Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magnusen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 94
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Magnusen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magnusen (Version vom 22.11.2023)

[94] Magnusen, Finn (Finnur Magnusson), nordischer Archäolog, geb. 27. Aug. 1781 zu Skalholt auf Island, studierte in Kopenhagen die Rechte, daneben Poesie, Geschichte und Altertumswissenschaft, war dann in seiner Heimat als Advokat thätig, nahm aber 1812 zu Kopenhagen seine Studien von neuem auf, wurde 1815 zum Professor ernannt und erhielt 1819 den Auftrag, an der Universität und der Akademie der schönen Künste Vorlesungen über die nordische Mythologie und Litteratur zu halten. 1829 wurde er Geheimer Archivar. Als Deputierter Islands und der Färöer seit 1835 bekundete er stets Freimut und Vaterlandsliebe. Er starb 24. Dez. 1847 in Kopenhagen. M. gehörte zu den ersten Altertumsforschern des Nordens und den gründlichsten Kennern der Götterlehre, Chronologie und Paläographie der nordischen wie andrer Nationen. Als solcher hat er den Grund zu seiner Berühmtheit durch die Schrift „Udsigt over den kaukasiske Menneskestammes äldste Hjemsted og Udvandringer“ (Kopenh. 1818) gelegt. Weiter sind hervorzuheben: seine Übersetzung und Erklärung der „Saemundar Edda“ (Kopenh. 1821–23, 4 Bde.); „Eddalären og dens Oprindelse“ (das. 1824–26, 4 Bde.), eine vom Standpunkt der vergleichenden Mythologie aus unternommene Darstellung der gesamten Lehre der Edda (Preisschrift); „Grönlands historiske Mindesmärker“ (gemeinsam mit Rafn, das. 1838–42, 3 Bde.), Darstellung der geschichtlichen Denkmäler und altertümlichen Überreste auf Grönland, und sein mythologisches Wörterbuch „Priscae veterum Borealium mythologiae lexicon“ (das. 1828). Vgl. Petersen, Finn Magnusens literære Personlighed (in „Samlede Afhandlinger“, Bd. 3, Kopenh. 1873).