Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Martinez Campos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 298
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Martinez Campos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 298. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Martinez_Campos (Version vom 20.01.2024)

[298] Martinez Campos, Arsenio, span. General, geb. 1834, wurde auf der Generalstabsschule in Madrid ausgebildet, die er als Leutnant verließ, nahm im Generalstab O’Donnells 1859 am Kriege gegen Marokko teil und wurde in demselben zum Bataillonskommandeur befördert. 1864 ward er mit dem Rang eines Obersten zur Armee nach Cuba gesandt, wo er bis 1870 blieb. Nach Spanien zurückgekehrt, kämpfte er an der Spitze einer Brigade gegen die Karlisten im Norden, wurde nach der Abdankung des Königs Amadeus 1873 wegen seiner feindseligen Haltung gegen die Republik abgesetzt und verhaftet, aber 1874 wieder befreit und an die Spitze einer Division gestellt, mit der er Bilbao entsetzen half und als der erste am 1. Mai in die befreite Stadt einzog. Er befehligte hierauf in den Kämpfen von Estella (Ende Juni 1874) das dritte Korps gegen die Karlisten. Durch seine Tapferkeit und seine Erfolge erwarb er sich bei der Armee eine so große Popularität, daß er Ende 1874 in Sagunt den Prinzen Alfons von Bourbon zum König ausrufen konnte. Alfons XII. ernannte ihn zum Generalkapitän von Katalonien und zum Oberbefehlshaber der Nordarmee; durch den Sieg von Pena de Plata (im März 1876) über Don Karlos machte er dem Karlistenaufstand ein Ende und wurde zum Generalkapitän der Armee befördert. 1877 übernahm M. den Oberbefehl in Cuba, um den Aufstand daselbst zu unterdrücken. Er erreichte aber die Herstellung der Ruhe daselbst im Convenio von Camaguey nur durch bedeutende Zugeständnisse an die Insurgenten in Bezug auf politische und finanzielle Reformen in Cuba. Da der Ministerpräsident Canovas de Castillo die letztern besonders mißbilligte, so trat M. im März 1879 an die Spitze des spanischen Ministeriums, um die Genehmigung seiner cubanischen Politik seitens der Cortes zu erreichen. Da dieselbe verweigert wurde, legte M. das Präsidium des Kabinetts nieder, verband sich hierauf mit den Konstitutionellen, der sogen. dynastischen Opposition unter Sagasta, stürzte seinen Gegner Canovas 1881 und übernahm dann in dem neuen Ministerium das Portefeuille des Kriegs, das er bis 1883 behielt. 1887 wurde er zum Generalkapitän von Madrid ernannt.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 556
korrigiert
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[556] Martinez Campos, Arsenio, span. General, nahm im Juni 1888 seine Entlassung als Generalkapitän von Madrid.