Zeitungen gegangen ist, dass ein Bonner Docent der Mathematik von der chilen. Regierung gewonnen wurde, so scheint es, dass der Plan jener etwas weitgehenden wissenschaftl. Personalunion hat aufgegeben werden müssen. (J.). – Vgl. auch die Personalnachrichten.

[115

Nach den Zusammenstellungen im CBl. der preuss. Unterr.-Verw. war im Jahre (1. April) 1887–88 unter einer Gesammtzahl von 469 (im Vorjahr 544) Prüfungen für das höhere Lehrfach die G. an den einzelnen preuss. [482] Universitäten mit folgenden Ziffern (denen wir die des Vorjahres in Klammern beifügen) betheiligt, und zwar 1) zusammen mit Geogr. als Hauptfach, in Verbindung mit Griech. u. Lat. für Mittelclassen, 2) an zweiter Stelle, aber auch mit facultas für alle Classen, in der Zusammenstellung Griech. u. Lat., G. u. Geogr.: Königsberg 6 (4), 1 (2); Berlin 9 (18), 3 (8); Greifswald 3 (2), 3 (1); Breslau 6 (8), 2 (3); Halle 11 (4), 15 (10); Kiel 1 (2), 2 (8); Göttingen 3 (2), 2 (2); Münster 2 (14), 0 (2); Marburg 13 (4), 8 (12); Bonn 2 (4), 6 (1). Gesammtzahl 56 (62), 42 (49), d. i. im ganzen 98 gegen 111 im Vorjahre.

[116

Die Zahl der 1) in G. u. Geogr. und 2) in alten Sprachen u. G. beschäftigten Probecandidaten betrug nach derselben Quelle während des Jahres Ostern 1887/88 bezw. Michaelis 1886/87, für welch letzteren Zeitraum wir die Zahlen in Klammern geben, in den preuss. Provinzen: Ostpreussen 2 (1), 0 (0); Westpreussen 1 (1), 1 (0); Berlin 8 (3), 3 (4); Brandenburg 0 (2), 0 (1); Pommern 1 (0), 0 (1); Posen 1 (3), 2 (1); Schlesien 3 (7), 1 (4); Sachsen 5 (1), 6 (7); Schleswig-Holstein 2 (1), 2 (2); Hannover 2 (1), 2 (0); Westfalen 4 (3), 3 (1); Hessen-Nassau 1 (0), 5 (2); Rheinprovinz 5 (6), 3 (1); in Summa 35 (29), 28 (24) auf eine Gesammtzahl von 275 (246). Im Sommerhalbjahr 1887 kamen also 116 Historiker auf 521 Probecandidaten.

[117


Archive, Museen, Bibliotheken. a) In Frankfurt a. M. wurden Anfang Febr. beim Umbau eines zum Römer gehörenden Hauses 17 aus dem Stadtarchive dorthin verirrte und lange vermisste Kaiserschreiben von 1275–1498, ausserdem kurtrier. Archivalien, betr. die Herrschaft Oberstein, gefunden und in das Stadt-A. gebracht. – b) Die Elsass-Lothringischen Archive haben verschiedene Bereicherungen erhalten, über welche z. Th. die RH 39, 229 f. (nach der Strassb. Post vom 23. Oct.), z. Th. die RC Nr. 10 (S. 179 f.) berichtet. Vergl. Bezirkstag d. Unterelsass, Sitzung 1888, im Bericht etc. d. Bez.-Präs. S. 243 f. u. 244 f. – c) Im Wiener Rathhaus ist i. J. 1888 eine Sammlung aufgestellt worden, die als vielversprechender Grundstock eines historischen Museums der Stadt Wien gelten darf. – d) Die Verwaltung des Nationalarchivs in Paris hat beschlossen, für die Weltausstellung Facsimiles ihrer Merovingerdiplome anfertigen zu lassen. – Lit. über Archive u. Bibll. s. in der Bibliogr. unter I, 2.

[118


Französische Beschwerden über die Verwaltung deutscher, vornehmlich elsass-lothring. Archive u. Bibliotheken, von denen wir unter Nr. 39 Notiz nahmen, werden im Aprilhefte der RH (39, 460 f.) mit steigender Lebhaftigkeit zur Sprache gebracht. Es wird behauptet dass u. a. einem Gelehrten, der sich mit Karolinger Diplomen beschäftigen wollte, der Zutritt verweigert sei, und nicht nur im Reichsland, sondern auch in Trier und Koblenz sei man so verfahren. – Von deutscher Seite geht uns in der Sache eine Zuschrift zu folgenden Inhalts: „Die in Heft 1 nach der RH berichtete Beschwerde über die Ausschliessung franz. Gelehrter von elsäss. Archiven cursirt mündlich in Pariser Gelehrtenkreisen in viel weiterem Umfange. Ein Urtheil wird sich erst gewinnen lassen, wenn bestimmte [483] Angaben über einzelne Fälle vorliegen. Die von Zeit zu Zeit wiederkehrenden Klagen über Ausschliessung franz. Gelehrter von irgendwelchen deutschen Archiven rühren aber z. Th. daher, dass für die Benutzung der Archive bei uns andere, und, wie sich nicht leugnen lässt, vielfach peinlichere ‚Règlements‘ gelten als in Frankreich, dessen Archive von der praktischen Verwaltung mehr getrennt und ausschliesslich wissenschaftlichen Zwecken gewidmet sind.“ – Es handelt sich, wie wir erfahren, bei den „au moins trois anciens élèves de l’école des chartes“, von welchen die RH spricht, um die Herren Ch. Pfister (Prof. in Nancy), Bourgeois und Giry. Erstgenanntem soll durch Verweigerung des Passes, den beiden anderen durch ein Verbot der Archivbenutzung die Verfolgung ihrer Studien (die bei Bourgeois das Bisthum Metz, bei Giry Urkk. des 9. Jahrh. betrafen) verwehrt sein. Erkundigungen, die wir versuchten einzuziehen, haben zu dem Ergebniss geführt, dass wahrscheinlich wenigstens ein Theil dieser Beschwerden (ähnlich wie die obige Zuschrift annimmt) durch Missverständnisse oder Versehen im Geschäftsgange zu erklären ist. Das wird besonders für die Rheinprovinz gelten. In Elsass-Lothr. scheinen die Dinge allerdings insofern anders zu liegen, als Abweisungen vorgekommen sind, bei denen anscheinend nicht nach jenen freieren Grundsätzen verfahren ist, wie sie sonst auf diesem Gebiete jetzt im In- und Ausland unter dem lebhaften Beifalle aller Betheiligten immer mehr herrschend werden. Die Angelegenheit weiter zu verfolgen, ist nicht Sache dieser Zeitschrift; sie wollte nur die Aufmerksamkeit in Deutschland auf eine in Frankreich verbreitete Meinung richten, die man sich dort nicht sollte festsetzen lassen. Vielleicht fühlt man sich an berufener Stelle veranlasst, die Sachlage zu klären und – sei es durch Widerlegung, sei es durch Berücksichtigung jener Klagen – dafür einzutreten, dass die so natürlichen und fruchtbaren wissenschaftlichen Beziehungen beider Länder vor Schädigung möglichst bewahrt bleiben.

[119


Bibliographisches. In Berlin ist vor kurzem ein bibliographisches Bureau eröffnet worden, welches sich zur Aufgabe macht, bibliographische Auskunft zu ertheilen, Literaturzusammenstellungen und wissenschaftlich zuverlässige Uebersetzungen zu veranstalten. Die Leitung der historischen Abtheilung hat Dr. v. Kalkstein.     J.

[120

In Nordamerika hat die bibliographische Berichterstattung über die Fortschritte der historischen Wissenschaft eine amtliche Organisation in so umfassendem Masse gefunden, wie kaum in einem der europäischen Länder. Durch Beschluss der beiden Häuser des Congresses vom 17.–19. Dec. 1888 ist von Staatswegen der „American Historical Association“ der Auftrag ertheilt worden, der Unionsregierung durch Vermittlung der „Smithsonian Institution“ alljährlich einen ausführlichen Bericht über alle literarischen Erscheinungen auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft innerhalb der Union zu erstatten. Für die notwendigen Geldmittel ist reichlich gesorgt. – Damit haben die Bestrebungen von Dr. Adams in Baltimore, einem der tüchtigsten Vertreter deutscher Schule in Nordamerika, nach jahrelangem Bemühen ihr Ziel erreicht.     J.

[121


[484] Jahresberichte der Geschichtswissenschaft. Viel Aufsehen hat der scharfe Angriff erregt, welchen G. v. Below in der GGA gegen das Unternehmen und den Herausgeber J. Jastrow gerichtet hat. Der Leitung des Unternehmens als solcher wurde vorgeworfen, dass sie die Berichterstattung neuerdings mehrfach in ungeeignete Hände gelegt habe; dem näher besprochenen Bericht Jastrow’s über ma. dt. Verf.-G. aber (neben Unrichtigkeiten und Flüchtigkeiten im einzelnen) vor allem, dass er in hohem Grade lückenhaft sei. Jetzt liegen nun Jastrow’s Entgegnung und die darauf von Below abgegebene Erklärung in der MHL vor (s. Bibliogr.), und das Ergebniss der Discussion dürfte im Wesentlichen folgendes sein: Die grosse Mehrzahl der von B. schlechtweg als fehlend bezeichneten Schriften ist allerdings nicht in dem Referat über Verf.-G., aber an anderen Stellen der JBG besprochen, wobei vielfach auf diese Lücken im verf.-geschichtl. Artikel aufmerksam gemacht ist; B. aber erklärt sowohl den Grundsatz einer solchen Vertheilung als auch die Art, wie dieselbe in einzelnen Fällen durchgeführt sei, für verkehrt. Darüber wird sich vielleicht streiten lassen, aber es deckt sich offenbar nicht mit dem, was die Besprechung in den GGA behauptete – oder mindestens doch zu behaupten schien. – Den zweiten Hauptvorwurf betr. Zutheilung mancher Berichte hält v. B. aufrecht, lehnt es aber ab auf einzelne Namen hinzuweisen. Versucht man, sich ohne solche bestimmtere Anhaltspunkte ein Urtheil zu bilden, so wird man die grosse Verschiedenheit in der Leitung des Unternehmens, welche nach B. zwischen den neueren Bänden (von 6 an) und den früheren bestehen soll, nicht zugeben können; die Mitarbeiter sind grösstentheils dieselben geblieben, und B.’s Tadel kann also nur wenige Fälle treffen. In dieser Beziehung mag noch eine Bemerkung gestattet sein. Bei der Schwierigkeit, für derartige Aufgaben geeignete und willige Mitarbeiter zu finden, liegt es nahe, dass für verwaiste Berichte Freunde des Unternehmens, besonders jüngere Fachgenossen, eintreten, die auf dem betr. Gebiete kaum schon selbst genügend thätig waren und sich erst lernend einarbeiten müssen. Dergleichen mag manchmal gar nicht zu vermeiden sein, wenn nicht zu schlimme Lücken entstehen sollen; es mag auch oft zu ganz annehmbaren Ergebnissen führen; aber unleugbar liegt eine Gefahr darin. Ob die Jahresberichte sie sorgfältig genug vermieden haben, könnte erst entscheiden, wer die hier in Frage kommenden Artikel genauer geprüft hätte; jedenfalls aber ist ein Beweis für die Berechtigung der B.’schen Kritik nach dieser Richtung hin einstweilen nicht erbracht, ja nicht einmal versucht worden.

[122


Zeitschriften. a) Das Archiv für Lit.- u. Kirchen-G. des MA., hrsg. v. Denifle u. Ehrle, ist mit dem vorigen (4.) Jahrg. aus dem Weidmann’schen Verlag in den von Herder in Freiburg übergegangen und erfreut sich jetzt der Unterstützung der Görres-Gesellschaft. – b) Die Revue des questions historiques erscheint seit diesem Jahre in eigenem Verlage. Bei Palmé, dem Verleger der ersten 44 Bände, werden noch zwei Registerbände veröffentlicht; der erste über Bd. 1–20 (1866–76) liegt schon vor, der zweite über Bd. 21–40 (1877–86) wurde für den April angekündigt. Sie bestehen aus 1. einem systemat., 2. einem alphab. Autoren- und 3. einem [485] Sachregister zu den Aufsätzen etc., sowie 4. einem Index zu den bibliograph. Mittheilungen. – c) Das Archivio storico italiano hat im Jahre 1888 mit dem 163. Heft eine neue (die 5.) Serie begonnen, unter Redaction von C. Paoli, und ist zugleich dazu übergegangen, Literaturberichte zu geben. Den Anfang hat L. Zdekauer gemacht mit einem Artikel über die dt. Literatur d. JJ. 1880–87 zur ma. G. Italiens (s. Bibliogr. Nr. 51). Als Correspondenten werden zunächst genannt: für Deutschland: E. v. Ottenthal u. H. Semper in Innsbruck; für Frankreich: E. Müntz u. B. Zeller in Paris; für England: Conte Ugo Balzani in London.

[123

Einige neue Zeitschriften (vgl. Nr. 35) sind noch zu notiren. a) Seit 1888 erscheinen Schriften des V. f. Meining. G. u. Landeskunde, in einzelnen Heften, die mit dem Jahresbericht zu Jahrgängen vereinigt werden. Vgl. Bibliogr. Nr. 1466. – b) Die Blätter f. baier. Kirchen-G., hrsg. v. Volkm. Wirth, sind im Oct. 1888 schon in den 2. Jahrgang getreten. – c) Seit Jan. 1889 erscheint ein Juristisches Literaturblatt (Berlin, C. Heymann, 10mal jährlich, M. 3), das auch über rechts-gesch. Erscheinungen berichtet (mit Ausschluss der eigentl. Kritik). – Schliesslich noch zwei französische Unternehmungen: d) Revue d’histoire contemporaine, seit dem 1. April 1888, hrsg. v. Bouvard u. Berthault, Paris, Boul. Montmartre 6, jetzt in 2 Editions (éd. litt. et artist. 1 mal, éd. polit. 2 mal i. Monat, à 12 Fr., zusammen 20 Fr.), mehr belletrist.-polit. als histor. Organ, u. nur für französ. Zeitgeschichte. – e) Annales du Midi, revue archéol. hist. et philol. de la France méridionale, publ. sous les auspices du conseil général des fac. de Toulouse, par Ant. Thomas, seit dem 1. Jan. 1889.

[124


Lehr- und Handbücher, Lexicalische Nachschlagewerke, Atlanten. Der 1. Bd. von H. Bresslau’s Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien, dessen 1. Hälfte Ende 1888 ausgegeben wurde, liegt jetzt vollständig vor (Leipzig, Veit 992 S. M. 20). Derselbe gibt die allgemeine Urkundenlehre; der 2. Bd., der den speciellen Theil enthalten soll, wird sich auf die hier schon besonders berücksichtigten Papst- und Königsurkunden, daneben etwa noch einzelne geschlossene Gruppen beschränken. Das Buch, das lange gehegten Wünschen entspricht, wird sich natürlich erst nach längerem Gebrauch recht beurtheilen lassen. Besprechungen führt unsere Bibliographie auf in Abschnitt VI, 1; s. zunächst in Heft 3.

[125

Eine ähnliche Stellung, was die Befriedigung praktischen und wissenschaftlichen Bedürfnisses durch zusammenfassende Darstellung lange zersplitterter Studien anlangt, nimmt das eben erschienene Lehrbuch der historischen Methode von E. Bernheim ein (Leipzig, Duncker & H. 530 S. M. 10). Mit der Erörterung der allgemeinen methodischen Fragen unserer Wissenschaft (in der Art des Aufsatzes in unserem 1. Heft) verbindet dasselbe die Anleitung zur Handhabung der Hilfsmittel historischer Forschung; es will mit dem Fachmann die Grundfragen systematisch erörtern, will dem arbeitenden Genossen bei Schwierigkeiten auf minder vertrauten Gebieten als erster Wegweiser dienen und zugleich den Anfänger in das [486] wissenschaftliche Studium einführen. B. gliedert diesen seinen „ersten Versuch, die Methode der G.-wissenschaft von den Grundbegriffen aus bis in die concreten Details der techn. Handgriffe einheitlich darzustellen“ in die sechs Capitel: Begriff und Wesen der G.-wissenschaft, Methodologie, Quellenkunde (Heuristik), Kritik, Auffassung, Darstellung. Nicht recht glücklich erscheint übrigens die auffallende und offenbar mit Absicht durchgeführte Vermeidung aller Anmerkungen; denn störend wirken nun im Text, oft mitten im Satze, ausführliche Literaturangaben und häufige Verweisungen auf andere Abschnitte. Es handelt sich aber (soweit wir urtheilen können) auch bei diesen letzteren nicht etwa um einen tiefergehenden Fehler in der Anlage des Buches, sondern um eine blosse Aeusserlichkeit. – Vergl. künftig in der Bibliographie unter I, 1.

[126

Am Schlusse des 27. Bandes der Allgemeinen Deutschen Biographie findet man zum ersten Mal ein Register der in dem Bande enthaltenen Artikel, in das auch alle bisher als Nachträge erschienenen Artikel aufgenommen sind. Diese letztere Massregel hilft einem immer dringender werdenden Uebelstande ab; denn man musste in der That bisher, um sich zu vergewissern, ob etwa ein in Bd. I fehlender Artikel später nachgetragen sei, alle erschienenen 26 Bände durchsehen. Künftig hat man nur dieses Register des 27. Bandes zu Rath zu ziehen. Damit durch die Nachträge der nächsten Bände das Uebel, wenn auch vermindert, nicht aufs neue entstehe, wird die Redaction gut thun, nach etwa 4 Bänden, auf der Hälfte des Weges, den sie bis zum Schlussbande mit seinem Generalregister noch zurückzulegen hat, dieses Nachtragsregister zu wiederholen.

[127

Von anderen biographischen und historischen Encyclopädien ist a) Wurzbach’s Biograph. Lexicon d. Kaiserth. Oesterreich (seit 1750) jetzt dem Abschlusse nahe. Mit dem soeben ausgegebenen 57. Theil gelangte es bis zum Namen Wolf. – b) Das unserer ADB entsprechende Unternehmen des Dictionary of National Biography, hrsg. v. L. Stephen, rückte mit dem im März erschienenen 18. Bande bis Finan vor. – c) In neuer (10.) Aufl., bearb. von M. D. Darsy erscheint das Dictionnaire général de biographie et d’histoire etc. von Ch. Dezobry und Th. Bachelet. (Paris, Delagrave, Lex.-8°, cpl. 25 Fr.). – d) Durch eine buchhändl. Notiz irregeführt, gaben wir an (s. Nr. 37 e), dass von Lalanne’s Dictionnaire hist. de la France eine neue Aufl. erschienen sei. Die letzte, 2. Aufl. liegt aber schon seit 1877 vor.

[128

Drei im Erscheinen begriffene staatswissenschaftliche Wörterbücher werden auch den Historiker interessiren. – a) Ein Handwörterbuch der Staatswissenschaften, hrsg. v. J. Conrad, L. Elster, W. Lexis u. E. Löning soll im Verlage von G. Fischer in Jena in Liefgn. von 10 Bogen zu 3 M. erscheinen und binnen drei Jahren (im Ganzen 300 bis 350 Bogen stark) vollständig vorliegen. – b) Ein Wörterbuch des deutschen Verwaltungsrechts, hrsg. v. K. v. Stengel (auf 2 Bde. von zusammen etwa 100 Druckbogen berechnet, die in Lieferungen v. 6 Druckbogen zu 2 M. während d. J. 1889 ausgegeben werden sollen), hat im Verlage von Mohr in Freiburg zu erscheinen begonnen. – c) Das Staatslexicon, [487] hrsg. v. d. Görres-Gesellschaft, ist mit dem 8. Heft (S. 1121 bis 1280) bis zum Artikel Carey gelangt.

[129

Allgemeine Encyclopädien. a) Die 9. Ausgabe der Encyclopaedia Britannica (Edinburgh, Black) ist mit Bd. 24 (Ura–Zym) zum Abschluss gelangt, bis auf einen Index-Bd., der für den April angekündigt wurde (4°, c. 500 S. 20 sh.). Ein Supplement dazu (in etwa 7 Bdn. zu 8 Doll.) mit besonderer Berücksichtigung Amerikas wird von Hubbard in Philadelphia und Newyork ausgegeben; 3 Bde. liegen vor. – b) Im Erscheinen begriffen ist in England eine neue Ausgabe von Chambers’ Encyclopaedia (Bd. 3, Cat–Dig, kam am 14. März heraus), die auch wissenschaftliche Ansprüche macht. – Auf unsere entsprechenden deutschen Unternehmungen braucht nicht noch besonders hingewiesen zu werden.

[130

Deutsche Wörterbücher: a) Vom Grimm’schen Wörterbuch ist Bd. VII, die Buchstaben N, O, P, Q umfassend, bearbeitet von M. Lexer, zum Abschluss gekommen. Der Stand des Werkes ist jetzt der, dass in den Bänden 1–7 (A–Q) nur noch die Lücke am Schluss der 2. Hälfte der 1. Abth. des 4. Bandes (wo der Rest des G von „Genug“ an fehlt) durch R. Hildebrand zu schliessen ist und dass von den späteren Bänden vorliegen 3 Lieferungen des 8. Bandes (R–Reich, bearb. von Heyne) und 2 Liefgn. des 12. Bandes (V–Vergeben, bearb. v. Wülcker. – b) Angekündigt wird soeben von Hirzel in Leipzig ein Deutsches Wörterbuch von M. Heyne (etwa 250 Bogen, hoch 4°, in 3 Bdn. oder 6 Halbbänden zu M. 5). „Dasselbe soll nicht jedes Wort unserer heutigen Schriftsprache, namentlich nicht jede Zusammensetzung oder Ableitung, sondern nur den wesentlichen Theil unseres Wortschatzes, diesen aber in allseitiger Beleuchtung geben; es steht auf geschichtlicher Grundlage und bringt daher zunächst Herkunft, Verwandtschaft, Urbedeutung, sowie Formen des Wortes, um daran die Entfaltung der Bedeutung anzuschliessen, die Zeit des ersten Vorkommens wird, soviel thunlich, ausdrücklich angegeben oder wenigstens angedeutet, und für Formen und Bedeutungen sind Belege gegeben.“ – c) Soeben erschien bei Trübner in Strassburg die 4. Aufl. von F. Kluge’s Etymolog. Wörterbuch der dt. Sprache (Lex.-8°, XXIV, 453 S. M. 10, geb. M. 12).

[131

Atlanten: a) Von Stieler’s grossem Handatlas erscheint z. Z. eine neue Lieferungsausgabe, die u. a. auch ein vollständ. alphab. Namensverzeichniss enthalten soll. Das Beispiel des populären Andrée’schen Atlas hat wohl diese Neuerung veranlasst, die speciell auch dem Historiker willkommen sein wird. – b) Von Aug. Longnon’s Atlas historique de la France erschien die 3. Lieferung (Text und Karten).

[132


Alterthum, Allgemeines. a) Die Denkmäler des class. Alth., zur Erläutg. d. Lebens d. Griechen u. Römer, lexic. bearb. v. B. Arnold, E. Assmann, H. Blümner etc. u. d. Hrsgeber A. Baumeister, sind mit d. 68. Lfg. z. Abschluss gelangt. München, Oldenbourg. 1889. 4°. VII, 2184 Sp. – b) Ad. Schmidt, Abhandlgn. z. alten G., hrsg. v. F. Rühl. Lpz., Teubner 1888. VI, 568 S. M. 12. Sämmtlich schon früher gedruckt, aber z. Th. an entlegenen [488] Orten; die bisher schon bequem zugänglichen, wie die üb. die Qn. des Zonaras sind ausgeschlossen.

[133


Alterthum, Orient. Neue Bücher: a) Orient. Bibliographie, hrsg. v. Aug. Müller, 2. Jahrg. 1888–89. Heft 1. Berl., Reuther. 1889. gr. 8°. 95 S. M. 7,50. – b) Keilinschriftl. Bibliothek, Sammlg. von assyr. u. babyl. Texten in Umschrift u. Uebers., hrsg. v. Eb. Schrader. I. Berl., Reuther. 1889. 8°. XVI, 268 p. M. 9. – c) H. Winckler, Die Keilinschrifttexte Sargon’s, hrsg. Lpz., Pfeiffer. 1889. 2 Bde. 4°. XLVI, 244 u. 5 p. mit 49 Taf. M. 48. – d) Sam. A. Smith, Die Keilschrifttexte Asurbanipal’s Kg. v. Assyrien. Heft 3. Lpz., Pfeiffer. 1889. gr. 8°. VII, 129 S. M. 18. – e) J. N. Strassmaier, Babyl. Texte. Heft 4 u. 5: Inschrr. v. Nabonidus, Heft 4; Inschrr. v. Nabuchodonosor, Heft 1. Lpz., Pfeiffer. 1888–89. 8°. X, 68 p. u. p. 481–640. M. 17; 160 p. M. 12. – f) Fr. Hommel, G. Babyloniens-Assyriens (Oncken, Allg. G.), mit der 5. Lief. voll. Berl., Grote. 1889. 802 S. – g) O. Treuber, Beitrr. z. G. d. Lykier. Th. 2. Tübg., Fues. 1888. 4°. 47 p. M. 2. – h) G. Rawlinson, Phoenicia (Story of the Nations). Lond., Fisher Unwin. 1889. 8°. 370 p. M. 6. – i) Renan, Hist. du peuple d’Israel. II. Paris, Levy. 1888. – k) G. Maspero, Aegypt. Kunstg.; dt. Ausg. v. G. Steindorff. Lpz., Engelmann. 1889. gr. 8°. IX, 335 S. M. 9. – l) Victor v. Strauss u. Torney, Der altägypt. Götterglaube. I: Die Götter u. Göttersagen. Heidelb., Winter. 1889. 8°. X, 505 S. M. 12.

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Alterthum, Griechenland. a) Vom Corpus inscrr. Atticarum liegt II, 3 vor, bearb. v. Ulr. Köhler. Berl., Reimer. 1888. fol. VIII, 356 S. M. 40. – b) W. Immerwahr, Die Laconica des Pausanias auf ihre Qn. unters. Berlin, Mayer & Müller. 1889. gr. 8°. 150 S. M. 3. – c) Von Duncker’s G. d. Alth. sind die Bände üb. griech. G. in billiger Sep.-Ausg. erschienen. Leipz., Duncker & H. (17 Liefergn. zu M. 2.) – d) Curtius’ Griech. G. liegt in 6. Aufl. vor. (Berl., Weidmann. Bd. III. 1889. M. 12.) – e) A. Holm, Griech. G. II. Berl., Calvary. 1889. 8°. VIII, 608 S. M. 12. Reicht bis z. Sturz d. 30 Tyrannen; reich an neuen Auffassungen. (R.) – f) V. Duruy, Hist. des Grecs. III: 387–146, Paris, Hachette. 8°. M. 32. – g) E. Thrämer, Pergamos; Unterss. über die Früh-G. Kleinasiens u. Griechenlands. Leipz., Teubner. 1888. 8°. X, 421 S. M. 10. – h) L. Whibley, Polit. parties in Athen during the Pelop. war. Cambridge. 1889. 8°. VI, 141 S. M. 3. – i) A. Kirchhoff, Die Getreidesperre bei Byzantion in d. ersten Jahren d. pelop. Krieges. (SBBAk 1888, 1179–88.) – k) W. Christ, G. d. griech. Lit. bis auf die Zeit Justinian’s (Handb. der class. Alth.-Wiss. 10., 12. u. 13. Halbbd.). Nördl., Beck. 1888. 8°. XI, 689–923; XI, 664 S. M. 5,50 u. 12. Bei d. vollst. Mangel einer ausführl. griech. Lit.-G. zur Uebersicht sehr brauchbar (R.). – l) Von K. F. Hermann’s Lehrb. der griech. Antiquitäten ist Bd. I, 1: Lehrb. der griech. Staatsalterthümer in 9. Aufl. von V. Thumser erschienen. Freib., Mohr. 1889. 8°. XVIII, 272 S. M. 6. – m) Die 2. Aufl. von H. Brunn’s G. d. griech. Künstler ist mit d. 20 Liefg. abgeschlossen. [489] Stuttg., Ebner u. Seubert. 1889. Lex. 8°. 2 Bde. VIII, 432; VII, 536 S. M. 20.

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Der 2. Conservator des Louvre-Museums H. Revillont hat auf einem oberegyptischen Papyrus eine unbekannte und interessante Rede des Hypereides (gegen Athenogenes) entdeckt und dieselbe für das Museum erworben. In der Ac. des inscriptions wurde von ihm ausführlicher darüber berichtet.

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Alterthum, Rom. Allgemeines u. polit. Geschichte. Quellen, Darstellungen, Untersuchungen. a) Die RH. brachte im Jan.-Febr.-Heft (39, 91–118) einen Lit.-Bericht v. S. Reinach üb. französ. Lit. z. röm. Gesch. – b) Dionysii Halicarn. antiquitatum Romanarum quae supers. ed. C. Jacoby. Vol. II. Lpz., Teubner. 1888. IV, 408 S. M. 3. (Enthält Buch 4–6. Cod. Urbinas ist neu verglichen.) – c) Valerii Maximi factorum et dictorum memorabilium libri 9 etc., iterum rec. C. Kempf. Lpz., Teubner. 1888. XXXIV, 672 p. M. 4,50. Benutzt auch Cod. Ashburnh. (aus Stablo saec. 8–9). – d) C. Plinii Caecilii Secundi epistolae ad Trajanum, by E. G. Hardy. Lond. 1888. 8°. 242 p. M. 12,50. – e) Flavii Josephi opera omnia; post J. Bekkerum recogn. S. A. Naber. I. Lpz., Teubner. 1888. 8°. XXV, 334 S. M. 3. Freier gegenüber der Ueberliefg. als die Niese’sche Ausg., aber im wesentl. auf ders. Grundlage. (R.) – f) De Rossi Inscriptiones s. Nr. 60 b. – g) Von Mommsen’s[WS 6] Röm. G. erschien Bd. II. in 8. Aufl. Berl., Weidm. 1889. M. 5. – Von einer ital. Uebers. des 5. Bandes unter d. Titel Le provincie romane, trad. E. de Ruggiero, liegt der 1. Theil vor. Roma, Pasqualucci. 1888. 8°. 337 S. M. 6. – Die französ. Uebers. d. Werks (von Cagnat u. Toutain) ist in rüstigem Fortschreiten. – h) H. Matzat, Röm. Zeitrechnung f. d. JJ. 219–1 v. Chr. Berl., Weidmann. 1889. 4°. VIII, 300 S. M. 16. i) W. Soltau, Die röm. Amtsjahre auf ihren natürl. Zeitwerth reducirt. Freib., Herder. 1888. 8°. 64 S. M. 2. – k) Fr. Tarducci, Del luogo ove fu sconfitto e morto Asdrubale frat. di Annibale. Roma, Voghera. 1888. 22 S. – l) G. Lacour-Gayet, De P. Clodio Pulchro, trib. plebis. Paris, Thorin. 1888. 8°. 84 S. (vgl. RQH 45, 332). – m) H. Kloevekorn, Die Kämpfe Caesar’s geg. die Helvetier i. J. 58 v. Chr. Lpz., Fock. 1889. gr. 8°. 25 S. M. 0,80. – n) Ch. Seitz, L’oeuvre polit. de César jugée par les historiens de Rome au 19e siècle. (Diss.) Genf, Georg. 12°. 130 S. Laut RH 40, 240 eingeh. Kritik d. Auffassung Mommsen’s. – o) Gius. Stocchi, Prima conquista della Britannia per opera dei Romani. Firenze, Cellini. 1888. 8°. 218 S. M. 4. – p) G. Lacour-Gayet, Antonin le Pieux et son temps. Paris, Thorin. 1888. 8°. XXVII, 499 S. (vgl. RQH 45, 329).

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Alterthümer u. Verf.-G. a) J. W. Kubitschek, Imperium romanum tributim descriptum. Wien u. Prag, Tempsky. 1889. gr. 8°. IV, 276 S. M. 12. – b) O. Richter, Topographie d. St. Rom. (Hdb. d. class. Alth.-Wiss.). Nördl., Beck. 1889. 8°. 206 S. M. 5. – c) R. Lanciani, Ancient Rome in the light of recent discoveries. Lond. 1888. 8°. 350 S. [490] 100 Illustr. M. 28,80. – d) Von Marquardt u. Mommsen, Hdb. der röm. Alterthümer, erscheint e. französ.[WS 7] Uebersetzung (Manuel des antiquités romaines) unter Leitg. v. G. Humbert. Bd. 1–7 sollen Mommsen, Staatsrecht, Bd. 8–13 Marquardt, Staatsverwaltung, Bd. 14 u. 15 Marquardt, Privatleben enthalten. Es lagen gegen Ende 1888 vor Bd. I. VI, 1. VIII. X. – e) F. Robiou et D. Delaunay, Les institutions de l’ancienne Rome. III. Paris, Didier. 1888. 8° (in RH 39, 92 ungünstig rec.). – f) W. Liebenam, Forschgn. z. Verwalt.-G. d. röm. Kaiserreichs. I: Die Legaten d. röm. Provinzen von Augustus bis Diocletian. Lpz., Teubner. 1889. gr. 8°. V, 482 S. M. 12. – g) E. Pais, Alcune osservazioni sulla storia e sulla amministr. della Sicilia dur. il dominio romano. Palermo. 8°. 148 S. M. 5. – h) A. Schneider, Der Process d. C. Rabirius betr. verf.-widrige Gewaltthat. (Festschr.) Zürich, Schulthess. 1889. gr. 8°. IX, 50 S. M. 1,20.

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Skandinavien. Schweden (und Norwegen). a) Vor Kurzem hat sich in Upsala eine wissenschaftliche Vereinigung unter dem Namen „Humanistische Gesellschaft“ gebildet. Dieselbe zerfällt in eine historisch-philosophische und eine philologische Section und verfügt zur Zeit über einen Fonds von 50 000 Kronen, die ihr von einem als Sammler bekannten Bürger in Stockholm geschenkt worden. In Folge verschiedener Bestimmungen und Verfügungen des Testators wird es freilich noch geraume Zeit währen, bis mit dem Abdruck gelehrter Abhandlungen in den Annalen der Gesellschaft begonnen werden kann. Die Gesellschaft wird monatlich eine Sitzung mit wissenschaftlichen Vorträgen abhalten. (F. A.) – b) Literaturberichte s. in JBG. 8, II, 263–6 u. III, 231–42, v. K. Beckman (1885) und in RQH 45, 612–23 v. E. Beauvois (1887). – c) Montelius, The civilisation of Sweden in heathen times; trans. by F. H. Woods. Macmillan. XVI, 214 p. – d) K. Gr. Grandinson, Fragmentum de vita et miraculis mag. Petri Olani conf. b. Brigittae. (Läroverksprogram) Karlstad. 1888. 16 p. Nach e. Hs. d. Stockh. Bibl. – e) K. Vilh. Viktor Key-Aberg, Om konunga- och tronföljareval ur Svensk historisk och statsrättlig synpunkt. Ak. Abh. Upsala, Almqvist u. Wiksell. 1888. gr. 8°. 129 p. – f) Meddelanden från Svenska Riks-Archivet, utgifna af C. Th. Odhner. XII. Stockh. 1888. 1 Kr. Sie enthalten u. a. ein Verzeichniss über den im Schwed. Reichsarchiv befindl. Briefwechsel von Magnus Gabriel De la Gardie und die auf ihn bezügl. Actenstücke, sowie eine genaue Liste aller seiner Correspondenten; desgl. ein Verz. über die Depeschen, Concepte u. s. w. der schwed. Gesandten in Italien, Spanien und Portugal. Dabei mag noch erwähnt werden, dass ein Tausch von Actenstücken zwischen dem Reichs-A. und d. Univ.-Bibl. zu Lund stattgefunden. (Näheres in Svensk Hist. Tidskrift VIII, 283–84.) Eine derartige Concentration wird man freudig begrüssen müssen; um so mehr, als ein grosser Theil der wichtigsten, kostbarsten Akten in Privatarchiven sich befindet und noch heutzutage der Entdeckung harrt. (F. A.) – g) A. Åkerblom[WS 8], Sveriges förhållande till Norge under Medeltidsunionen. (Ak. Abh.) Lund. 1888. 91 S. – h) Svenska Riksdagsakter, [491] jämte andra handlingar, som höra till statsförfattningens historia under tidehvarfvet 1521–1718, utg. genom Emil Hildebrand. Bd. I, 2. (1544–60). Stockh., Norstedt. gr. 8°; 422 p. Rec: Svensk. hist. tidskr. 8, 34–6 (Nyström). Es ist u. a. der so wichtige Stockholmer Reichstag v. 1560 sehr ausführlich behandelt. – i) Sverges Traktater, med främmande magter jemte andra dithörande handlingar, utg. af O. S. Rydberg. IV. (1521 bis 1571). Stockh., Norstedt. VI, 604 p. Rec: Svensk Hist. Tidsk. VIII, 76–80 (Hildebrand). Sehr wichtige und sorgfältige Actenpublication, zeigt die vielf. Verbindungen Schwedens mit dem Auslande unter der Regierung Gustav Wasa’s und Erich’s XIV. (F. A.) – k) Epochemachend wird die begonnene Publication der Schriften und d. Briefwechsels Oxenstierna’s sein. I, 1 (von C. G. Styffe) behandelt O.’s hist. und polit. Schriften, II, 1 (von Per Sondén) die Briefe und Instructionen Gustav Adolf’s. (F. A.) Vergl. in der Bibliographie unter III, 3. – l) A. Brissman, Sveriges inre styrelse und. Gustaf IV Adolfs förmyndareregering. Ak. afh. Lund, Lindstedt. 8°. 178 p. 1 Kr. 75. – m) S. J. Boëthius, Gustaf IV Adolf’s förmyndareregering och den franske revolutionen. Forts. (Svensk hist. tidskr. IX, 1–44). – A. Blomberg, Bernadotte, s. in der Bibliogr. III, 6.

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Dänemark und Norwegen. a) Die „Dansk Historisk Forening“, die Herausgeberin der „Dansk Historisk Tidsskrift[WS 9]“, hat am 14. Febr. ihr 50. Stiftungsfest gefeiert. Die Festschrift von Prof. J. Steenstrup betitelt sich: „Historieskrifningen i Danmark under 19 aarhundradet (1801–63).“ – b) Literaturbericht z. G. Norwegens u. Dänemarks (1885) von H. Schjöth s. JBG 8, II, 266–82 u. III, 242–57. – c) Eine neue Ausg. von Laing’s engl. Uebers. der Heimskringla v. Snorre Sturlason, rev. u. erläutert v. Rasmus B. Anderson, soll bei Nimmo erscheinen. – d) Die dän. Regierung hat 4500 Kronen für phototyp. Veröffentlichung des Ms. der älteren Edda ausgesetzt. – e) Kancelliets Brevböger vedrörende Danmarks indre Forhold 1556–60; i Uddrag udgivne ved C. F. Bricka etc. 2. Halvdel. Kjöb., Reitzel. 8°. 338 p. 2 Kr. 50. – f) T. Lund, Danmarks og Norges Hist. i Slutn. af det 16de Aarh. I. Indre Hist. 9. Bog. Dagligt Liv: Trolovelse Kjöb., Reitzel. 8°. 506 p. 7 Kr. 50. – g) E. Holm, Den offentlige Mening og Statsmagten i den dansk-norske Stat i Slutn. af 18. Aarh. (fra 1784–99). Kjöb., Gad. 8°. 210 p. 3 Kr. – h) S. B. Thrige, Danmarks Hist. i vort Aarh. 1ste–4de Hæfte. Kjöb. Schubothe. 8°. à 48 p. à 75 Öre. – i) A. Thorsöe, Kong Frederik VII Regering. 38te Hefte. Kjöb., Gyldendal 8°. 48 p. 50 Öre. – k) O. Nielsen, Kjöbenhavn i Aarene 1660–99. Hefte 1–2. (Kjöb. Hist. V, 1–2). Kjöb., Gad. 8°. à 192 p. à 2 Kr. 50. – l) Joh. C. H. R. Steenstrup, Bonden og Universitetet (D. Bauer u. die Universität.) Kjöb., Klein. 1888. 48 S.

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Grossbritannien und Irland. – Da Aussicht ist, schon im nächsten Hefte auf Grund besonderer Vereinbarung der Berichterstattung über engl. Geschichtsforschung (ohne Beeinträchtigung der übrigen Abtheilungen) eine sehr erweiterte Gestalt zu geben, so stellen wir die Mehrzahl der gesammelten Notizen einstweilen zurück und erwähnen nur einige Publicationen von [492] allgemeinerem Interesse. – a) Literaturberichte s. JBG 8, III, 173–203 (Mangold üb. 1883 f. Neuzeit), RH 39, 384–400 (J. G. Black), RQH, 45, 267–74 (G. Masson). – b) Die Historical Mss. Commission (vgl. Nr. 40) hat von ihren Reports den noch ausstehenden 7. Th. des 11. Report publicirt: Duke of Leeds, Lord Hothfield, Mr. le Strange (Hunstanton), Mr. A. W. Savile (Rufford Abbey), Corp. of Reading, Inner Temple Library etc. – Vom 12. Report sind weiter erschienen der 2. Th. der Cooke papers und der 1. Th. der Rutland papers (unerwartete u. höchst wichtige Funde in Belvoir Castle, von denen zunächst die früheren Sachen für 15.–17. Jh. dargeboten werden). – c) Der durch A. Monod besorgten französ. Uebers. von Green’s Short History ist nun rasch eine deutsche gefolgt: J. R. Green’s G. d. engl. Volkes; nach d. verbess. Aufl. d. engl. v. 1888 übers. v. E. Kirchner; mit e. Vorwort von Alfr. Stern. Bd. I [bis 1603]. Berl., Cronbach. 1889. XVII, 547 S. M. 5. Der 2. u. letzte Bd. wurde für April angekündigt. – d) A. J. Church, Henry V. (English men of action). Lond., Macmillan. 2 sh. 6 d. – e) Chronicle of Henry VIII of England, written in Spanish by an unknown hand. transl. by A. S. Hume. Lond., Bell. cr. 8°. 242 p. 6 sh. – f) Calendar of state papers; dom. series of the reign of Charles I. XIX. (1644) ed. by W. D. Hamilton. Lond., Stationery office. 15 sh. – g) S. R. Gardiner, A history of the great civil war, 1642–49. II: 1644–47. Lond., Longmans, 598 p. 24 sh. – h) J. Gillow, The Haydock papers; a glimpse into English cath. life etc. Lond., Burns & Oates. 270 p. 7 sh. 6 d. – i) F. C. Montague, Life of Sir Robert Peel (Statesmen Series). Lond., Allen. 8°. 225 p. 2 sh. 6. – k) Ch. C. F. Greville, A journal of the reigns of King George IV, King William IV and Queen Victoria; ed. by H. Reeve. 8 Bde. Longmans. 8°. à 6 sh. – l) Ashley, An introduction to English economic history and theory. I, 1. The Middle ages. Lond., Rivington. XII, 227 p. 5 sh. – m) Will. Hunt, The English church in the MA. (Epochs of Church History). London, Longmans 224 p. 2 sh. 6. – n) Will. Roberts, The earlier history of English bookselling. Sampson Low. 7 sh 6. – o) Historical register of the university of Oxford. Oxf., Clarendon Press. 455 p. 5 sh. – p) E. Baines, History of the county palatine of Lancaster; ed. J. Croston. II. Manchester, Heywood. 4°. 16 sh. – q) In der Sammlung der Historic Towns erschien N. Creighton, Carlisle. Lond., Longmans. cr. 8°. 3 sh. 6 d. – r) Montague Burrows, Cinque ports. [Dover, Sandwich. Hastings, Romney, Hythe.] 2. ed. London, Longmans, Green & Co., 1888. 8°, 261 p., 4 M. – s) Von den Scotch Record Works (vergl. Nr. 42) erschien Bd. XI (1497–1501) der Rotuli scaccarii regum Scotorum. (Exchequer rolls of Scotland), hrsg. v. G. Burnett. Edinburgh. 10 sh. – t) W. Lockhart, Church of Scotland in the 13. century, 1239–53. 8°. 6 sh. – u) Skelton, Maitland of Lethington and the Scotland of Maria Stuart. II. Lond., Blackwood. 444 p. 15 sh. 6. – v) M. Philippson’s Études sur l’histoire de Marie Stuart, die sich seit d. Sommer 1887 (Bd. 34, Nr. 68) durch die RH hinzogen, sind im 39. Bd. (Heft 78 v. März 1889) abgeschlossen. – w) Angekündigt ist von Black in Edinburgh F. T. Henderson, The casket letters and Mary Queen of Scots. – [493] x) Two centuries of Irish history, 1691–1871; ed. by J. Bryce. London, Kegan Paul. 8°. 540 p. 16 sh. Sammelwerk aus 6 nicht zusammenh. Aufsätzen versch. Autoren (vgl. Ath. Nr. 3189 u. Ac. Nr. 879).

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Frankreich. Allgemeines. a) Literaturberichte von G. Monod, L. Farges und A. Molinier s. RH 39, 118–35; 349–84. 40, 107–35. – b) Bericht über die französ. Archivverwaltg. im J. 1887, v. Charmes (1. Juli 1888): BECh 49, 553–64. – c) Die Société historique gibt bei Picard eine wohlfeile Sammlung v. Originaltextausgaben heraus, ohne Beschränkung auf Frankreich. Bd. IV enthält Suger’s Vie de Louis le Gros, suivie de l’hist. du roi Louis VII, herausg. v. A. Molinier. – Vorher ging in der Sammlung schon Omont’s Ausgabe des Gregor v. Tours. – d) Neuere Bände der Inventaires sommaires des archives départ ant. à 1790: Gard, arch. civ. série E, suppl. T. I; Haute Vienne, H, suppl., hospices et hôpitaux de Limoges, hrsg. v. A. Leroux; Indre, G, livr. 3–4 (Th. Hubert); Morbihan, arch. civ. T. V: E suppl. 2e partie (Rosenzweig und Estienne); Nord, arch. civ., B chambre d. comptes de Lille T. VI (J. Finot); Oise, arch. eccl., H. T. I. (A. Rendu u. Coüard-Luys). Desgleichen der archives communales: Chartres (L. Merlet); Crécy en Ponthien, dép. Somme (G. Durand); Nantes, T. I: séries AA–DD (S. de La Nicollière-Teijeiro); Rouen, T. I: délibérations (Ch. de Robillard de Beaurepaire); Seclin, dép. Nord (Finot und Vermaere).

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Mittelalter. Zur Z. d. fränkischen Epoche vgl. Bibliogr. unter II, 3. Weiter notiren wir: a) G. Masson, Medieval France. (Story of the Nations.) Lond., Fisher Unwin. 8°. 454 p. 5 sh. – b) Robert Davidsohn, Philipp II. August v. Frankreich und Ingeborg. Stuttgart, Cotta. 1888. 8°. 337 p. M. 4. Benutzte archivalisches Material. – c) Ch. V. Langlois, Une réunion publ. à Paris sous Philippe le Bel, 24 juin 1303. (Bull. de la soc. de l’hist de Paris 15, 130–4.) – d) F. Funck-Brentano, Philippe le Bel et la noblesse franc-comtoise. (Sep. a. BECh 49.) gr. 8°. 52 p. – e) E. Jarry, La vie polit. de Louis de France, duc d’Orléans, 1372–1407. Paris. Picard. Fr. 10 – f) Noël Valois, Le rôle de Charles V. au début du grand schisme, 8 avr.–16 nov. 1378. (Sep. a. Ann. bull. de la soc. de l’hist. de France 24.) 8°. 23 p. – g) A. Lecoy de la Marche, Louis XI et la succ. de Provence. (RQH 43, 127–57.) – h) J. de Fréminville, Les écorcheurs en Bourgogne. 1435–45; étude sur les comp. franches au 15e siècle. Dijon, Darantière. 1888. 8°. XI, 274 p. – i) Textes rel. à l’hist. du parlement depuis les origines jusqu’en 1314, publ. p. Ch. V. Langlois. Paris, Picard. 8°. XXXVI, 248 p. Fr. 6,50. – Vgl. auch Nr. 148 u. 149.

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Neuzeit bis zur Revolution. – a) Einen wichtigen Beitrag deutscher Forschung z. französ. G. d. 16. Jh. bietet E. Marcks, die Zusammenkunft v. Bayonne; das franz. Staatsleben u. Spanien in d. JJ. 1563–67. Strassb., Trübner. 1889. 8°. XXVI, 326 p. M. 8. Verf. hat seine Aufgabe, das Räthsel dieser Zusammenkunft zw. Katharina u. deren Tochter (der Gemahlin Philipp’s II. von Spanien) zu lösen, auf breitester Grundlage angegriffen; [494] mit besonderer Betonung der inneren Politik führt er den Leser in ein verwickeltes Getriebe sich kreuzender Interessen und Beziehungen ein, von dem sich natürlich in Kürze keine Andeutung geben lässt. Katharina hat nach M. die Zusammenkunft keinenfalls um einen religiösen Bund zu schliessen, sondern aus rein polit. u. persönl. Motiven gesucht; sie wünschte sich Spaniens freundschaftlich zu versichern, dasselbe zugleich in seinem Einfluss auf Europa zu lähmen und Heirathspläne zu betreiben. Die in Bayonne schliesslich gemachten weitgehenden Versprechungen meinte sie nicht ernsthaft, den bösen Folgen (einer Abhängigkeit von Spanien und Rückwirkung auf die Protestanten) suchte sie alsbald auszuweichen; überall behielt sie, gleichsam halb strebend halb zurückhaltend, „mit innerer Zweizüngigkeit“ entgegengesetzte Ziele im Auge. Verfasser verwerthet ausser dem weitschichtigen gedruckten auch archival. Material. – b) Collection des ordonnances des rois de France. Catalogue des actes de François I. Tome 1 (1515–1530). Paris, Picard. 4°. Fr. 10. Auch Bd. 2 ist jetzt erschienen. – c) De Terrier Santans, Campagnes d’Alexandre Farnèse, 1591–92. Paris, Berger-Levrault. 1888. 4°. IX, 130 p. Fr. 5. – d) P. Gachon, Les états de Languedoc et l’édit de Béziers. 1632. Paris, Hachette. 8°. XVIII, 301 p. Fr. 7,50. – e) de Vogüé, Villars d’après sa correspondance et des docc. inédits. 2 vols. Paris, Plon. 1888. 8°. XII, 452 p. et 409 p. Fr. 15. – Mémoiren zur G. Ludwig’s XIV., s. in d. Bibliogr. III, 4. – f) Le comte de Pajol, Les guerres sous Louis XV. Paris, Didot. 8°. Fr. 12. – g) Ch. Nisard, Guill. de Tillot, un valet ministre et sécrétaire d’état; épisode de l’hist. de France en Italie de 1749–71. Paris, Ollendorf. 1889. 8°. VII, 338 p. Fr. 3,50. – h) Th. Schott, Das Toleranzedict Ludwig’s XVI. (HZ 61, 385–424.) – i) P. Jacquinet, Mme de Maintenon dans le monde et à St. Cyr, choix de ses lettres et entretiens. Paris, Belin. 12°. LXXXVIII, 511 p. – k) M. Blampignon, Le duc de Nivernais. Paris, Perrin. 8°. IV, 380 p.

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Revolution. Unter den neueren Erscheinungen ist naturgemäss die Revolutionsgeschichte sehr stark vertreten. Quellenpublicationen: a) Aus den Veröffentlichungen der diplom. Archive Bd. III der von Kaulek hrsg. Papiers de Barthélémy (vergl. Bibliogr.). – b) Aus der Collection de documents rel. à l’hist. de Paris pend. la révol. franç., welche der Pariser Conseil municipal veranstaltet: Chassin, Les élections et les cahiers de Paris en 1789. T. II: les assemblées primaires et les cahiers primitifs. Paris, Quantin. 8°. Fr. 15. – Daneben mehren sich die Darstellungen, sowohl diejenigen, welche lebendiger Veranschaulichung dienen wollen, wie die Tendenzschriften der Parteien. Zu ersteren zählen: c) H. Gautier, L’an 1789; événements, moeurs, idées etc. Paris, Delagrave. 1889. gr. 4°. 804 p., und d) G. de Goncourt, Hist. de la société pend. la révolution. Quantin. 4°. 374 p. Von letzteren ist zu nennen: e) Ch. d’Héricault, La France révolutionnaire. Paris, Perrin. XL, 756 p.     E. M.

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Einen Theil d. Lit. z. Revolutionsg. findet man auch in d. Bibliogr. unter III, 6. Wir tragen hier noch nach: a) Dictionnaire parlementaire de la France depuis 1787 jusqu’à nos jours, seit Jan. 1889 in wöchentl. Liefgn. erscheinend. – b) Archives parlementaires de 1787 [495] à 1860. 1e série (1787–99). T. XXXII. XXXIII. Table gén. chronol., resp. Table gén. alph. de l’ass. constit. – c) Mémoires de madame de La Rochejacquelin; éd. orig. publ. sur son ms. autogr. par son petit-fils. Paris, Bourloton. 1889. 8°. 506 p. – d) F. B. Harrison, Contemp. history of the French revolution. cr. 8°. 3 sh. 6 d. – e) P. Gaulot, Un complot sous la terreur. Marie-Antoinette, Toulan, Jarjayes. Paris, Ollendorff. 1889. 8°. 336 p. – f) H. Wallon, Les représentants du peuple en mission et la justice révol. dans les départements en l’an II. 2 vols. Paris, Hachette. 1889. 8°. IX, 488, 502 p. à Fr. 7,50. – g) E. Fayard, Hist. des tribunaux révol. de Lyon et de Feurs. Paris, Picard. 8°. Fr. 7. – h) Cél. Port, La Vendée Angevine, les origines, l’insurr. d’après des doc. inédits etc. 2 vols. Paris, Hachette. 1888. XV, 439, 409 p. Fr. 16. – i) P. Donot (et L. de Neufbourg), Le Forez pend. la révol.; coll. de documents etc. Lyon, Brun. Soll 4 Bände zu 320 p. (dazu Tafeln u. Illustr.) bilden u. erscheint in Liefgn. (séries) v. 80 p. zu Fr. 5. – k) J. Cornillon, Le Bourbonnais sous la révolution. T. I. Moulins, Durond. 290 p. Fr. 5. – l) Laurent-Hanin, Hist. municipale de Versailles 1787 bis 1799.

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Neueste Zeit. a) Le duc de Richelieu, Correspondance et documents (1766–1822), publ. par Polovtsoff. Paris, Champion. 8°. Fr. 12. – b) Imbert de St. Amand, La duchesse de Berry et la révolution de 1830. Dentu 1889. 12°. 353 p. Fr. 3,50. – c) Von P. Thureau-Dangin’s Hist. de la monarchie de juillet erschien Bd. V (1841–45). Paris, Plon. 1889. 8°. 591 p. Fr. 8. – d) E. Hamel, Histoire du règne de Louis Philippe. Vol. 1. Fr. 8. – e) C. Rousset, La conquête de l’Algérie, 1841–57. 2 vols. Paris, Plon. Fr. 20. – f) Thouvenel, Le secret de l’empereur. 2 vols. Fr. 15. – g) Bondois, Histoire de la révol. de 1870–71 et des origines de la 3e république. Paris, Picard, gr. 8°. XII, 468 p. Fr. 10. – h) Edm. Hippeau, Histoire dipl. de la 3e république 1870–89. Dentu. XV, 691 p. Fr. 7,50. – i) A. Wagner, Die franz. Besteuerung seit 1789. Geschichtl. Uebersicht. (Wagner u. Nasse, Lehrb. d. polit. Oek. VII, 3.)

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Territorial- und Localgeschichte. a) G. Hérelle, La réforme et la ligue en Champagne; documents. I. Paris, Champion. 1888. 8°. XII, 444 p. – b) Roserot, Le plus ancien régistre des délib. du conseil de ville de Troyes, 1419–33. Troyes, Dufour-Bouquot. 308 p. – c) Hénocque, Hist. de l’abbaye de la ville de St. Riquier. U. III. (Mém. de la soc. des antiq. de Picardie. Doc. inéd. T. XI.) Paris, Chossonnery. 4°. VI, 574 p. – d) A. Lefranc, Hist. de la ville de Noyon etc. jusqu’à la fin du 13e siècle. Paris. 1888. – e) J. Flammermont, Lille et le Nord au MA. Lille, libr. centrale. 1888. 8°. 348 p. M. 4. – f) F. Bonnardot, Régistres des délib. du bureau de la ville de Paris. T. IV: 1552–58. Paris, Champion. 4°. XLIV, 621 p. Fr. 30. – g) H. de Curzon, La Maison du Temple de Paris; hist. et description. Paris, Hachette. 8°. 364 p. Fr. 7,50. – h) A. Giry, Archives anciennes de la ville de St. Quentin. T. I. St. Quentin, Poette. gr. 4°. CXLVI, 568 p. – i) Ch. de Robillard de Beaurepaire, Cahiers des états de Normandie sous le règne de Henri III. [496] Rouen, Lestringant. Fr. 12. – k) F. B. Coquelin, Hist. de l’abbaye de St. Michel du Tréport. T. II. Rouen, Lestringant Fr. 12. – l) M. Planiol, L’assise au comte Geoffroy; étude sur les successions féod. en Bretagne. Paris. 1888. 8°. 102 p. – m) A. Bouchart, Les grandes croniques de Bretaigne, 1514; nouv. éd. par H. Le Meignen. Fasc. 3. Rennes, Caillière. 4°. 160 p. – n) H. Carré, Le parlement du Bretagne après la Ligue (1598–1610). Paris, Quantin. 8°. – o) H. Carré, Recherches sur l’administr. munic. de Rennes au temps de Henri V. Paris, Quantin. 96 p. Fr. 3. – p) A. Joubert, Hist. de la baronnie de Craon de 1386 à 1626. Paris, Lechevalier. VIII, 600 p.

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Ferner: a) G. d’Espinay, La coutume de Touraine au 15e siècle. Tours, Péricart. 8°. XXII, 348 p. (Extr. des Mémoires etc. de Touraine T. XXXIV.) – b) A. Leroux, Nouveaux documents hist. sur la Marche et le Limousin. I. Limoges, Gely. 8°. IV, 372 p. – c) A. Leroux, Hist. de la reforme dans la Marche et le Limousin. Paris, Fischbacher, gr. 8°. XLVIII, 391 p. Fr. 8,50. – d) Clément-Simon, Tulle et le Bas-Limousin pendant les guerres de réligion. Paris, Champion. – e) N. de Nicolay, Génér. description du Bourbonnais en 1569, publ. par A. Vayssière. Paris, Durond. Fr. 10. – f) Ph. Milsaud, Bibliogr. bourguignonne. Suppl. et tables générales. (Publ. de l’ac. de Dijon.) Dijon, Lamarche. 8°. VI, 204 p. – g) Arm. Lods, Bernard de Saintes et la réunion de la principauté de Montbéliard à la France. Paris, Fischbacher. 1888. 8°. 301 p. – h) J. Roman, Tableau hist. du départ. des Hautes-Alpes. 1e partie. Paris, Picard. 4°. XXXII, 204 p. – i) G. Lambert, Hist. de Toulon. Suite: réunion de la Provence à la France 1437 à 87. (Ac. du Var., Bull. 14, 1.) – k) Blancard, Docum. inédits sur le commerce de Marseille au MA. T. II: contrats commerciaux du 13e siècle. – l) Arnaud, Hist. des protestants du Vivarais et du Velay. Vol. II. Paris, Grassart. 477 p. – m) Cartulaire des Hospitaliers (Ordre de Saint-Jean de Jérusalem) du Velay, publ. par A. Chassaing. Paris, Picard. Fr. 8. – n) C. Daux, Hist. de l’église de Montauban. 2 vols. Soulié. – o) Léon Cadier, Les états de Béarn dep. leurs origines jusqu’au commencement du 16e siècle. Paris, impr. nat. 1888. gr. 8°. XXIV, 483 p.

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Culturgeschichtliches. a) H. Pigeonneau, Hist. du commerce de la France. T. II (16e siècle, Henri IV., Richelieu). Paris, Cerf. 1889. 8°. 486 p. Fr. 7,50. – b) A. Franklin, La vie privée d’autrefois; arts etc. des Parisiens du 12e au 18e siècle. III. IV. Paris, Plon. 1888. 12°. 239, 265 p. – c) Ch. Jourdain, Hist. de l’université de Paris au 17e et au 18e siècle. Paris, Firmin-Didot, Hachette. 2 vols. 8°. II, 492, 533 p. – d) M. Fournier, La nation allemande à l’université d’Orléans au 14e s. (Sep. a. NR de droit etc.) Paris, Larose. 8°. Fr. 2. – e) A. Douarche, L’université de Paris et les Jésuites (16e et 17e siècles). Paris, Hachette. 1888. 8°. IX, 327 p. Fr. 7,50. – f) L. J. de Brouillant, L’état de la liberté de la presse en France aux 17e et 18e siècles: hist. de Pierre du Marteau imprimeur à Cologne. Paris, Quantin.

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[497] Spanien und Portugal. a) Seit dem Januar 1889 erscheint in Barcelona monatlich eine Revista Catalana. Jedes Heft soll je zwei Bogen Beilagen enthalten, die allmählich eine Biblioteca Catalana bilden sollen. Das erste Heft beginnt mit je einem (besonders paginirten) Bogen von La Fi del Comte d’Urgell. Cronica del segle XV. und Sentencias morales per Jafuda, Juheu de Barcelona (aus d. 13. Jahrh.). – b) Die Revista de España brachte 1888 neben Fastenrath’s Gedenkartikeln auf K. Wilhelm und K. Friedrich auch einen Deutschland berührenden histor. Aufsatz: Cambronero, Recibimiento hecho en Madrid a la reina Da Maria Ana de Neubourg el 22 del Majo 1690 (vol. 122, 398–411). – Im Jahrg. 1889 schrieb Manuel Burillo de Santiago über La instruccion publica en Alemania (vol. 125, 49 ff.). – c) Noch ins Jahr 1888 fällt auch der 25. Bd. der Publicationen der Sociedad de bibliofilos españoles (in Notiz 54 ist irrthümlich der 28. statt des 24. Bandes erwähnt). Er enthält die 1690 verfassten Mémoiren von D. Felix Nieto de Silva, marques de Tenebron, der Vicekönig in Oran gewesen war. Vor Kurzem folgte auch Bd. 26, der die Forts. des schon im 23. begonnenen Werkes von Villalba y Estaña, El pelegrino curioso y grandezas de España bringt.     J. B.

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Wir notiren sonst noch: a) K. Haebler’s Literaturbericht (1883–5) betr. Spanien, MA. u. Neuzeit (in den JBG 8, II, 300; III, 223–227), sowie desselben Artikel: Neuere Arbeiten z. G. Spaniens im 17. Jh. (HZ 60, 56–68.) – b) M. Lafuente, Historia general de España. T. IX. X. Barcelona, Montaner y Simón. 1888. 4°. 395, 385 p. 6 pes. – c) A. Canovas del Castillo, Estudios del reinado de Felipe IV. T. I: Revolucion de Portugal etc. T. II: Antecedentes y relación crit. de la bat. de Rocroy. (Coll. de escr. Castell. 67 u. 71.) Madrid, Murillo. gr. 8°. XIV, 473; 570 p. à 5 pes., 50. – d) Ant. Chabret, Sagunto; su hist. y suos monumentos. Madrid, Murillo. 1888. 4°. 2 tomos. XIII, 507; 520 p. 16 pes. – e) Is. Carini, Gli archivi e le biblioteche[WS 10] di Spagna in rapp. alla storia d’Italia etc. I, 3. Palermo, tip. dello Statuto. 1888. 4°. p. 337–544. CIV p. L. 10.

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Italien. Allgemeines. a) Literaturberichte s. JBG 8, II, 199–263 u. III, 203–22 (C. Cipolla u. B. Morsolin üb. 1885); RH 40, 144–66 (P. Orsi üb. 1888). – b) P. C. Falletti, Della democrazia ital. nel m. evo. Palermo, tip. dello Statuto. 1888. 4°. 35 p. – c) Giac. Blandini, La tirannide ital. nel rinascimento. Catania 1889. 12°. 130 p. – d) G. Riccardi, Casa di Savoia e la rivol. italiana. Firenze, Le Monnier. 1889. 16°. 457 p. – e) Locascio, La fallita ital. ribellione del 1848 e la invasione piemontese in Sicilia nel 1860. Vol. I. Palermo, Il Gutemberg. 322 p. Vol. II im Erscheinen. – f) Is. Ghiron, Annali d’Italia in contin. al Muratori e al Coppi. I: 1861–63. Milano, Hoepli. kl. 8°. IX, 400 S. – g) Francesco ed Ercole Gnecchi, Saggio di bibliografia numism. delle zecche italiane etc. Milano, Cogliati. 1889. gr. 8°. XXI, 469 p.

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Bildungs-, Literatur- und Kunstgeschichte. a) Mariotti, G., Memorie e docc. per la storia dell’ università di Parma nel medievo. Vol. I. Parma, Battei. 1888. 4°. CXVIII, 115 p. – b) Brugi, B., La scuola padovana [498] di diritto romano nel sec. 16. Padova, Sacchetto. 1888. 4°. 77 p. – c) Zur Universitäts-G. vgl. Bibliogr. IV, 4 im 1. u. 3. Heft; grössere Besprechungen der Lit., welche das Bologneser Jubiläum veranlasste, gaben u. a. Del Vecchio im A. stor. it. und Landsberg in der SavZ 9. – d) C. Castellani, I privilegi di stampa e la propietà letteraria in Venezia etc. Venezia, Visentini. 1888. – e) F. Bertolini, Storia del risorgimento italiano; disp. 19–20. Milano, Treves. 1888. p. 577–640. à L. 2. – f) Isid. Del Lungo, Dante ne’ tempi di Dante. Bologna, Zanichelli. 1888. 12°. V, 485 p. L. 5. – g) G. A. Mandalari, Fra Barlaamo Calabrese maestro del Petrarca. Roma, Verdesi. 1888. 8°. 127 p. L. 2. – h) La passione di Gesù Cristo, rappr. sacra in Piemonte nel sec. 15, ed. da Vinc. Promis. Torino, Bocca. 1888. gr. 4°. XXV, 532 p. – i) F. Gabotto, Una relazione sconosciuta di A. Poliziano colla corte di Milano. Torino, tip. d. lett. 1889. – k) G. Rossi, Francesco Maurolico e il risorg. filos. e scient. in Italia nel sec. 16. Messina, De Stefano. 1888. 8°. 217 p. – l) Zur Giordano Bruno-Feier ist eine höchst werthvolle literar. Gabe aus Deutschl. gekommen durch Lagarde’s Ausg. der ital. Schriften, Le opere ital. di Giord. Bruno ed. P. de Lagarde. Göttingen, Dieterich. 1888–89. 2 Bde. 8°. 800 p. Vgl. L.’s Selbstanzeige in GGA. – m) L. G. Pélissier, Les amis d’Holstenius. III: Aléandro le jeune. (Mélanges etc. publ. par l’école franç. de Rome VIII, 107–274.) – n) F. Guardione, Storia della letteratura ital. 1750–1850. Palermo 1888. 16°. XV, 472 p. – o) U. Gobbi, L’economia politica negli scrittori ital. del sec. 16–17. Milano, Hoepli. 1889. 8°. XVI, 374 p. L. 6. – p) Bericht üb. franz. Lit. zur ital. Kunst-G. v. E. Müntz, s. A. stor. it. III, 87–99. – q) Eug. Müntz, Hist. de l’art pend. la renaissance. 1: Italie, les primitifs. Paris, Hachette. 1889. 4°. 744 p. – r) L. Thuasne, Gentile Bellini et Mohammed II. Paris, Leroux. 1888. 4°. 71 p. – s) W. v. Oettinger, Ueber d. Leben und d. Werke d. Antonio Averlino, gen. Filarete. Leipz., Seemann. 1888. (Beitrr. zur Kunstgesch. N. F. VI.) – t) H. Grimm, Life of Raphael trans. by S. H. Adams. 7 sh. 6 d.

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Oberitalien. a) Gherardo Gherardini, Contributi all’ archeologia dell’ Italia superiore. Roma, Salviucci. 1888. 4°. 215 p. – b) G. Calligaris, Un’ antica cronaca piemontese inedita: la cronaca di Fruttuaria. Torino, Loescher. 1888. 8°. VII, 144 p. L. 3,50. – c) Em. Teverelli, Il consiglio di stato nella monarchia di Savoia dal conte Tommaso I fino ad Eman. Filiberto. Roma, Mantellate. 1888. – d) Fr. Gasparolo, Dissertazioni storico-critiche sopra Alessandria. Aless., Jacquemod. 1888. 8°. XIV, 221 p. – e) Costa de Beauregard, Prologue d’un règne; la jeunesse du roi Charles-Albert. Paris, Plon. 1887. 8°. VII, 360 p. – f) Gli statuti della Liguria, per Girol. Rossi. Vol. I. Appendice. (Estr. dagli Att. della soc. Lig.) Genova, Sordo-Muti. 8°. 91 p. – g) Agost. Bruno, Fonti di storia Savonese; gli statuti delle arti nei sec. 14–16. Savona, Bertolotto. 1888. – h) F. ed E. Gnecchi, Tre opuscoli di numism. milanese del conte Giov. Mulazzani. Milano, Cogliati. 1889. gr. 8°. 59 p. – i) V. Forcella, Iscrizioni delle chiese e degli altri edificii di Milano. Vol. I. Milano, Bortolotti. 1889. gr. 8°. XIX, 515 p. L. 24. – [499] k) G. Alberti, Antichità di Bormio. Como, Ostinelli. 1888. 8°. p. 1–80. (Raccolta storica I, 1.) – l) V. Barelli, Monumenti Comaschi. I, 1 und II, 3. Como, Fustinoni. 1888. fol. p. 1–3, u. 10 Taf. – m) L. Fiorentini, Monografia della provincia di Bergamo. Berg., Bolis. 4°. L. 12. – n) F. Benvenuti-Sforza, Dizionario biogr. Cremasco. Disp. 6 ed ult. Crema, Cazzamalli. 1888. 4°. p. 305–65 u. XV–XXIII. – o) Ang. Berenzi, Storia di Pontevico. Cremona, Manini. 1888. 8°. XVI, 560 p. – p) Sarfatti, I codici veneti delle biblioteche di Parigi. Roma, Forzani. – q) B. Cecchetti, Di alcuni dubbi nella storia di Venezia. Venezia, Fontana, 1888. 8°. 31 p. – r) B. Cecchetti, Bolle dei dogi di Venezia, sec. 12–18. (A. di stato in V.) Venezia, Naratovich. 1888. 16°. 37 p. – s) Eug. Musatti, Storia della promissione ducale. Padova, Seminario. 1888. 8°. 218 p. L. 2,50. – t) Gius. de Leva, Paolo Paruta nella sua legazione di Roma. Venezia, deputaz. Ven. – u) A. Battistella, Il conte di Carmagnola. Genova, annuario gener. 1889. gr. 8°. XXIII, 525 p. – v) Vinc. Marchesi, L’arsenale di Venezia nei 2 ultimi sec. della repubbl. Veneta. Udine, Seitz. 1888. 8°. 286 p. – w) W. Bode, Lodovico III Gonzaga, Markgf. v. Mantua. (Jahrb. der kgl. preuss. Kunstsammlgen. 10, fasc. 1.) – x) Al. Tassoni, Giov. da Bazzano, Bonif. Morano, Cronache modenesi, pubbl. a cura di L. Vischi, T. Sandonnini, O. Raselli. (Mon. di storia p. delle prov. Mod.; cronache vol. XV.) Modena, soc. tip. 1888. 4°. XXXI, 376 p. – y) Statuti della terra del com. di Mirandola e della corte di Quarantola riformati nel 1386. Mirandola, Cagarelli, 1888. 8°. XXV, 247 p.

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Mittel-Italien incl. Toscana u. Romagna. a) Von Gherardi’s Ausg. der Consulte della rep. fior. (in d. Notiz 60 e lies: fasc. 3–7) führte fasc. 8 (p. 281–320) bis 3. Nov. 1285. – b) J. Ciompi, Cronache e doc., con notizie int. alla vita di Michele di Lando per Gius. Odoarda Corazzini. Firenze, Sansoni. 1888. 16°. CV, 234 p. – c) Laut Ac. u. Ath. wird bei Barbera in Florenz ein Leben des John Hawkwood, von J. T. Leader u. Marcotti, zugleich engl. u. ital. erscheinen. – d) F. T. Perrens, Hist. de Florence etc. 1434–1531. T. 1 u. 2. Paris, Quantin. à Fr. 7,50. – e) Von P. Villari’s Savonarola erschien eine engl. Uebers.: The life and times of Gir. Savonarola trans. by Linda Villari. 2 vols. Lond., Fisher Unwin. 8°. 32 sh. – f) L. Frati, La lega dei Bolognesi e dei Fiorentini contro G. Gal. Visconti, 1389–90. (A. stor. lomb. VI, 3–24.) – g) G. Filippi, L’arte dei mercanti di calimala in Firenze ed il suo più antico statuto. Torino, Bocca. gr. 8°. 196 p. – h) Statutum potest. comm. Pistorii 1296 nunc primum ed. L. Zdekauer, praec. de statutis Pist. saec. 13 diss. Mediol., Hoepli. 4°. LXXX, 344 p. L. 20. – i) R. Nulli, La procedura penale nella republ. Senese sec. lo statuto volgaro del 1310. (Studi Senesi V, 65–82.) – k) P. D. Pasolini, I tiranni di Romagna e i papi nel m. evo. Imola, Galeati. 1888. 16°. XI, 340 p. – Literatur z. Gesch. d. Universität Bologna s. in d. Bibliogr. V, 4. – l) Tonini, Rimini dal 1500 al 1800. Vol. VI. Rimini, Danesi. 8°. XXIII, 1055 p. – m) N. Benedei, Lettera al Alessandro VI per gli sponsali di Lucrezia Borgia con Alfonso I d’Este. Ferrara, Taddei. [500] 1888. 8°. 10 p. – n) A. Ginandra, Della signoria di Fr. Sforza nella Marca sec. le memorie e i documenti dell’arch. Fabrianese. (A. stor. it. II, 289–323.) – o) G. F. Gamurrini, Le antiche cronache di Orvieto. (A. stor. it. III, 1–49.) – p) Baracconi, G., I rioni di Roma. Città di Castello, Lapi. 1889. 16°. VIII, 718 p. – q) A. Gabrielli, L’epistole di Cola Rienzo e l’epistolagrafia medioevale. – r) O. Tommasini, Il diario di Stef. Infessura; studio prep. alla nuova edizione di esso. Roma, soc. rom. di stor. p. 1889. gr. 8°. 164 p. – s) A. Gabrielli, Un duca di Mantova a Roma [1686]. (A. stor. lomb. VI, 25–49.) – t) Il regesto di Farfa, compil. da Gregorio di Catino, pubbl. da F. Giorgi e U. Balzani. Vol. IV. Roma, soc. Romana 1888. 4°. XVI, 375 p. – u) Od. Lucarelli, Memorie e guida stor. di Gubbio. Città di Castello, Lapi. 1888. 16°. VI, 639 p. L. 5.

[156

Unter-Italien und Sicilien. a) Fed. Faraglia, Codice dipl. Sulmonese. Lanciano, Carabba. 1888. 4°. LVII, 466 p. – b) G. Albignente, Le consuetudini ined. di Salerno. (Studi e doc. di stor. e dir. 305–87.) – c) Carini, s. 152 e. – d) Graf A. F. v. Schack, Die Normannen in Sicilien. 2 Bde. Stuttgart, Dt. Verl.-Anst. XVI, 322; 378 p. M. 10. – e) L. Conforti, Napoli dalla pace di Parigi alla guerra del 1798, con doc. ined. (Bibl. stor. III). Nap., Anfossi. 1889. – f) T. Fornari, Delle teorie econ. nelle prov. Napol. dal 1735 al 1830. Milano, Hoepli. 1888. 8°. XXX, 738 p. – g) Gae. Di Giovanni, La vita e le opere di Giovanni Agostino De Cosmi. Palermo, Clausen. 1888. 8°. XI, 411 p. L. 6,25. – h) In Aquila trat a. 5. Sept. die Società di storia Abruzzese ins Leben. Präsident: Marchese G. Dragonetti (s. A. stor. V, 2, 455).

[157


Byzanz und Griechenland. a) Einen Literaturbericht von P. Carolides über griech. G.forschung s. RH 39, 136–44; einen solchen zur byzant. G. (Lit. v. 1885) von F. Hirsch, s. JBG 8, II, 170–3. – b) A. Gasquet, Études byzantines; l’empire byz. etc., s. Bibliogr. Nr. 1966.– c) Ch. Diehl, Études sur l’administr. byzant. dans l’exarchat de Ravenne 568–71. Paris, Thorin 8°. XIX, 426 p. – d) Soeben erscheint L. M. Hartmann, Untersuchgn. z. G. d. byz. Verwaltung in Italien, 540–750. Lpz., Hirzel. gr. 8°. 182 S. H. konnte zu Diehl’s Études nicht mehr im Einzelnen Stellung nehmen; behandelt s. Thema i. d. Capiteln: Exarchen, Civilbeamte, Militär-, Finanzverwaltung. – e) Vita Euthymii; ein Anecdoton z. G. Leo’s d. Weisen (886–912); hrsg. v. C. de Boor. Berlin. Reiner. 1888. 8°. VIII, 232 S. – f) Ein in München studirender Amerikaner, John Schmitt, hat kürzlich daselbst mit einer Dissertation über „Die Chronik von Morea“ promovirt (München, Buchholz u. Werner, 130 S.). Die Chronik, hauptsächlich von Wichtigkeit für die Zeit nach dem sog. 4. Kreuzzuge ist bereits mehrfach untersucht worden. S. spricht sich dahin aus, dass das Original in der griech. Chronik, u. zw. in der Gestalt des Kopenhagener Textes zu erblicken ist; die französ. sei späterer Auszug. Als Verfasser vermuthet er den Venezianer Ghisi, 1311–1341, Connétable von Achaja (J.) – g) Von [501] C. N. Sathas’ Documents inédits rel. à l’hist. de la Grèce au MA. (Μνημεῖα ἑλληνικῆς ἱστορίας) erschien Bd. VIII. Paris, Maisonneuve 1888. 4°. Fr. 20. – h) Gregorovius, G. d. Stadt Athen im MA. wurde für dieses Frühjahr in Aussicht gestellt. Das Werk wird gleich der G. der Stadt Rom im MA. im Cotta’schen Verlage erscheinen. – i) Die erste Liefg. einer G. Athens unter d. Türkenherrschaft, von Kampouroglou ist bei Papageorgios in Athen erschienen.

[158


Nordamerika. Vereinigte Staaten u. Canada. – a) Einen Lit.bericht (üb. 1885) gab v. Kalckstein in den JBG 8, III, 266–292. – b) P. Margry, Mémoires et doc. etc.; découvertes et établissements des Français dans l’ouest et dans le sud de l’Amérique septentr. V. VI. Paris, Maisonneuve 1887–8. à Fr. 20. – c) M. Kingsford, The hist. of Canada. II: 1697–1725. Lond., Trübner. 8°. 559 p. 15 sh. – d) G. E. Hart, The fall of New France 1755–60. New-York, Putnam. 8°. Doll. 3. – e) J. Fiske, Critical period of amer. hist., 1783–89. Lond., Macmillan. 8°. XVIII, 368 p. 10 sh. 6 d. – f) P. L. Ford, Pamphlets on the constit. of the United-States, publ. during its disc. by the people, 1787–88. Brooklyn, Ford. 1888. VI, 451 p. Doll. 5. – g) Ein Leben Washington’s v. H. C. Lodge soll in diesem Jahre erscheinen, ebenso wird eine Ausgabe seiner Briefe u. Schriften von W. C. Ford für Putnam vorbereitet. – h) Angekündigt ist A. Brown, The genesis of the U.-States, in 2 Bdn. bei Houghton. – i) E. Hale and E. Hale jr., Franklin in France; from orig. doc. II. Boston, Roberts. 1888. X, 470 p. Doll. 3. Schluss d. Werks. – k) H. Doniol, L’hist. de la particip. de la France à l’établiss. des États-Unis d’Amérique III. Paris, Picard. 4°. X, 872 p. Fr. 20. – l) The diary and letters of gouv. Morris, ed. by A. C. Morris. 2 vols. Lond., Kegan Paul. 1220 p. 30 sh. – m) Duc de Noailles, Cent ans de république aux États-Unis. II. Fr. 7,50. – n) J. R. Ireland, The republic; a hist. of the U. States of Am. in the administration. 18 vols. Chicago, Fairbanees. 8°. à Doll. 2,50. – o) F. W. Taussig, The tariff hist. of the U. States 1789–1888. N.-Y., Putnam. 269 p. Doll. 1,25. – p) G. Bryce, The amer. commonwealth. 3 vols. Lond., Macmillan. 54 sh. – q) The corresp. of John Lothorp Motley ed. G. W. Curtis. 2 vols. Lond., Murray. 810 p. 30 sh. – r) W. O. Stoddard, Abr. Lincoln and A. Johnson. (Lives of presidents-Series.) N.-Y., Stokes. 284, 73 p. Doll. 2,25. – s) R. Johnson, A short hist. of the war of secess. 1861–5. Bost., Ticknor. 552 p. Doll. 3. – t) Personal memoirs of general P. H. Sheridan. 2 vols. Lond., Chatto. 976 p. 24 sh. – u) H. H. Bancroft, Hist. of the Pacif. States of North-Am. Vol. 30: California inter pocula. Vol. 18: Calif. VI, 1848–59. S. Franc. à Doll. 4,50. – t) J. Phelan, Hist. of Tennessee. Bost., Houghton. 478 p. Doll. 2. – w) D. J. Ryan, A hist. of Ohio. Columbus, Smythe. 210 p. Doll. 1.

[159


Preisausschreiben. Der V. f. Hamb. G. setzt e. Preis v. 1000 M. aus für d. besten binnen 3 JJ. eingereichten Beitrag zur Kenntniss d. Antheils Hamburgs an d. Entwicklung d. dt. Literatur während d. ersten [502] Hälfte d. 18. Jh. Die näheren Bestimmungen des Ausschreibens werden in Nr. 5 der „Mitth. d. V. f. Hamb. G.“ veröffentlicht.

[160

Bei der Oberlausitzer Ges. d. Wiss. stehen zum Jan. 1890 noch Preise von je 150 M. aus für Arbeiten: 1. üb. die Seeunternehmungen d. gr. Kurfürsten, 2. über Görlitz u. die westphäl. Fehme. – Neu ausgeschrieben ist ein Preis über das Görlitzer Processverfahren während des 14.–16. Jh. (Einsendungstermin: 31. Jan. 1891).

[161

Von der Ac. des inscript. et belles lettres sind u. a. grössere Preise von 2000 resp. 3000 Frcs. ausgeschrieben für Arbeiten üb. die Geographie Strabo’s, üb. die Ursachen des Sturzes der Omejjaden-Herrschaft, üb. die Chroniques de Normandie (Termin 31. Dec. 89), üb. die Tradition üb. die medischen Kriege, üb. die Arbeiten d. Karolingerzeit zur Feststellung des lat. Bibeltextes, üb. die Geschichte Edessas bis zum 1. Kreuzzug (Termin 31. Dec. 90).

[162

Die Ac. des sciences morales et politiques hat für die Preise des Jahres 1891 u. a. folgende Themata gestellt: Die Moral in der Gesch. (2500 Frcs.), Gesch. d. öffentl. u. privaten Rechts in Lothringen 843–1789 (6000 Frcs.); für 1892: die kgl. Verwaltung unter Franz I. (2000 Frcs.), die ausw. Politik d. Abbé Dubois (2000 Frcs.); für 1893: das Pariser Parlament v. Regierungsantritt Ludwig’s IX. bis zu dem Ludwig’s XII. (6000 Frcs.). Einsendungstermin ist je d. 31. Dec. des vorhergehenden Jahres.

[163

Italienische Preisausschreiben. Am 31. Dec. 1889 läuft der Einsendungstermin ab für einen v. ital. Minist. d. Unterrichts ausgeschr. Preis üb. d. Thema: Die Mfn. v. Montferrat in Italien u. im Orient während d. 12. u. 13. Jahrh. – Von der Ac. dei Lincei in Rom ist u. a. ein Preis von 5000 Lire ausgesetzt für eine Arbeit über die statutarische Gesetzgebung Italiens, mit der Aufgabe, die Statuten d. italien. Städte zu ordnen u. zu classificiren nach dem Einfluss, welchen die polit. Schicksale der verschiedenen Länder, altes Gewohnheitsrecht u. Gesetze auf sie ausgeübt haben. Termin am 31. Dec. 1890. – Beim Istituto lombardo di scienze stehen folgende Preise aus: 1000 Lire für eine histor. Darlegung d. ökon. und finanz. Theorien in Italien 1800–48 (Termin: 1. Juni 1890), 1500 Lire für eine Gesch. d. Lebens und d. Werke Leonardo’s da Vinci (31. Mai 1891).

[164

Personalien. Berufen sind: der Germanist Prof. A. Weinhold von Breslau nach Berlin in die Stellung Müllenhoff’s, Prof. A. Hauck als ord. Prof. f. Kirchen-Gesch. von Erlangen nach Leipzig, Prof. G. Meyer als ord. Prof. d. dtsch. Staats- u. Rechts-Gesch. v. Jena n. Heidelberg, der Nationalökonom Prof. v. Miakowski von Breslau nach Wien an Brentano’s Stelle, der bisherige ao. Prof. Ed. Schröder in Berlin als Ordinarius f. germ. Philol. nach Marburg. – Prof. E. Bernheim in Greifswald ist zum ord. Prof. d. Gesch. daselbst ernannt worden (vgl. Notiz 115 a), Dr. K. Zeumer, Mitarbeiter der Mon. G., desgl. zum ao. Prof. der Rechts-G. in Berlin. Der Privatdocent d. Kirch.G. Dr. G. Krüger in Giessen hat den Prof.-Titel erhalten. – In Kiel ist durch Ausscheiden Prof. P. Hasse’s, der als Senatssecretär nach Lübeck gegangen ist, eine Vacanz entstanden.

[165

[503] Habilitirt haben sich: in Halle Dr. Brode aus Berlin für Geschichte (Hab.-Schr.: Der gr. Kurfürst u. d. dt. Fürstenstand in d. Epoche von 1672), in Würzburg Dr. M. Maurer aus München für G. (Hab.-Schr.: P. Calixt II, Th. II, Pontificat, 1. Buch), in Marburg Dr. P. Kehr, bisher Mitarbeiter an den Mon.-Germ., speciell für hist. Hilfswissenschaften (Hab.-Schr.: Die Datirung der Diplome Otto’s III.), in Leipzig Dr. Cichorius f. alte G.

[166

Archivar Dr. Sello in Magdeburg ist nach Oldenburg als Vorstand des dortigen Staatsarchivs berufen, desgl. Dr. Hagedorn als Senatssecretär (u. Archivar) von Lübeck nach Hamburg. Ihn ersetzte Prof. Hasse (s. oben). Dr. O. Winkelmann ist an die Stelle J. Brucker’s (s. unten) als Oberarchivar des Strassb. Stadtarchivs getreten. Privatdocent Dr. Schiemann wurde zum Archivar ernannt und am geh. Staatsarchive in Berlin angestellt. Dr. G. Jochner in Amberg ist als Staatsarchivsecretär nach München versetzt, Dr. Schneidewind znm Secretariatsverweser am Amberger Kreisarchiv ernannt.

[167

Von ausländ. Ernennungen notiren wir: Reichsantiquar H. Hildebrand zum Prof. f. vorchristl. Archäologie in Stockholm, H. Hyärne zum ord. Prof. in Upsala, Prof. C. Th. Odhner, bisher in Lund, zum Dir. d. Reichsarchivs zu Stockholm (anstelle Malmström’s), Geffroy zum Dir. der École franç. de Rome, Senator M. Tabarini zum Präsidenten des Istituto stor. ital., Fr. Novati zum Prof. d. G. in Genua, L. Zdekauer desgl. in Siena. – An die neu errichtete kath. Univers. zu Washington ist Prof. Dr. Pohle (am Seminar zu Fulda) berufen worden.

[168

Seinen 80. Geburtstag zu feiern war am 30. Januar dem Staatsarchivar Dr. jur. C. F. Wehrmann in Lübeck beschieden. Der Senat ehrte den verdienstvollen Beamten, welcher in weiteren Kreisen, besonders als Herausgeber des Lübecker Urkundenbuchs und der Sammlung Lübeckischer Zunftrollen bekannt ist, durch Verleihung seiner grossen goldenen Medaille; der V. für Lüb. G. u. Althk. widmete ihm eine von Senator Dr. W. Brehmer verfasste Schrift: „Die Strassennamen in der Stadt Lübeck“; die G.-Vereine von Hamburg und Bremen, der hansische G.-V., die Ges. für G. und Althk. der Ostseeprovinzen Russlands zu Riga sandten Begrüssungsschreiben; die Universität Rostock verlieh dem Jubilar die philos. Doctorwürde honoris causa. Der unlängst erschienene 5. Band der Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte enthält neben mehreren kleineren Mittheilungen Wehrmann’s zwei grössere Aufsätze aus seiner Feder: „Die Entstehung und Entwicklung der Eisenbahnverbindungen Lübecks“ und „das Lübeckische Patriziat“.     M. H.

[169

Der 90. Geburtstag J. v. Döllinger’s am 24. Febr. gab zu einer Reihe von Ovationen für den gefeierten Gelehrten Anlass, von denen die Tagespresse berichtet hat. – Vgl. auch Bibliogr. Nr. 1799.

[170

Der Kirchenhistoriker Prof. V. Lechler in Leipzig[WS 11], Verf. d. Buches üb. Wicliff u. die Vor-G. d. Reform., ist am 26. December, 78 Jahre alt, gestorben.

[171

Am 1. Febr. 1889 starb in Marburg Geh. Archivrath Dr. Strippelmann, [504] 84 J. alt, seit 1856 Vorstand des kurf. hess. Staatsarchivs u. auch noch bis 1878 im preuss. Staatsdienst thätig. Aus den Acten des Archivs gab er heraus: Beitrr. z. G. Hessen-Kassels (1791–1814), 2 Hefte. 1877 u. 78.     W. G.

[172

Am 23. März starb in Strassburg nach kurzer Krankheit im 74. Jahre der langjährige Vorstand des dortigen Stadtarchivs J. Brucker. Derselbe hat sich namentlich dadurch ein unvergessliches Verdienst erworben, dass er während der Belagerung die ihm anvertrauten Schätze durch unermüdliche und aufopfernde Fürsorge vor dem Verderben bewahrt hat, welchem bekanntlich die Stadtbibliothek zum Opfer gefallen ist. Er hat ferner unablässig an der Ordnung des Archivs gearbeitet und über die wichtigste Abtheilung desselben ein Inventaire sommaire in 4 Bänden (Strassburg, 1878–1886) herausgegeben, welches bis zum Jahre 1790 reicht. Die zahlreichen Gelehrten, welche namentlich seit 1872 in den Acten des Archivs geforscht haben, werden dem liebenswürdigen und kundigen alten Herrn ein dankbares Andenken bewahren.     H. B.

[173

Ferner starb am 5. Febr. im 60. Lebensjahre der bekannte Rechtslehrer Prof. Franz v. Holtzendorff in München; am 20. März, 67 J. alt, der Göttinger Theologe Prof. A. Ritschl, besonders durch seine G. d. Pietismus, auch um histor. Studien verdient; am 27. März in Mainz, 60 J. alt, Prof. L. Noiré, von dessen philosoph. Schriften (am bekanntesten wohl: der Ursprung der Sprache) verschiedene auch histor. Fragen behandeln; am 8. Apr. in Dresden Freiherr v. Beaulieu-Marconnay, Verfasser mehrerer histor. Arbeiten, meist zur Gesch. d. ausgehenden 18. Jahrh.

[174

Aus dem Auslande notiren wir folgende Verluste: Am 25. Januar Prof. Sven Fromhold Hammarstand, geb. 1821, 1882 Nachfolger Malmström’s a. d. Univ. Upsala; er schrieb u. a. üb. d. 30j. Krieg, veröffentlichte noch letzthin: Romerska rikets författningshistoria från Augustus till vestromerska rikets fall. – Am 31. Jan. in Oxford G. Vigfusson, Prof. d. skandinav. Althk. dort, 59 J. alt (vgl. Ac. Nr. 877 u. 878). – Am 5. Febr. Jean Gaberel, dessen Hauptwerk, eine G. d. Genfer Kirche, 1852–62 erschien. – Am 9. Febr. Cardinal J. B. Pitra, Bibliothekar d. Vaticans, durch zahlreiche Arbeiten um die Kirchengeschichte verdient – Am 12. Febr. in Florenz Ces. Guasti, Vorstand d. Toskan. Archive, geb. 1822; seine Publicationen betrafen meist die G. Toskanas und d. ital. Renaissance. – Am 15. Febr. Baron Ernouf, 72 J. alt, Verf. verschiedener Arbeiten z. G. d. Revolution u. d. Napoleonischen Zeit – Am 26. Febr. in Upsala Prof. W. E. Svedelius, 1816 geb., Mitgl. d. schwed. Ak., ausgezeichnet durch seine Forschungen auf d. Gebiet d. G.- u. Staatswissenschaften. – Am 16. März in Venedig B. Cecchetti, Dir. des dortigen Staatsarchivs u. Redacteur des „Archivio Veneto“, 51 J. alt, durch zahlreiche Arbeiten um venetian. G. verdient. Oben unter 155 q–r notirten wir noch zwei derartige Beiträge von ihm.

[175



[505]
Antiquarische Kataloge.


Ackermann, Th., in München. Kat. 232: Ital. Gesch. – Kat. 243: Cultur- u. Sittengesch. – Kat. 246: Geogr. u. Gesch.

Baer, Joseph, & Co., in Frankfurt a. M. Kat. 228: Die westlichen Provinzen d. russischen Reichs. – Kat. 233: Geneal. u. Heraldik. Gesch. d. Orden etc. – Kat. 236: Grössere Serien v. Zeitschrr., Sammelwerken u. Ges.schrr. – Kat. 237: Archäologie. – Kat 238: Judaica. Gesch. u. Liter. – Kat. 240: Werke über Böhmen u. Mähren. Flugschrr. a. d. Z. des 30j. Krieges. – Kat. 242: Docum. u. Briefe z. Gesch. d. 30j. Krieges. – Kat. 243: Hist. Qu.werke.

Bose, C., in Leipzig. Kat. 6: Geogr. u. Gesch.

Calvör, G., in Göttingen. Kat 12: Gesch., Numism. u. Geogr.

Cohn, Alb., in Berlin. Kat. 134: Autographen u. hist. Docum.

Dieterich, in Göttingen. Kat. 5: Rechts- u. Staatswiss.

Edelbeck, J., in Münster i. W. Kat. 41: Gesch., haupts. Provinzialg. Nordwestdtld’s.

Fischhaber, in Reutlingen. Kat. 68: Biographien u. Briefwechsel.

Freiesleben’s Nachf., in Strassburg i. E. Kat. 2: Gesch.

Halm & Goldmann, in Wien. Kat. 104: Gesch. i. Allg., Austriaca, Biographien etc.

Harrassowitz, O., in Leipzig. Kat. 153: Dt. Sprache u. Althk.

Hoepli, U., in Mailand. Kat. 55: Storia d’Italia.

Kirchhoff & Wigand, in Leipzig, Kat. 819: Ethnographie, Prähistorik, Alterthümer etc. – Kat. 828: Auswahl bedeutender Werke. Dabei: Gesch. u. d. Hilfswiss.

Köbner, Wilh., in Breslau. Kat 199: Auswahl v. werthv. Werken, dabei Gesch. u. Hilfswiss.

Köhler’s Antiquarium, Filiale Berlin: Kat. 4: Sprachen, Gesch. u. Lit. d. europ. Länder u. Völker.

Lehmann & Lutz, in Frankfurt a. M. Kat. 76: Cultur- u. Sittengesch.

List & Franke, in Leipzig. Kat. 203: Geogr., Reisen, Americana. – Kat. 204: Gesch. v. Ober- u. Niedersachsen. – Kat 206: Allg. u. europ. Gesch., Holland, Belgien, Skandinavien, Italien, Spanien u. Portugal. – Kat. 207: Gesch., Sprache u. Lit. d. slav. Völker.

Mai, Eman., in Berlin. Nr. 85: Histor. Bücher.

Mampe, Ad., in Berlin. Kat. 17: Ausl. Gesch. – Kat. 21: Dt. u. preuss. Gesch. – Kat. 22: Gesch., Geneal., Adel, Heraldik etc.

Merkel, R., in Erlangen. Kat. 108: Gesch. u. Geogr. v. Dtld.

Neubner, P., in Köln. Kat. 14: Gelehrtengesch. (Leben und Wirken der Päpste, Cardinäle etc.) – Kat. 17: Staats- u. Volkswirthschaft. Soziale Fragen. Bibliotheca biographica. Personen, Familien, Briefwechsel, Memoiren etc.

Otto, in Erfurt. Kat. 390: Gesch. – Kat. 391: Lebensbeschreibgn., Denkwürdigk., Briefwechsel.

Rohracher, F., in Lienz. Kat. 24: Auswahl zumeist älterer auch seltener Werke.

Rosenthal, L., in München. Bibliotheca slavica V: Les Pays slaves du Sud. – Bibl. slav. VI: Iconographie de la Bohème.

Schweitzer, J., in München. Kat. 20: Gesch., Bavarica.

Siebert, R., in Berlin. Kat. 187: Lit. d. 16. u. 17. Jh.; Mss. etc.

Uebelen, C, in München. Kat. 7: Gesch. u. Politik.

Unflad, A., in Zürich. Kat. 140: Bibliothek v. Prof. Joh. Scherr. (Lit.-, Cultur- u. Sittengesch. Memoiren etc.)

Völcker, K. Th., in Frankfurt a. M. Kat. 156: Staats- u. Völkerrecht. Politik, Revol.gesch. etc.

Weyl, Ad., in Berlin. Numism. Correspondenz Nr. 8485: Bücher üb. Numism.



[506]
Eingelaufene Schriften.


Bruns, Friedr., Die Vertreibung Hz. Heinrich’s v. Braunschweig durch d. Schmalkald. Bund. 1. Th., s. Bibliographie Nr. 2276.

Dondorff, Das hellenische Land als Schauplatz d. althellen. Gesch. (Sammlung gemeinverst. wiss. Vortrr., hrsg. v. R. Virchow N. F. 3 Ser., Heft 72.) Hamb., Richter. 1889. 8°. 42 S. M. 0,80.

Dziatzko, K., Beitrr. z. Gutenbergfrage. Mit e. Lichtdruck-Facsimile d. Helmasperger’schen Notariatsinstrumentes v. 6. Nov. 1455. (Sammlung bibl.-wissenschaftl. Arbeiten, hrsg. v. K. Dziatzko, Heft 2.) Berl., Asher. 1889. gr. 8°. 89 S.

Fischer, K., Ist e. Philosophie d. Gesch. wissenschaftlich erforderlich, bezw. möglich? s. Bibliogr. Nr. 1764.

Friedrich, J., Die Constantinische Schenkung, s. Bibliogr. Nr. 2002.

Cosmus v. Simmern’s Lebenslauf, hrsg. v. R. Hanncke (Sep. a. Balt. Studien). 1889. 8°. 48 S.

Hartmann, Ludo Mor., Untersuchungen z. Gesch. d. byzantin. Verwaltung in Italien (540–750). Lpz., Hirzel. 1889. gr.8°. 182 S., s. Nachr. u. Not. 158 d.

Kehr, Paul, Die Datirungen d. Diplome K. Otto’s III. (Marb. Habil.-schr.) Innsbruck, Wagner. 1889. 8°. 85 S.

Kretschmar, J., Die Formelbücher aus d. Kanzlei Rudolf’s von Habsburg. Innsbr., Wagner. 1889. 8°. 164&nbspS.

Marcks, E., Die Zusammenkunft v. Bayonne. Das französ. Staatsleben u. Spanien in d. JJ. 1563–67, siehe Nachrr. u. Notizen 144 a.

Martens, W., Die falsche General-Concession Konstantin’s d. Gr., s. Bibliogr. Nr. 2003.

Martin, K., Theoderich d. Gr. bis z. Eroberung Italiens, s. Bibliogr. Nr. 2012.

Mittheilungen aus d. Stadtarchiv v. Köln, hrsg. v. K. Höhlbaum. Heft 16. Köln, Dumont-Schauberg. 1889. 8°. 137 S. M. 3,60.

Mendheim, Max, Das reichsstädt., besond. Nürnberger, Söldnerwesen im 14. u. 15. Jh. Lpz., Fock. 1889. 8°. 96 S. M. 1,50.

Pfister, E., Die finanziellen Verhältnisse d. Univ. Freiburg bis Mitte d. 19. Jh. Freib., Mohr. 1889. 8°. XII, 196 S. M. 4.

Prutz, H., Entwicklung u. Untergang d. Tempelherrenordens, siehe Bibliogr. Nr. 335 u. im 3. Heft.

Richter, W., Die Auflösung des karoling. Reiches u. die Gründung dreier selbständiger Staaten. (Sammlung gemeinverst. wiss. Vortrr., hrsg. v. Rud. Virchow. N. F. 3. Ser., Heft 70.) Hamb., Richter. 1889. 8°. 52 S. M. 1.

Ristelhuber, P., Heidelberg et Strasbourg, recherches biographiques et littéraires sur les étudiants Alsaciens immatriculés à l’université de Heidelberg 1386–1662. Paris, Leroux. 1888. gr. 8°. 141 S.

Rosenmund, Rich., Aus d. Vermächtnis d. J. 1888. Historisches u. Politisches. Berl., Hofmann. 1889. 8°. 101 S.

Steinhausen, G., Gesch. d. dt. Briefes. Th. 1. Berl., Gaertner. 1889. 8°. V, 190 S. M. 4,50.

Zdekauer, L., Proposta alla reale deputaz. di storia patria sulla compilaz. di un Codice dipl. Pistoiense. Firenze, direz. dell’ arch. stor. ital. 1889. 8°. 7 S.

Zeitschrift d. Aachener Geschichtsvereins. Bd. 10. Aachen. 1888. gr. 8°. 286 S. M. 6.



[543]
Verzeichniss von Abkürzungen.


A.: Archiv, Archivio, Archives.
Abh., Abhh.: Abhandlung(en).
AbhBAk: Abhh. d. Berliner Ak.
AbhMAk: Abhh. d. Münchener Ak.
Ac.: Académie, The Academy.
ADB: Allgemeine Deutsche Biographie.
AG: Archiv für Geschichte.
AHV: Archiv des hist. Vereins.
Ak.: Akademie.
AKKR: Archiv für kathol. Kirchenrecht.
Alth., Althk.: Alterthum(skunde).
Ann.: Annalen.
Anz.: Anzeiger.
AÖG: Archiv f. österr. Geschichte.
Arch.Z.: Archivalische Zeitschrift.
Ath.: The Athenaeum.
AZtg: Allgemeine Zeitung (ehemal. Augsburger).
BECh: Bibliothèque de l’école des chartes.
Beil., Beill.: Beilage, Beilagen.
Beitr., Beitrr.: Beitrag, Beiträge.
Ber., Berr.: Bericht, Berichte.
Bibl., Biblw.: Bibliothek(swesen).
Bl., Bll.: Blatt, Blätter.
Bonner Jbb.: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande.
Bull.: Bulletin, Bulletino.
CBl: Centraiblatt (Literarisches).
CR: Compte rendu (de l’académie des inscriptions et belles lettres).
DLBl: Deutsches Literaturblatt.
DLZ: Deutsche Literaturzeitung.
Dt., Dtld.: Deutsch, Deutschland.
DZG: Deutsche Zeitschrift f. Geschichtswissenschaft.
EHR: English historical review.
FBPG: Forschungen zur brandenburg. u. preuss. Geschichte.
G.: Geschichte.
GBll: Geschichtsblätter.
Ges.: Gesellschaft.
GGA: Göttinger gelehrte Anzeigen.
GV: Geschichtsverein.
HJb: Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft.
HPBll: Historisch-politische Blätter.
Hs., Hss., hs.: Handschrift, Handschriften, handschriftlich.
HV: Historischer Verein.
HZ: Histor. Zeitschrift (v. Sybel).
J., JJ.: Jahr, Jahre.
Jb., Jbb.: Jahrbuch, Jahrbücher.
JBG: Jahresberichte der Geschichtswissenschaft.
JbGVV: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft.
Jh., Jhh.: Jahrhundert(e).
K. oder Kde: Kunde.
KBlGV: Korresp.-Blatt d. Gesammtvereins d. dt G.- u. Alth.-Vereine.
KBlWZ: Korresp-Bl. der Westdt. Z.
Lit.: Literatur.
MA.: Mittelalter, Moyen-Age, Middle Ages.
ma.: mittelalterlich.
Mag.: Magazin.
Mém.: Mémoires.
MHL: Mittheilungen aus der historischen Literatur (Hirsch).
MHV: Mittheilungen des histor. Vereins.
MIÖG: Mittheilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung.
MLIA: Magazin für Literatur des In- und Auslandes.
Ms., Mss.: Manuscript(e), Manuscrit(s) etc.
Mtschr.: Monatsschrift.
MVG: Mittheilungen des Vereins für Geschichte.
MVGDBöhmen: MVG der Deutschen in Böhmen.
n.: neu, nouveau, etc.; oder: nach.
NA: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde.
NASächsG: NA f. sächs. Geschichte.
N. F.: Neue Folge.
NR: Nouvelle revue.
N. S.: Neue Serie, Nuova Serie, etc.
Ntztg: Nationalzeitung.
NZ: Numismatische Zeitschrift.
PJbb: Preussische Jahrbücher.
Q., Qn.: Quelle, Quellen.
R.: Revue, Review, Rivista.
RC: Revue critique.
Ref.: Reformation.
RH: Revue historique.
RN: Revue numismatique.
RNAlsace-Lorraine: Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine.
RQH: Revue des questions historiques.
RQSchr: Römische Quartalschrift.
Rs.: Rundschau.

[544] SavZ: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte.
SB: Sitzungsberichte.
SBBAk: SB d. Berliner Ak.
SBMAk: SB d. Münchener Ak.
SBWAk: SB d. Wiener Ak.
sc.: science, sciences.
Schr., Schrr.: Schrift, Schriften.
Sep. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cisterzienser-Orden.
ThLBl: Theolog. Literatur-Blatt.
ThLZ: Theolog. Literatur-Zeitung.
ThQSchr: Theolog. Quartalschrift.
ThStK: Theol. Studien u. Kritiken.
Urk., Urkk.: Urkunde, Urkunden.
V.: Verein.
Verf.: Verfasser, Verfassung.
Verh.: Verhalten, Verhältniss.
Vhdlg: Verhandlung.
Vjschr.: Vierteljahrschrift.
VjschrVPK: Vjschr. f. Volkswirthschaft, Politik u. Kulturgeschichte.
WZ: Westdeutsche Z. f. G. u. Kunst.
Z.: Zeitschrift
ZA.: Zeitalter.
ZDA: Z. f. deutsches Alterthum.
ZGOberrh: Z. f. die G. des Oberrheins.
ZGP: Z. f. Geschichte[WS 12] und Politik.
ZHG: Z. d. hist. Gesellschaft.
ZKG: Z. f. Kirchengeschichte.
ZKR: Z. für Kirchenrecht.
ZKTh: Z. für kathol. Theologie.
ZN: Z. für Numismatik.
Ztg.: Zeitung.
ZVG: Z. d. Vereins f. Geschichte.
ZVtG: Z. für vaterländische Geschichte (Westfalens).




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: enropäische
  2. Vorlage: prériodiques
  3. Vorlage: Künstser-V.
  4. Vorlage: Barbarossas’s
  5. Vorlage: Eolgendes
  6. Vorlage: Mommsens’s
  7. Vorlage: fransös.
  8. Vorlage: A°kerblom
  9. Vorlage: Tidskrift
  10. Vorlage: bibliotheche
  11. Vorlage: Leipzip
  12. Vorlage: Gschichte