Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maikow“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 109
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Maikow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 109. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maikow (Version vom 20.11.2023)

[109] Maikow, Apollon Nikolajewitsch, namhafter russ. Dichter, geb. 23. Mai (a. St.) 1821 in der Nähe von Moskau als der Sohn eines in der Malerei ausgezeichneten Militärs, studierte 1837–41 zu Petersburg die Rechte, beschäftigte sich aber mehr mit Poesie und Malerei und bereiste 1842–43 das Ausland, besonders Italien. Diese Reise war für seine ganze künstlerische Entwickelung entscheidend. Die alten Meister und die Antike, die er nun kennen lernte, erweiterten den Horizont seiner Kunstanschauungen, und er wurde ein begeisterter Verehrer des Hellenismus sowie der italienischen Malerei. Nach Petersburg zurückgekehrt, erhielt er eine Anstellung bei der sogen. ausländischen Zensur, widmete aber alle seine Mußestunden der Poesie. M. gehört zu den wenigen Dichtern Rußlands, welche einer idealern Richtung huldigen, und zeichnet sich insbesondere durch große Formvollendung aus. Bereits 1841 war eine erste Sammlung kleiner Gedichte von ihm erschienen; ihr folgten die „Römischen Skizzen“ (1842) und die lyrischen Dramen: „Drei Tode“ und „Zwei Welten“. Als Epiker bewährte er sich in den Dichtungen: „Savonarola“, „Der Dom von Clermont“, „Die Beichte der Königin“ und „Die Fürstin“, dem originellsten Werk Maikows. Die neueste Ausgabe seiner Dichtungen erschien zu Petersburg 1884.