Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sorben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 4344
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Sorben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 43–44. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sorben (Version vom 03.02.2023)

[43] Sorben (Sorbenwenden), slaw. Volk, welches im 6. Jahrh. n. Chr. das Gebiet zwischen Saale und Elbe in Besitz nahm. Schon im 7. Jahrh. den Franken unterthan, fielen die S. 631 unter ihrem Herzog Dervan ab und schlossen sich an Samo von Böhmen an. Nicht Karl d. Gr., der 782 ein Heer gegen sie aussandte, sondern erst Heinrich I. gelang um 928 ihre völlige Unterwerfung; auf ihrem Gebiet entstanden die Marken Zeitz und Merseburg, während das nördliche Sorbenland zur Mark Lausitz geschlagen wurde. Unter Otto I. brach sich das Christentum unter den S. allmählich Bahn, besonders seitdem die Bistümer Merseburg und Zeitz 968 als Mittelpunkte der Mission gegründet worden waren. Die S. verschmolzen teils mit den deutschen Einwanderern, teils zogen sie sich in die jetzigen beiden Lausitzen zurück, wo sie noch heute die ländliche Bevölkerung bilden. Über die Sprache der S. s. Wendische Sprache. [44] Die Haupterzeugnisse ihrer Litteratur findet man verzeichnet in den „Jahrbüchern für slawische Litteratur“ (hrsg. von Jordan, Leipz. 1843–48; fortgesetzt von Schmaler, Bautz. 1852–56).