MKL1888:Merseburger Zaubersprüche
[502] Merseburger Zaubersprüche (Merseburger Gedichte), nach ihrem Fundort genannte allitterierende Zaubersprüche über die Fesseln eines Kriegsgefangenen und den verrenkten Fuß eines Pferdes, die im 10. Jahrh. aufgezeichnet wurden, aber spätestens aus dem 8. Jahrh. stammen. Sie sind in thüringischer Mundart (zwischen Althochdeutsch und Altsächsisch schwebend) verfaßt und von Jak. Grimm als Herausgeber (1841) „Idisi“ und „Balders Fohlen“ überschrieben worden. Vgl. Müllenhoff und Scherer, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa (2. Aufl., Berl. 1873).