Textdaten
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Autor: R.
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Titel: Mineralische Pflanzen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 43, S. 688
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1867
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Blätter und Blüthen
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[688] Mineralische Pflanzen. Wieder eine neue chemische Spielerei, welche zwar nicht als eine solche auftaucht, uns aber doch interessant genug dünkt, um sie unsern Lesern zu Versuchen mitzutheilen. Man bedeckt den Boden eines klaren weißen Glases mit einer Schicht von reinem, ausgewaschenem Sande, streut darüber ein wenig gepulvertes einfach-chromsaures Kali, legt auf diese einige Krystalle von Eisen- und Kupfervitriol und gießt nun sehr vorsichtig, um nicht den Sand aufzurühren, mit Wasser verdünntes Wasserglas (kieselsaures Kali) darüber. Bald beginnt ein überraschender scheinbarer Pflanzenwuchs von den Krystallen aus sich zu entwickeln: je nach der größern oder geringern Verdünnung des Wasserglases entstehen sehr verschiedenartige Gebilde von grünen oder blauen geraden Stämmen, gebogenen oder gewundenen Aesten und Zweigen, welche je nach dem Kupfer- oder Eisensalz verschieden gefärbt sind. Im Verlaufe von etwa einem bis zwei Tagen ist ein vollständiger kleiner mineralischer Wald auf dem Sandboden empor gewachsen, der jedenfalls ein allerliebstes Bildchen gewährt. Zu beachten ist, daß das gläserne Gefäß durchaus unberührt stehen muß, weil sonst bei der leisesten Erschütterung die selbstverständlich in den Gesetzen der Krystallisation beruhende sonderbare Vegetation sofort auseinanderfällt.

R.