Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Model“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 701
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Model. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 701. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Model (Version vom 29.05.2021)

[701] Model (Modul, v. lat. modulus), in der Baukunst ein Maß von relativer Größe, welches für die Dimensionen der Säulen gilt. Seine Größe hängt von der jedesmaligen Stärke der Säule ab, da der untere Durchmesser der Säule zwei M. beträgt. Ein M. wird in 30 Teile (Minuten, Partes) geteilt, wodurch man den Maßstab für die Säulen und deren Gebälke erhält. Bei Bewässerungsanlagen heißt M. ein Meßapparat für fließendes Wasser, auf dem Prinzip des „Überfalles“ oder „Durchlasses“ beruhend, ein namentlich in Oberitalien und dem südlichen Frankreich sehr verbreiteter, bereits mehrere Jahrhunderte alter Apparat, erfunden von dem Italiener Michelotti. Überhaupt bedeutet Modul in der reinen und angewandten Mathematik eine Zahl, die als Maßstab dient, z. B. Elastizitätsmodul (s. Elastizität). M. eines Logarithmensystems ist der Faktor, mit welchem man die natürlichen Logarithmen (s. Logarithmus, S. 870) zu multiplizieren hat, um diejenigen des Systems zu erhalten. Für die Briggsschen Logarithmen ist derselbe 0,434294. Zwei Zahlen heißen nach einem M. m kongruent, wenn sie bei der Division mit der Zahl m gleiche Reste geben. M. der Periodizität ist bei periodischen Funktionen die Größe, um welche das Argument wachsen muß, damit die Funktion wieder dieselben Werte annimmt (s. Funktion, Periode). In der Technik ist M. (Druckmodel) die gestochene oder geschnittene Holzplatte zum Aufdrucken der Farben auf Gewebe, Tapeten, Papier, Wachsleinwand etc.; dann auch s. v. w. Form.