Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marvin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marvin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 556557
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Charles Thomas Marvin (engl.)
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Marvin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 556–557. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marvin (Version vom 20.01.2024)

[556]  Marvin, Charles, engl. Reisender und Schriftsteller, geb. 1854, verbrachte seine Jugend in Rußland, kehrte Mitte der 70er Jahre nach England zurück und erlangte eine Stelle im Auswärtigen Amte, die er aber wegen indiskreter Benutzung amtlicher Schriftstücke (er verkaufte 1878 eine Abschrift des geheimen Übereinkommens zwischen Lord Salisbury und Rußland an die Zeitung „Globe“) verlor (vgl. seine Schrift „Our public offices“, 1879). Indes gab ihm seine in England seltene Vertrautheit mit der russischen Sprache vielfache Veranlassung, dieselbe in der Presse zu verwerten und sich auch ernsten Politikern nützlich zu machen. So bereiste er 1882 im Auftrag des radikalen Parlamentsmitglieds und Eigentümers der „The Newcastle Chronicle“, J. Cowen, Rußland und veröffentlichte das Ergebnis seiner Beobachtungen in dem Buch „The Russian advance towards India“ (1882), begleitete 1883 als Journalist [557] die englische Gesandtschaft zur Krönung des neuen Zaren, besuchte darauf den Kaukasus und das Kaspische Meer, wo er besonders die Erdölgegenden erforschte und auch Handelsinteressen verfolgte. Von seinen weitern Schriften über Zentralasien und die anglo-russischen Verhältnisse, über die er in Verbindung mit H. Vambéry auch öffentliche Vorträge hielt, nennen wir: „Grodekoff’s ride from Samarcand to Herat“ (1880, 2. Aufl. 1886); „Merv, queen of the world and scourge of the Turcomans“ (1881); „The Russians at Merv and Herat“ (1883); „Reconnoitring Central-Asia“ (1884); „Region of eternal fire: Petroleum region of the Caspian“ (1884, neue Ausg. 1888); „The Russians at the gate of Herat“ (1885); „Russia’s power of attacking India“ (1886). Auch schrieb er eine Biographie des Fürsten Mich. Gortschakow (1887).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 605
korrigiert
Indexseite

[605] Marvin, Charles, engl. Reisender und Schriftsteller (s. Bd. 17), starb 5. Dez. 1890 in London.