Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Menschensohn“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 480
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Menschensohn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 480. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Menschensohn (Version vom 20.03.2024)

[480] Menschensohn, Selbstbezeichnung Jesu, wurzelnd in Dan. 7, 13, wo der M. im Gegensatz zu den die Weltreiche darstellenden Tiergestalten Symbol des diese Weltreiche zuletzt ablösenden (messianischen) Reichs der „Heiligen des Höchsten“, d. h. der jüdischen Weltherrschaft, ist; erst in der Apokalypse des Henoch (d. h. den sogen. Bilderreden, Hen. 37–71) erscheint er geradezu als Messias, welcher infolgedessen ein über der Menschheit schwebendes Dasein führt, vorweltlicher Natur ist und mit seinem Reich aus dem Himmel zur Erde kommt. Möglich bleibt es daher immerhin, daß der Ausdruck bereits zu Jesu Zeiten eine wenngleich nicht populäre und gangbare Bezeichnung des Messias bildete. Thatsache ist jedenfalls, daß Jesus sich damit als Messias bezeichnen will, und daß er unter den mancherlei zu Gebote stehenden Messiastiteln gerade diesen wählt, weil mit ihm die Idee eines nationalen Königtums, die er abweisen will, am wenigsten, mit den andern dagegen unvermeidlich verknüpft war. S. Jesus Christus.