Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Maskenzug
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 285–286
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Breslau
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Karneval, Fastnacht und Fasching
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[285]
Maskenzug.


     Jäger.
Ich scheuch’ und schieße mit donnernder Büchse
Die furchtsamen Hasen, die listigen Füchse;
Ich fange den Dachs, die Lerch’ und den Fink,
Und treffe den Feind auf des Mächtigen Wink.

     Bergmann.
Aus den Schachten, reich an Plage,
Förder’ ich das Erz zu Tage,
Das euch quält und das euch labt,
Und mit Lust und Gram begabt.

     Bauer.
Für euch wird meine Saat bestellt;
Mein Fleiß ernährt und hält die Welt;
Mein Kleid ist einfach nur und schlicht,
Und doch geht ohne mich es nicht.

     Weinküper.
Seht hier in meiner Hand das Messer:
Es lüftet fröhlich Euch den Spund,
Thut euch den guten Geist der Fässer,
Den Zauberquell der Freude kund.

     
[286]
Schneider Kakadu.

Meine Kleider machen Leute:
Darum viel auch ich bedeute.
Seht die Schönheit rings umher,
Meistens mir gebührt die Ehr’.

     Türkensklave.
Aus dem Staube darf zwar ich
Nicht mein niedres Haupt erheben,
Doch mein Herr kann ohne mich,
Ohne meinen Dienst nicht leben.

     Domino.
Herr bin ich, euch zu befehlen,
Über euch hervor zu strahlen,
Eure Dienste mir zu wählen,
Eure Arbeit zu bezahlen.

     Nachtwächter.
Ich aber sag’ die Zeit euch an,
Der Niemand widerstreben kann;
Sei’s Knecht, sei’s Herr, ihn zwingt die Stunde,
Ihm tönt die Nacht aus meinem Munde.

     Schäfer und Schäferin.
Uns aber beherrschet die Stunde nicht,
Für uns giebt Sonne dem Mond’ ihr Licht;
Der Tag, den wir leben, lischt niemals aus;
Über die Zeit lebt Liebe hinaus.