Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wandelturm“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 380
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Wandelturm. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 380. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wandelturm (Version vom 04.05.2024)

[380] Wandelturm (lat. Turris ambulatoria), ein auf Rädern oder Walzen ruhender Belagerungsturm der Alten, oft über 30 m hoch und mit mehreren Stockwerken. In möglichster Nähe der feindlichen Stadt, doch außer Schußweite erbaut, wurde derselbe an die Mauer heranbewegt und sollte teils dazu dienen, die Kriegsmaschinen (s. d.) aufzunehmen, teils die darauf postierten Soldaten in gleiche Höhe mit der Stadtmauer zu bringen und ihnen so den Angriff zu erleichtern. Dieser richtete sich namentlich darauf, die Stadtmauer von Verteidigern zu entblößen und mit langen Sturmhaken (harpago) die Zinnen und die auf den Mauern stehenden Deckungsmittel herabzureißen. Meist war der W. auch mit einer Ausfallbrücke (exostra) versehen, um den Übergang auf die Mauer zu ermöglichen. Zum Schutz gegen feindliche Geschosse (Brandpfeile), wurde er mit Fellen und nassen Decken behängt oder mit Blech beschlagen.