Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Walzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 376377
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Walzen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 376–377. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Walzen (Version vom 03.05.2024)

[376] Walzen, cylindrische Körper von kreisrundem Querschnitt, mit glatter oder modellierter Oberfläche und aus verschiedenartigstem Material hergestellt, finden mannigfaltige Verwendung in der Technik, und zwar meist in der Weise, daß die Zapfen ruhend paarweise neben- und übereinander liegen und gegeneinander um ihre Achse rotieren. Wird die eine Walze direkt angetrieben, so nimmt sie die zweite durch Reibung mit, oder beide W. sind durch Zahnräder miteinander verbunden. Der Abstand beider W. voneinander kann durch Stellschrauben etc. reguliert werden. Das Material, welches einem Walzenpaar zugeführt wird, erleidet je nach seiner Beschaffenheit verschiedene Veränderung. Bei mäßigem Walzendruck wird es nur zusammengepreßt, von glatten W. geglättet, von modellierten mit einem Muster versehen, welches aufgedruckt oder eingepreßt wird. Bei [377] stärkerm Druck wird das Material, wenn es dehnbar ist, gestreckt und dabei oft, entsprechend der Beschaffenheit der Walzenoberfläche, in verschiedene Form gebracht, während sprödes Material zerquetscht und zerbrochen wird. Weicheres Material wird geknetet, aus flüssigkeithaltigem wird die Flüssigkeit ausgepreßt etc. Drehen sich beide W. mit ungleicher Geschwindigkeit, so findet Reibung statt, feste Körper werden dabei gemahlen, in Pulver verwandelt, plastische gut gemischt, zerrieben. Hohle W. können durch Dampf erhitzt werden und dienen dann zum Trocknen des über sie hinweggeführten Materials. Hiernach finden W. ausgedehnte Anwendung in der Technik. Vgl. Walze, Walzwerk.