Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malot“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 165
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Malot. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 165. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malot (Version vom 04.12.2023)

[165] Malot (spr. -lo), Hector Henri, franz. Romanschriftsteller, geb. 20. Mai 1830 zu La Bouille bei Rouen als der Sohn eines Notars, studierte in Paris und Rouen die Rechte, widmete sich aber bald, seiner Neigung folgend, der Schriftstellerei. Nachdem er mehrere Jahre hindurch litterarische Handwerksarbeit höhern und niedern Grades hatte verrichten müssen, erntete er zuerst mit seiner Romantrilogie „Les victimes de l’amour“, deren erster Teil: „Les amants“, im „Constitutionnel“ erschien, einen durchgreifenden Erfolg. Er ging nun zunächst als Korrespondent der „Opinion nationale“, die er für sich gewonnen, nach England (seine Berichte von dort erschienen gesammelt u. d. T.: „La vie moderne en Angleterre“ 1862) und lieferte sodann noch eine Reihe von Romanen und Erzählungen, von denen wir zunächst die beiden andern Teile der erwähnten Trilogie: „Les époux“ (1865) und „Les enfants“ (1866), nennen; ferner „Un beau-frère“ (1868); „Les aventures de Romain Kalbris“ und „Madame Obernin“ (1869); „Une bonne affaire“ (1870); „Souvenirs d’un blessé“, „Un curé de province“ und „Un miracle“ (1872); „Un mariage sous le second Empire“ (1873); „Le mariage de Juliette“, „Une Belle-mère“ und „Le mari de Charlotte“ (1874); „La fille de la comédienne“ und „L’héritage d’Arthur“ (1875); „L’auberge du monde“ (1875–76); „Les batailles du mariage“ (1877); „Cara“ und „Sans famille“ (von der Akademie gekrönt, 1878); „Le docteur Claude“ (1879); „La Bohême tapageuse“ (1880); „Une femme d’argent“ (1881); „La petite soeur“ (1882); „Paulette“ (1883); „Marichette“ (1884); „Zyte“ (1886); „Vices français“ u. a. Das Hauptverdienst dieser fast immer an Zeitfragen anknüpfenden und in modern-liberalem Sinn geschriebenen Romane liegt nach der psychologischen Seite hin; sie trugen ein männliches Gepräge und sind realistisch im besten Sinn des Wortes. M. ist einer der Lieblingsschriftsteller der heutigen französischen Bourgeoisie.