Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mail“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 109
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Mail. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 109. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mail (Version vom 20.11.2023)

[109] Mail (engl., spr. mehl), Felleisen für die Beförderung der Postsachen in England und seinen Kolonien sowie in Nordamerika und danach der Inhalt der Felleisen selber. Mail-steamer, die Dampfer, welche die Post kontraktmäßig befördern.

Mail (franz., spr. maj, zuweilen unrichtig Maille), Spiel mit Kugeln, welches bis zum vorigen Jahrhundert in Frankreich so beliebt war, daß fast jede ansehnliche Stadt eine besondere Bahn dazu hatte. Letztere mußte 400–500 Schritt lang, möglichst eben und mit feinem Sand bedeckt sein. An den Seiten war sie meistens mit Bäumen eingefaßt, und an jedem Ende stand ein thorähnlicher, kleiner eiserner Bogen, durch welchen die Kugeln aus Buchsbaumholz getrieben werden mußten. Zum Schlagen derselben bediente man sich des M., eines hölzernen Hammers mit langem Stiel, dessen cylindrischer Kopf mit Eisen beschlagen war. Da die Bahn, auf welcher man M. spielte, ebenfalls M. hieß, findet man noch jetzt in vielen französischen Städten Promenaden, welche diesen Namen führen, obgleich das Spiel selbst gegenwärtig wenig mehr üblich ist.