Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marston“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 292293
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Marston. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 292–293. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marston (Version vom 17.01.2024)

[292] Marston (spr. marst’n), 1) John, engl. Dramatiker und jüngerer Zeitgenosse Shakespeares, dessen Geburtsjahr und nähere Lebensumstände unbekannt sind; gewiß ist nur, daß er im Juni 1634 starb. M. scheint zuerst ein Bewunderer Ben Jonsons gewesen zu sein; später griff er ihn gemeinschaftlich mit Thom. Decker in zwei Dramen an, worauf Jonson mit Heftigkeit in seinem „Poetaster“ (1600) erwiderte. Marstons hauptsächliche Dramen sind: „Antonio and Mellida“ (1602) und als dessen 2. Teil: „Antonio’s revenge“ (1602); „The malcontent“ (1604); „The Dutch courtezan“ (1605); „Parasitaster“ (1606); „Sophonisba“ (1606); „What you will“ (1607) und „The insatiate countess“ (1613). Seine Stücke sind ebenso wie seine satirischen Gedichte („Metamorphosis of Pigmalion’s image“) anstößig in Sprache und Inhalt; dabei werden seine Komödien durch düstere Färbung charakterisiert. Die Kraft und Originalität Marstons treten besonders in „Antonio and Mellida“ hervor. Neue Ausgaben seiner Werke veranstalteten Halliwell (Lond. 1856, 3 Bde.) und Bullen (das. 1887, 3 Bde.). Einzelnes aus den Dramen übersetzte Bodenstedt in „Shakespeares Zeitgenossen“, Bd. 1 (Berl. 1858). Vgl. Mézières, Contemporains et successeurs de Shakespeare (2. Aufl., Par. 1864).

2) Westland, engl. Dichter, geb. 30. Jan. 1820 zu Boston in Lincolnshire, bildete sich zum Rechtsanwalt aus, wandte sich bald aber ganz der Litteratur zu und arbeitete, in London seinen dauernden Wohnsitz nehmend, für die Bühne. Die besten seiner Stücke, die sich seit Jahrzehnten auf dem Repertoire behaupten, sind: „The patrician’s daughter“ (1841), „Gerald“ (1842), „The heart and the world“ (1847), „Strathmore“ (1849), „Philip of France“ (1850), „Anne Blake“ (1852), „Life for life“ (1868); die Lustspiele: „Borough politics“ und „The favourite of fortune“ (1866), „Pure gold“, „Lamed for life“ (1871) u. a. Auch veröffentlichte M. lyrische Dichtungen (darunter das schöne Gedicht „Death ride at Balaklava“) und Novellen: „A lady in her own right“ (1860), „Family credit“ (1861), „The [293] wife’s portrait“ (1870) u. a. Seine Werke erschienen gesammelt 1876 in 2 Bänden.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 555
korrigiert
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[555] Marston, 2) Westland, engl. Dichter, starb 5. Jan. 1890 in London.