Textdaten
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Titel: Nährwert der Eier
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 276
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[276] Nährwert der Eier. Ueber den Wert der Eier als menschliches Nahrungsmittel hört man im Leben oft Urteile, die durchaus nicht richtig sind. Weit verbreitet ist die Ansicht, Eier seien nahrhafter als Fleisch. Dem gegenüber muß folgendes erklärt werden: Ein Hühnerei hat etwa 50 g Inhalt: dieser ist aber stark wasserhaltig, und ein Ei liefert in Dotter und Eiweiß zusammen an Nährstoffen 7 g Eiweiß und 4 g Fett. Somit sind im Ei etwa 14% Eiweiß und 8% Fett enthalten. Nun haben vielfache Untersuchungen ergeben, daß das Fleisch eines mittelfetten Ochsen etwa 21% Eiweiß und 5% Fett enthält. Das Ei ist also durchaus nicht nahrhafter als Rindfleisch. Vergleichen wir es mit fettem Schweinefleisch, so finden wir, daß es auch diesem nachsteht: denn das Fleisch vom fetten Schwein besitzt denselben Eiweißgehalt von etwa 14%, aber dabei den weit höheren Fettgehalt von etwa 30% bis 40%.

Oft wird auch gestritten, was nahrhafter sei, das Gelbe oder das Weiße vom Ei. Im Dotter sind 3 g Eiweiß und 4 g Fett enthalten, im Eierweiß dagegen nur 4 g Eiweiß und kein Fett. Der Dotter ist also dem Eierweiß überlegen, denn er enthält Fett und fast dieselbe Menge Eiweiß, obwohl er im Durchschnitt nur 20 g wiegt, während das Eierweiß 30 g schwer ist.

Ein ganz vollkommenes Nahrungsmittel sind aber die Eier überhaupt nicht, denn es fehlen in ihnen die zu unserer Ernährung unenthbehrlichen Kohlenhydrate, wie Stärke, Zucker u. dergl. Der Nährwert der Eier wird schließlich durch die Zubereitung beeinflußt. Am besten werden rohe Eier ausgenutzt, namentlich wenn sie in Suppen oder Thee gemischt werden. Hartgesottene Eier sind dagegen schwer zu verdauen, namentlich, wenn sie in größeren Stücken verzehrt werden. Wir ersehen daraus, daß das ja sehr schmackhafte Ei dem Fleische doch keineswegs überlegen ist und daß man gewöhnlich, wenn Eier als Ersatz für Fleisch dienen sollen, ihre Menge zu gering bemißt. *