MKL1888:Saucken
[342] Saucken, 1) Ernst von S.-Tarputschen, preuß. Abgeordneter, geb. 24. Aug. 1791 zu Tarputschen im ostpreußischen Kreis Darkehmen, machte als Offizier den Befreiungskrieg mit, nahm als Rittmeister seinen Abschied und bewirtschaftete das väterliche Gut. Als Mitglied des Provinziallandtags und des Vereinigten Landtags gehörte er zu den Führern der Liberalen und ward 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung, 1849 in die preußische Erste, 1850 in die Zweite Kammer gewählt. Er starb 25. April 1854. – Sein Sohn Kurt von S., geb. 17. Juni 1825, war 1862–88 Mitglied des Abgeordnetenhauses und gehörte der deutschen freisinnigen Partei an. 1874–84 war er auch Mitglied des Reichstags und 1878–84 Landesdirektor von Ostpreußen.
2) August von S.-Julienfelde, Bruder des vorigen, geb. 10. Sept. 1798 zu Tarputschen, diente von 1815 bis 1822 in der Armee, übernahm sodann das Gut Julienfelde und machte sich namentlich um die Pferdezucht verdient. 1843 in den Provinziallandtag gewählt, war er für eine selbständige Organisation des Gemeindelebens, eine gerechtere Vertretung der verschiedensten Interessen auf den Provinziallandtagen sowie für größere Freiheit der Presse thätig. Mitglied des Vereinigten Landtags, zählte S. zu den Führern der liberalen Partei. Er war seit 1849 Mitglied der preußischen Zweiten Kammer, schloß sich 1859 der Fraktion Vincke an und bewahrte die gemäßigt liberalen Anschauungen auch in der Zeit des Konflikts. 1866 schloß er sich der nationalliberalen Partei an. Er starb im Januar 1873. – Sein Sohn Konstanz von S., geb. 10. Juli 1826 zu Tarputschen, bis 1857 im Staatsjustizdienst, war ebenfalls bis 1882 Mitglied des Abgeordnetenhauses sowie 1874–1878 des Reichstags u. gehörte zur Fortschrittspartei.
[722] Saucken, 1) Kurt von S.-Tarputschen, Reichstagsabgeordneter, starb 1. März 1890 in Berlin.