Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wale“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 355356
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Wale. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 355–356. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wale (Version vom 20.09.2022)

[355] Wale (Fischsäugetiere, Walfische, Cetacea; hierzu Tafel „Wale“), Ordnung der Säugetiere mit oft kolossalem Körper ohne äußere Gliederung und von Fischgestalt. Die nächsten Verwandten unter den auf dem Land lebenden Säugetieren scheinen die Huftiere und die Fleischfresser zu sein, von denen sie jedoch durch eine Anzahl auf das Leben im Wasser bezüglicher Einrichtungen im Bau abweichen. Der Kopf der W. geht ohne äußerlich sichtbaren Hals in den walzigen Rumpf über, während das Schwanzende eine horizontale Flosse bildet, zu welcher häufig noch eine Fettflosse auf dem Rücken hinzukommt. Die Haut ist meist völlig haarlos oder mit spärlichen Borsten bekleidet, dagegen entwickelt sich im Unterhautzellgewebe eine mächtige Specklage. Die Knochen sind schwammig und in den Zwischenräumen mit flüssigem Fett erfüllt. Die in normaler Zahl vorhandenen Halswirbel (Manatus hat jedoch statt 7 nur 6) sind nur bei den Seekühen frei beweglich, bei den übrigen Walen verwachsen. Die Vordergliedmaßen besitzen zur Anheftung an den Rumpf nur ein Schulterblatt, sind zu einer Ruderflosse verwachsen und meist nicht mehr in ihren einzelnen Teilen, sondern nur als Ganzes beweglich. Die Zahl der Fingerglieder [356] ist bei den echten Walen größer als sonst üblich (6–12 statt 3). Von den Hintergliedmaßen sind nur die Überbleibsel eines Beckens vorhanden; in die Schwanz- und Rückenflosse tritt kein Teil der Wirbelsäule ein (s. Figur).

Skelett eines Walfisches. a Schulterblatt, b Vorderbein.

Der Schädel nimmt zuweilen ein Drittel der Länge des ganzen Tiers ein, wozu hauptsächlich die Kiefer beitragen. Diese entbehren oft der Bezahnung vollständig. Ein Milchgebiß ist überhaupt nur bei den Seekühen vorhanden, bei den echten Walen kommen die Zähne im fötalen Leben zur Entwickelung, fallen aber vor der Geburt aus (Bartwale) oder bilden sich, wie bei den Delphinen, zu bleibenden Zähnen aus. Bei den Bartwalen entwickelt sich ein eigentümlicher Besatz des Oberkiefers und der Gaumenfläche, indem sich in queren Furchen hornige, frei in die Mundhöhle herabhängende Platten bilden, deren innerer Rand in Fäden aufgelöst ist (Fischbein). An dem oft schnauzenförmig verlängerten Kopfe fehlen stets die Ohrmuscheln, die Augen sind auffallend klein und stehen oft in der Nähe des Mundwinkels, die Nasenlöcher sind auf den Scheitel gerückt; die Nase hat übrigens beim Mangel eines Riechnervs ihre Bedeutung als Geruchsorgan ganz verloren und dient ausschließlich zur Atmung. Aus den oft zu einem halbmondförmigen sogen. Spritzloch vereinigten Nasenlöchern wird die Luft bei den großen Walen so stark ausgeblasen, daß ihr Wasserdampf sich in der kalten Umgebung zu einer mächtigen Säule verdichtet und so den Anschein hervorruft, als spritzten die W. Wasser aus. Das Gehirn ist außerordentlich klein, aber sehr windungsreich. Durch die besondere Gestaltung des Kehlkopfes können die W. zu gleicher Zeit atmen und Nahrung aufnehmen. Die Lungen sind sehr geräumig und erstrecken sich weit nach hinten, so daß das Zwerchfell nicht quer, sondern schräg verläuft. Speicheldrüsen fehlen fast gänzlich; der Magen ist aus mehreren (bis zu sieben) Abteilungen zusammengesetzt, jedoch nicht zum Wiederkäuen eingerichtet. Einige größere Adern haben in der Nähe des Herzens ansehnliche Erweiterungen zum Zurückhalten des Bluts, so daß die Atmung auf längere Zeit unterdrückt werden kann. Die Nieren bestehen aus einzelnen Lappen. Die Hoden liegen in der Bauchhöhle, die beiden Zitzen in der Weichengegend oder an der Brust. Meist wird nur ein Junges zur Zeit geboren; es hat bei den großen Walen eine Länge bis zu 6 m.

Die W. leben meist gesellig, bisweilen in Herden, die größern im offenen Meer, besonders in der kalten Zone, die kleinern mehr an den Küsten und in den Flußmündungen. Sie schwimmen vortrefflich, halten sich dabei gewöhnlich an der Oberfläche und durchschweifen große Gebiete, wobei ein regelmäßiger, an die Jahreszeiten gebundener Ortswechsel stattfindet. Die riesigen zahnlosen Bartwale nähren sich von kleinen Seetieren (Nacktschnecken etc.), die Delphine von größern Fischen, die Seekühe von Pflanzen. Man unterscheidet in drei, resp. fünf größern Gruppen etwa 30 lebende Gattungen mit etwa 170 zum Teil jedoch zweifelhaften Arten; fossile sind von den ältern Tertiärschichten ab gefunden worden; in historischer Zeit ist eine Art der Seekühe, das Borkentier (s. d.), ausgestorben, und andre Arten sind, wie es scheint, der völligen Ausrottung nahe.

Einteilung.

I. Zeuglodonten (Zeuglodontia). Nur fossil, mit langer, schmaler Schnauze und mit Kiefern voller Zähne. Wahrscheinlich Fleischfresser. In den Tertiärschichten von Europa u. den Ver. Staaten (s. Taf. „Tertiärformation II“).

II. Seekühe (Sirenia, pflanzenfressende W.). Haut dick, spärlich beborstet; an den Flossen noch eine Spur von Nägeln; Halswirbel unter sich beweglich; Zähne ähnlich denen der Huftiere, im Milchgebiß nur die Schneidezähne, Eckzähne fehlen, Backenzähne wohl entwickelt, Schneidezähne zuweilen in Stoßzähne umgewandelt; Zitzen an der Brust. Die Seekühe bewohnen die Meeresküste und die Flüsse und nähren sich von Tangen, Seegras etc. Hierher 3 lebende Gattungen mit mehreren Arten, darunter Manatus, der Lamantin, an der Westküste Afrikas und der Ostküste von Mittel- und Südamerika, Halicore, der Dugong, im Indischen Ozean, und Rhytina, das Borkentier (s. d.), das im vorigen Jahrhundert noch in Kamtschatka lebte, jetzt aber ausgestorben sein soll. Fossil Halitherium im ältern Tertiär von Frankreich und Deutschland.

III. Echte fleischfressende W. (Cete). Haut ganz haarlos; Kopf sehr groß; Nasenöffnungen auf der Stirn; Zitzen in der Weichengegend. Man unterscheidet zwei Gruppen:

A. Zahnwale (Denticete), mit Zähnen in beiden oder nur in einem Kiefer.

1) Delphine (Delphinidae). Zähne in beiden Kiefern. Nasenlöcher zu einem halbmondförmigen Spritzloch verbunden. Etwa 10 lebende und einige fossile Gattungen mit über 100 zum Teil unsichern Arten.
2) Narwale oder Einhörner (Monodontia). Männchen mit nur einem großen Stoßzahn im Oberkiefer, meist auf der linken Seite, Weibchen ohne solchen. Hierher nur die Art Monodon monoceros, der Narwal, im Eismeer.
3) Döglinge (Hyperoodontidae). Nur 1–2 Zähne jederseits im Unterkiefer; ein halbmondförmiges Spritzloch. 6 lebende Gattungen mit 12 Arten, außerdem mehrere fossile. Hierher unter andern Hyperoodon, der Dögling oder Entenwal, im nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans.
4) Pottwale (Catodontidae). Mit Zähnen im Unterkiefer, ohne Barten. Kopf sehr groß (bis ein Drittel der Körperlänge) und hoch aufgetrieben; in den Schädelhöhlen flüssiges, an der Luft erstarrendes Fett (Walrat, Sperma ceti). 2 lebende Gattungen mit 6 Arten, mehrere fossile. Hierher unter andern Catodon macrocephalus, der Pottwal, in den wärmern Meeren, selten im Atlantischen Ozean.

B. Bartenwale (Mysticete). Ohne Zähne, aber mit Barten. Kopf sehr groß, Schlund eng, Spritzlöcher nie verwachsen.

5) Glattwale (Balaenidae). Ohne Rückenflosse und ohne Hautfurchen auf der Bauchseite. Die hierher gehörigen Gattungen und Arten (aus den kalten und gemäßigten Meeren) sind zum Teil nur unvollständig bekannt. Besonders wichtig Balaena mysticetus, der grönländische Wal oder Walfisch.
6) Furchenwale (Balaenopteridae). Mit Rückenflosse und mit Längsfurchen auf der Bauchseite. 5 Gattungen mit etwa 30 höchst unsichern Arten, leben gleichfalls in den kalten und gemäßigten Meeren. Hierher unter andern Physalus, der Finnwal, Balaenoptera, der Sommerwal, und Megaptera, der Kaporkak.

Vgl. Cuvier, Histoire naturelle des Cétacés (Par. 1836); Eschricht, Zoologisch-anatomisch-physiologische Untersuchungen über die nordischen Waltiere (Leipz. 1849); Gray, Catalogue of Seals and Whales in the British Museum (2. Aufl., Lond. 1866); Brandt, Untersuchungen über die fossilen und subfossilen Cetaceen Europas (Petersb. 1873–1874, 2 Tle.); Weber, Studien über Säugetiere (Jena 1886).

[Ξ]

Wale.
[oben:] Delphin (Delphinus delphis). 1/15. (Art. Delphine.) – Dugong (Halicore Dugong). 1/36. (Art. Dugong.)
[unten:] Pottwal (Catodon macrocephalus). 1/192. (Art. Pottwal.) – Nordischer Schnabelwal (Finnfisch, Physalus antiquorum). 1/230 (Art. Finnfisch).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 972973
korrigiert
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[972] Wale. Alle neuern Erfahrungen drängen dazu, die bisher aufrecht gehaltene Ordnung der W. als eine künstlich zusammengewürfelte Gruppe von Säugetieren sehr verschiedenen Ursprungs aufzulösen und als Ergebnis einer sogen. konvergenten Züchtung, durch die gleichen Lebensbedingungen, denen im Meere lebende Säugetiere ausgesetzt sind, zu betrachten. Schon seit einem Jahrzehnt etwa hat man begonnen, die Seekühe oder Sirenen als sogen. pflanzenfressende W. von den fleischfressenden oder eigentlichen Walen zu sondern und für erstere den Anschluß bei den Huftieren, für letztere bei den Raubtieren gesucht. Lepsius zeigte in seiner Monographie des Halitherium Schinzi, einer Sirene aus dem Miocän des Mainzer Beckens, daß der Schädel derselben die größte Ähnlichkeit mit demjenigen der eocänen Huftiere zeigt, und daß unter den heute lebenden Huftieren nur noch der weniger als seine Verwandten veränderte Tapir deutliche Anklänge der Schädelbildung erkennen läßt. Im Schädel einer ältern, dem untersten Eocän angehörigen Sirene (Prorastomus sirenoides) fand sich noch ein ähnlich reiches Gebiß wie bei den eocänen Huftieren, nämlich 3 Schneidezähne, 1 Eckzahn, 4 Prämolaren und 3 Molaren (zusammen 44 Zähne), vor, von denen die letztern denen des Flußpferdes glichen, und da auch der übrige Schädel eine große Ähnlichkeit aufweist, so hat man alle Ursache, anzunehmen, daß die Sirenen einem gleich den Flußpferden dem Wasserleben angepaßten Zweige der Huftiere angehören und diesen anzuschließen sind.

Für die fleischfressenden W. hatte man durch das Mittelglied der Delphine den Anschluß bei den Seeraubtieren gesucht, allein der englische Zoolog Flower hat in einer vor einigen Jahren veröffentlichten Abhandlung gezeigt, daß auch dies nur für einen Teil derselben wahrscheinlich ist, sofern einzelne Arten in den Verdauungsorganen eine so große Ähnlichkeit mit Huftieren darbieten, daß man eher einen Pflanzenfresser vor sich zu haben glaubt, der sich an Fleischnahrung gewöhnt hat, was bekanntlich bei Rindern, die man in den Küstenländern mit Fischen füttert, sehr leicht geschieht. Die Barten der zahnlosen W. bieten nach Flower die größte Analogie zu den Querwülsten im Gaumen des Menschen und vieler andrer Tiere, die sich schon beim Rinde und noch mehr bei der Giraffe zu förmlichen Kämmen erheben, auch dann freilich nur als schwache Andeutungen der gewaltigen Horn- und Fischbeinbildungen gelten können, welche dieser Klasse von Walen als Filtrierapparate dienen. Schädel und Gebiß sind durch das Emporrücken der Nasenlöcher (die bei den Sirenen noch wie gewöhnlich an der Spitze des Oberkiefers liegen) und durch die Aufrichtung der früher schief nach vorn verlaufenen Nasenkanäle zu fast senkrecht sich erhebenden Spritzlöchern so umgestaltet, alle Schädelknochen derartig verändert und verschoben, daß eine erfolgreiche Vergleichung mit Landtierschädeln bei ihnen sehr erschwert ist, weshalb sich auch so unbegründete Meinungen entwickeln konnten, als seien die W. direkt aus lebendig gebärenden Meerreptilien (Ichthyosaurus) hervorgegangen.

Alles, was man nach den Befunden bisher sagen konnte, war der auch durch die Paläontologie bestätigte Schluß, daß es sich um sehr alte Anpassungen von Placentatieren an das Meeresleben handeln müsse, und die sehr früh auftretende große Verschiedenheit der Gebißbildungen ließ von vornherein erwarten, daß daran Ahnentiere der verschiedensten Klassen beteiligt sein möchten. Neben dem schon im [973] Eocän stark differenzierten Gebiß des Zeuglodon cetoides finden wir noch bei den heute lebenden Delphinen und Potwalen Gebisse mit langen Reihen primitiver kegelförmiger, einwurzeliger, immerfort an der Wurzel weiterwachsender Zähne, wie man sie sonst nur bei den niedersten Säugern (fossilen Beutlern und Zahnarmen) anzutreffen gewohnt war.

Nach derselben Richtung deutet ein neuer Fund von Kückenthal in Jena, der vor kurzem an einem aus dem Hafen von Bombay stammenden Wal (Neomeris phocaenoides) eine Rückenpanzerung durch eine zusammenhängende Decke von Hautplatten entdeckte. Diese Panzerung beginnt an dem 1,2 m langen Körper 34 cm hinter dem Munde und erstreckt sich als allmählich schmäler werdender Streifen von 5 cm Breite 60 cm weit nach hinten. Sie wird aus einzelnen, durch Rinnen getrennten oblongen Platten von 5 mm Länge und 3–4 mm Breite gebildet, die sich mit der längern Achse in der Längsrichtung zu regelmäßigen Längs- und Querreihen anordnen. Zerstreute Schilder bedecken auch den obern Teil des Kopfes, ordnen sich regelmäßig um die Spritzlöcher und bedecken reihenweise auch einen Teil der Vorderflossen und der Schwanzflosse. Das untersuchte Tier war ein trächtiges Weibchen, und da sich an dem ca. 52 cm langen Embryo noch einige Platten mehr als an dem erwachsenen Tiere befanden, so deutet dies darauf hin, daß der Panzer in der Rückbildung begriffen ist. Von dieser Thatsache ausgehend, wandte sich Kückenthal der Untersuchung andrer W. zu, um zu sehen, ob sich dort ähnliche Spuren fänden. Es zeigte sich, daß dies in der That bei den obiger Art nächstverwandten Phocänen der Fall ist. Die Hautplatten von Neomeris sind mit Höckern versehen, und ähnliche in Reihen gestellte Höcker fand Burmeister bei Phocaena spinispinnis wieder. Auch das gemeine Meerschwein (Phocaena communis) besitzt solche regelmäßig angeordnete Höcker, wenn auch nur in einer einzelnen, an der Rückenfinne verlaufenden Reihe. Es scheinen die letzten Reste einer bei den alten Walen in größerer Ausdehnung vorhanden gewesenen Hautpanzerung zu sein, von der sich nur noch bei der ersterwähnten indischen Art reichlichere Spuren erhalten haben.

Die größte Ähnlichkeit mit diesen Bildungen findet man bei den Gürteltieren. Den äußern Hornplatten derselben entspricht jedesmal eine Verknöcherung der darunterliegenden Haut, und sie sind in ähnlicher Weise aneinander gefügt wie bei dem Panzerwal. Dazu kommt noch, daß der Zahnwachstum der Delphine und Zahnwale entschiedene Ähnlichkeit mit dem der Zahnarmen (Edentaten) aufweist. Bekanntlich bildeten die Zahnarmen in der Vorzeit ein viel reicher entwickeltes Geschlecht als heute, dem auch mächtig entwickelte Formen in amerikanischen Riesenfaul- und Gürteltieren nicht mangelten. Es wäre demnach gar nicht so unmöglich, daß ein Teil der heute lebenden Meersäugetiere auch diesem alten Zweige des Tierreichs entsprossen sein könnte, und daß diese W. und die heute lebenden Panzersäuger gemeinsame Ahnen gehabt haben könnten. Dagegen würde auch die spärliche Behaarung der W. nicht sprechen, die sich namentlich bei den Embryos derselben findet, denn die Zwischenräume der Panzerplatten sind auch bei den Gürteltieren mit Haaren besetzt, manchmal so stark, daß Euphractus villosus in seiner Heimat als „Peludo“, d. h. der Behaarte, bezeichnet wird. Auch hier ist die Haarbildung nach der Beobachtung Kerberts das ältere, und die Platten werden erst nach derselben angelegt. Freilich sind diese Ähnlichkeiten vorläufig nur Ausblicke nach einer allerdings schon früher betonten Richtung, und man kann dem entgegenhalten, daß sich in mancher Beziehung recht ähnliche Schilderbildungen bei sicher nicht näher verwandten Wassertieren, wie Schildkröten, auf dem Schwanze des Bibers und in andern Fällen finden. Bei den nackthäutigen Ichthyosauriern fand sich sogar, ganz entsprechend dem Befund bei Neomeris, am Vorderrand der Finne eine Längsreihe von Platten als mutmaßlicher Rest einer auch bei den Ahnen dieser Tiere ehedem vorhanden gewesenen allgemeinen Panzerung, worin natürlich nichts als eine Analogieerscheinung gesehen werden darf.